FRANKFURTER FINANCE NEWSLETTER (FFN) Vom 21.05.2007
INTERVIEW Macmin Silver
Macmin Silver Denis O'Neill hat das Silber-Bergbauunternehmen Macmin Silver (AU000000MMN6, MMN, www.macmin.com.au) zur Produktion geführt. Das erste Silberpulver wurde erfolgreich hergestellt. Bis zum dritten Quartal 2007 will der Managing Director die Produktion wie geplant auf 200.000 Feinunzen pro Monat sukzessive erhöhen. Das Interview führte Jürgen Felger für den Frankfurter Finance Newsletter.
BRANCHE Die Silberprojekte von Macmin Silver befinden sich in Queensland in Australien. Welche Vorteile bieten sich Ihnen dort? Macmin wurde vor 15 Jahren gegründet und ist in Australien börsennotiert. Das Unternehmen hatte einige Projekte hauptsächlich in Papua-Neuguinea, aber auch das heute aktuelle in Australien. In den 90er Jahren wurden die Projekte in Papua Neuguinea in das Unternehmen New Guinea Gold ausgelagert. New Guinea Gold wurde dann in Vancouver und jetzt in Toronto an der Börse aufgenommen. Als wir unser Projekt in Queensland erkundeten, fanden wir Silber und nannten die Gesellschaft in Macmin Silver um. Dann konnten wir die Ressource nachweisen.
"Warum mögen wir Queensland so sehr? Mount Isa, dort ist eines der größten Silbergebiete der Welt. Australien ist mit etwa 80 Millionen Feinunzen Silber pro Jahr der drittgrößte Silberproduzent weltweit ..."
Warum mögen wir Queensland so sehr? Mount Isa, dort ist eines der größten Silbergebiete der Welt. Australien ist mit etwa 80 Millionen Feinunzen Silber pro Jahr der drittgrößte Silberproduzent weltweit, nach Mexiko und Peru mit jeweils etwas über 100 Mio. Feinunzen. 70 % der Silberproduktion Australiens kommt aus Queensland. Damit ist es einer der besten Orte für die Silbererkundung. Es ist ein international wettbewerbsfähiger und exportorientierter Bundesstaat. Letztes Jahr exportierte Queensland Rohstoffe im Wert von 20 Mrd. USD. Es gibt dort fünf große Häfen von denen aus die Metallkonzentrate exportiert werden. Weitere Tiefseehäfen gibt es für die Kohleexporte. Unser Hauptprojekt in der australischen Stadt Texas mit der Twin-Hills-Silver-Mine liegt an der Grenze zu New South Wales, etwa 400 km südlich von Brisbane. Dort lag die letzten sechs bis acht Jahre unser Schwerpunkt. Im vergangenen halben Jahr haben wir das neue Projekt Tally Ho nahe der Stadt MacKay mit aufgenommen, wo ebenfalls ein Hafenbecken für die größten Schiffe vorhanden ist.
Wir haben bei Twin Hills mit dem Abbau auf der Spitze des Berges angefangen. Dort können die Lastwagen heranfahren. Das hochgradigere Silber ist etwas tiefer gelegen.
In anderen Ihrer Materialien zeigen Sie, dass das Angebot von Silber steigt und die Nachfrage kurzfristig leicht fällt. Das beunruhigt Sie offensichtlich nicht? Die große Silber-Researchgruppe CPM gibt jedes Jahr einen Silberbericht heraus. Bei Gold lag der Bestand 2006 etwas höher als 1990. Bei Silber allerdings zeigt der Vergleich, dass die Lagerbestände völlig erschöpft sind. Mit anderen Worten: Silber ist ein wichtiges Industriemetall und wird in jedem Laptop und jedem elektronischen Teil verwendet. 1990 lohnte es sich auf Grund der damaligen Preise nicht, Silber zu fördern. Die Lagerbestände mussten zunächst abgebaut werden.
Die Silber-Lagerbestände haben sich dramatisch reduziert… Die Lagerbestände haben sich auf Grund des industriellen Verbrauchs reduziert, während wir gleichzeitig nicht schnell genug neues Silber finden konnten. Nachdem die Preise wieder anziehen, kommen jetzt nach 20 Jahren auch die Investoren wieder. Letztes Jahr wurden 60 oder 70 Mio. Feinunzen Silber vom Markt aufgekauft. Solche Investoren treiben den Silberpreis weiter nach oben, z. B. der Silber Exchange Traded Fund. Die letzte große Silberpreis-Steigerung gab es 1980, als Nelson Bunker-Hunt versucht hat, den Silberpreis in die Enge zu treiben. Der Preis schoss nach oben und ging auf Grund mangelndem Investoreninteresse wieder zurück. Mit der Nachfrage durch die Industrie, gekoppelt mit der Nachfrage durch Investoren, glaube ich, dass der Preis weiter steigen wird. Natürlich wird es Spitzen und einen volatilen Verlauf geben. Die Wirtschaft benötigt Silber und es gibt nur wenig gefördertes. Die vielen Elektrogeräte, in denen Silber enthalten ist, werden nach dem Gebrauch weggeworfen. Das Silber wird überwiegend nicht wiedergewonnen. Mit steigenden Preisen wird auch das Silber-Recycling zunehmen. Das insgesamt verwendete Silber in den Massen von Elektrogeräten könnte die Lagerbestände vielleicht gut füllen, aber jedes einzelne Produkt enthält nur sehr geringe Anteile von Silber. Es fällt am Ende aus dem Kreislauf heraus.
Wie würden Sie das Investitionsklima, die Regularien und die Steuerangelegenheiten in Australien bewerten? In Australien fühlen wir uns recht wohl. Es gibt hier im Vergleich zu den 70er Jahren bedeutend mehr Regularien und Bürokratie. Heute verlangt die Gesellschaft von den Bergleuten und Minengesellschaften einen höheren Grad an Sorgfalt. Es gibt mehr Papierkram und es dauert länger, eine Mine zu eröffnen. Deshalb können die allgemeinen Silber-Lagerbestände nicht so schnell wieder aufgefüllt werden. Auch der Wettbewerb um Materialien und Mitarbeiter verlangsamt die Entstehung neuer Minen.
Es mangelt an Bohrgeräten und Experten... Es mangelt an allem. Irgendwann werden diese Engpässe behoben sein, jedoch nicht heute, sondern in vielleicht fünf oder zehn Jahren. So lange wird es dauern bis entsprechendes Personal trainiert ist. Die im Vergleich zu früheren Dekaden veränderten Bergbau-Gesetze verlangsamen den Prozess noch zusätzlich.
"Australien ist mit Kanada vergleichbar. Es gibt sehr ähnliche gesetzliche Vorschriften, ebenso einen Mangel an gelernten Arbeitskräften - bei trotzdem viel versprechenden Gebieten, in denen sich Minen mit sehr aussichtsreichen Lagerstätten aufbauen lassen."
Wie würden Sie Australien im Vergleich zu anderen Bergbauländern sehen, wie z. B. zu Kanada? Australien ist mit Kanada vergleichbar. Es gibt sehr ähnliche gesetzliche Vorschriften, ebenso einen Mangel an gelernten Arbeitskräften - bei trotzdem viel versprechenden Gebieten, in denen sich Minen mit sehr aussichtsreichen Lagerstätten aufbauen lassen. Es gibt beiderorts Regionen, in denen über 100 Jahre Entwicklung und Bergbau betrieben wurde. Auch der umfangreiche gesetzliche Rahmen und die Sicherheit für Investoren sind vergleichbar. Wir halten Australien für einen großartigen Bergbau-Ort. Ich hoffte, dass die Macmin-Mine Twin Hills schon vor zwölf Monaten in Betrieb gegangen wäre. Jetzt aber sind alle die Angelegenheiten geregelt. Aber das hat uns nicht notwendigerweise geschadet, denn inzwischen ist der Silberpreis signifikant gestiegen und das macht unsere Grundstücke umso wertvoller. Jetzt werden wir umso mehr Umsatz erzielen.
Australien weist seinen eigenen Investorenmarkt auf. Vielleicht 95 % der australischen Firmen bleiben einfach in ihrem Heimatmarkt. Ich kenne vielleicht 10 oder 15 Unternehmen dort, die auch in Europa Investor Relations betreiben. Insbesondere australische Silber- und Goldunternehmen kommen nach Europa, denn es gibt, historisch betrachtet, viel Interesse aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
UNTERNEHMEN Wenn ich Sie recht verstehe, handelt es sich bei der Twin Hills Mine um offenen Tagebau? Bei der Twin Hills Silver Mine bauen wir in offenem Tagebau ab. Zurzeit läuft die Testproduktion mit einem einzelnen Zerkleinerungskreislauf. In den letzten sechs Monaten haben wir auch die Elektrolytanlage errichtet. Wir wollen mit diesem Test sicherstellen, dass alles wie gewünscht verlaufen wird. Anfang April wurde mit den Zellen in der Elektrolytanlage das erste Silberpulver produziert. Es funktioniert also und wir sind fast soweit, die reguläre Produktion aufzunehmen. Im dritten Quartal werden wir die Produktion bis zu einer Höhe von 2,5 Mio. Feinunzen pro Jahr ausweiten.
Was wir durchführen ist die so genannte Laugung: Wir zertrümmern das Erz, verbringen es auf die Halden, setzen Leitungsrohre darauf und berieseln das Erz mit der Zyanidlösung, die in die Bottiche abfließt. Die Lösung pumpen wir aus dem Bottich, um sie der Elektrolytanlage zuzuführen und das Silber in Pulverform herzustellen. Wir haben den Abbau Anfang des Jahres begonnen, die Grube ausgehoben, 100.000 Tonnen Abfallgestein entfernt und 35.000 Tonnen niedriggradiges Erz für die Testproduktion abgebaut. Ab jetzt werden wir in die reguläre Produktion übergehen und das hochgradige Erz abbauen. Und wir werden noch mehr dieser Haufen errichten. Die technischen Risiken wurden größtenteils eliminiert.
"Im dritten Quartal werden wir die Produktion bis zu einer Höhe von 2,5 Mio. Feinunzen pro Jahr ausweiten ... Wir haben mit der Herstellung des Silberpulvers begonnen. Dies war zwar nur ein Test, aber für uns ein sehr wichtiger Test."
Es ist Silber vorhanden, es kann wirtschaftlich abgebaut und erfolgreich aus dem Gestein herausgelöst werden. All diese kleinen Schritte funktionieren. Wir mussten eine große Zerkleinerungsanlage aufbauen, um das Erz auf eine Größe von vier Millimeter zu zerkleinern. Unsere Elektrolytanlage war die erste dieser Größe, die in Australien oder sogar weltweit gebaut wurde. Wir haben eine einzelne Zelle bzw. einen einzelnen Zylinder eineinhalb Jahre lang getestet, um Feineinstellungen vorzunehmen. Wir haben mit der Herstellung des Silberpulvers begonnen. Dies war zwar nur ein Test, aber für uns ein sehr wichtiger Test. Es sollen insgesamt 180 davon in davon in der Anlage verwendet werden.
Jede Woche gibt es neue Fortschritte. Macmin Silver besitzt nun 1000 Hektar um die Mine herum. Wir berichten wie Landwirte oder andere Grundbesitzer an die EPA bzw. Environmental Protection Agency für alle Umweltangelegenheiten. Kürzlich haben wir die Autorisierungsbedingungen erhalten und ihnen zugestimmt. Nun erwarten wir die abschließende Dokumentation der EPA.
Wir befinden uns lediglich 10 Minuten von der kleinen Stadt Texas entfernt. Viele Landwirte und andere Einwohner erhalten durch unsere Bergbauaktivitäten eine Beschäftigung. Wir haben seit sechs Jahren die Leute umgelernt und sind auf den allgegenwärtigen Fachkräftemangel bestmöglich eingestellt. Die Einwohner wollen an ihrem Wohnort bleiben, weil es ihre Heimat ist und nicht wegen des Geldes. Diese Situation empfinden wir als vorteilhaft, weil viele andere Bergbaubetriebe sich sehr, sehr viel abgelegener befinden.
Infrastruktur ist also vorhanden. Wir befinden uns lediglich vier Autostunden von der Großstadt Brisbane entfernt. So können wir bei möglichen Ausfällen vergleichsweise schnell Ausrüstung beschaffen.
Und die Küste ist ebenfalls recht nah… Ich lebe an der Küste in Gold Coast, nahe Brisbane. Von dort aus sind es vier Stunden. Die Arbeiter leben in Texas, unser Hauptsitz ist in Brisbane. Gemäß unserem Ansatz suchen wir nach weiteren Silberprojekten in der Mitte von Queensland. Vor einem halben Jahr haben wir dort ein weiteres Projekt entdeckt. Es gab dort einen alten Tunnel, in dem vor 100 Jahren nach Gold gesucht wurde. Wir fanden dort Silber und Zink, für das man sich dort damals nicht interessierte. Dann führten wir Bohrungen durch und fanden gutes Silber, Zink und Kupfer.
Tally Ho ist Ihr neues Erkundungsprojekt? Tally Ho ist ein reines Erkundungsprojekt, bei dem wir von Anfang an mit gutem und gut mineralisiertem Gestein erfolgreich waren. Manchmal gehen Jahre ins Land, um eine Ressource zu finden. Wir sind gerade mitten in einem weiteren Bohrprogramm, um die Größe zu definieren und möglicherweise zu erweitern. Der Metallwert des Erzes ist, auf Grund der Anteile auch von Zink und Kupfer, etwa zwei bis drei Mal so hoch wie bei Twin Hill.
Zudem befindet sich das Erz nahe der Oberfläche. Ich suche immer nach Lagerstätten mit geringen Produktionskosten. Deshalb halten wir Ausschau nach Projekten mit Mineralien nahe der Oberfläche. So lange das Gestein in einer Tiefe bis 40 Meter ist, können wir von der Oberfläche her hinein gehen. Tally Ho ist immer noch ein Erkundungs- und kein Entwicklungsprojekt, aber die Hinweise dort finde ich sehr aufregend.
Liegt für Tally Ho schon eine Ressource nach staatlichen Standards vor? Für Tally Ho werden wir hoffentlich Ende des Jahres, vielleicht Oktober oder November, eine Ressourcenkalkulation vorlegen können.
Wie sehr korreliert der Aktienkurs von Macmin Silver mit dem Silberpreis? Mit mehr und mehr Silbervorkommen in den nächsten 10 bis 15 Jahren bauen wir das Unternehmen weiter aus. Wir glauben fest an die Zukunft des Silberpreises. Der Silberanalyst Roland Watson hat im Januar einen Chart zum Silberpreis erstellt, der sich zu gleichen Teilen aus sechs verschiedenen Währungen zusammensetzt: Euro, Britisches Pfund, USD, AUD, CAD. Seit Juni 2004 hat sich der Index fast verdreifacht. Manche Leute sagen, der Preis für Silber geht nur wegen des schwachen US-Dollars nach oben. Aber unter der Betrachtung mit diesem Währungskorb können Sie erkennen, dass es sich nicht um einen lokalen Effekt einer schwachen Währung handelt, sondern um einen internationalen Bullenmarkt. Insbesondere Silber geht nach oben. Wenn der Silberpreis ein neues Hoch erklimmt, bricht auch der Aktienkurs von Macmin Silver aus. Das ist in den letzten vier Jahren drei Mal passiert. Der Punkt dabei ist, dass wir zu 100 % auf Silber fokussiert sind und Investoren mit Macmin Silver einen maximalen Hebel erhalten. Silber wird für viele Jahre weiter unser Fokus bleiben.
"Vor wenigen Tagen erst haben wir die Genehmigung der Twin-Hill-Mine durch die EPA bekannt gegeben – aber Verzögerungen haben Sie bei allen Bergbaubetrieben weltweit. Nun bauen wir die Haufen auf und laugen: Bei unserem Laugungsbetrieb zermahlen wir das Gestein, wir bringen es auf die zehn Meter hohen Haufen und beträufeln es. Dafür nutzen wir Pumpen und Sprinkler."
Ist der Genehmigungsprozess nun abgeschlossen? Wir haben mit dem Abbau begonnen. Vor wenigen Tagen erst haben wir die Genehmigung der Twin-Hill-Mine durch die EPA bekannt gegeben – aber Verzögerungen haben Sie bei allen Bergbaubetrieben weltweit. Nun bauen wir die Haufen auf und laugen: Bei unserem Laugungsbetrieb zermahlen wir das Gestein, wir bringen es auf die zehn Meter hohen Haufen und beträufeln es. Dafür nutzen wir Pumpen und Sprinkler. So durchläuft die Lösung 24 Stunden am Tag den Gesteinshaufen, um das Silber aus dem Gestein zu lösen.
Macmin Silver hält Finanzinvestitionen in den Schwesterunternehmen New Guinea Gold und Frontier Resources. Auch Malachite befindet sich in Ihrem Aktienportfolio. Planen Sie diese Investitionen zu erhöhen oder zu reduzieren? Ich betrachte diese Aktienpositionen als kleine Investitionen. Diese Unternehmen stehen uns nahe. Malachite erkundet Silber und ist nicht Teil der Macmin-Gruppe. Dort haben wir einen Anteil von 1,5 %. New Guinea Gold erkundet Gold in Papua Neuguinea. Wir halten nach der Kapitalerhöhung jetzt etwa 15 % des Unternehmens. Wenn die genannten Unternehmen große Entdeckungen machen und neue Minen gründen, wird sich deren Erfolg auch im Aktienkurs von Macmin Silver niederschlagen. Wir hoffen also auf große Funde, genau wie Sie es als Investor tun. Wir wollen diese Investitionen nicht erhöhen, sondern nur halten und haben auch an keiner Kapitalerhöhung teilgenommen, um Geld für den Aufbau der Mine zu behalten. Wenn wir eine Produktion aufweisen, könnte sich unsere Einstellung diesbezüglich ändern. Dann entscheiden wir, ob wir eine Dividende zahlen, den Betrieb ausbauen oder in andere Unternehmen investieren.
Ich frage mich, wie hoch die Produktion sein würde? Die Möglichkeitsstudie vor vier Jahren gab an, dass wir 2,5 Mio. Feinunzen Silber produzieren wollten. Das wäre unsere erste Jahresrate. Es wird ein paar Monate dauern, bis wir dieses Produktionsniveau erreichen. Wenn wir die 200.000 Feinunzen pro Monat erreichen, ist es eine Frage des Silberpreises, wie viel Umsatz wir machen. Momentan liegen unsere Betriebskosten bei acht AUD pro Feinunze. Der Silberpreis beträgt momentan ungefähr 16 AUD. Die gesunde Marge von 8 AUD multipliziert mit 2,5 Mio. ergibt etwa 20 Mio. AUD. Wir müssen auch irgendwann Steuern zahlen. Drei oder vier Jahre lang können wir jedoch genug steuerliche Verlustvorträge angeben.
Auf welches Potenzial für weiteres Silber können wir uns einstellen? Wir haben Reserven für eine Abbaudauer von vier Jahren definiert. Als der Silberpreis noch bei vier USD war, hatten wir die Mine an der Stelle mit der höchsten Mineralisierung geplant. Es gibt sicherlich mehr Material in der Tiefe, das wir noch nicht vollständig bebohrt haben. Nach vier Jahren werden wir die Grube also vermutlich erweitern können - eine langfristige Perspektive. Beim etwa drei Kilometer entfernten Projekt Mount Gunyan verfügen wir über eine Grundstücksfläche von 300 km² und eine Ressource von 10 Mio. Feinunzen Silber. In fünf Jahren könnten wir unsere Reserven dort evtl. ebenfalls erweitern. Wir haben an vielen weiteren Stellen Silber gefunden, dort aber noch nicht genügend Arbeiten durchgeführt, um zu erkennen, ob wirtschaftliche Mengen vorhanden sind. Deshalb sage ich, dass dieses Gebiet eine mittlere bis längere Lebensdauer für Rückflüsse aufweist. Wir wollen wachsen. Twin Hill ist eine vergleichsweise kleine Mine. Sie ist gut und wird sehr profitabel sein, aber sie ist nur ein Schritt zu einem neuen Niveau.
MANAGER Wie haben Sie die McNeils kennen gelernt, Herr O’Neill? O’Neill, ja das ist schon sehr verwirrend. Nicht wenige glauben, ich sei Bob McNeils Sohn. Ich kenne die McNeils seit 20 Jahren. 1988 und 1989 ging es mit der Branche bergab und viele suchten anderswo neue Jobs. Aber wir entschieden uns, in Queensland zu bleiben. Wir haben 1988 bei City Resources in Queensland gearbeitet. Es war eine große Erkundungsgesellschaft, die später zusammenbrach. Wir blieben in Queensland und begannen 1991, ähnliche Projekte auf eigene Faust zu finden. Bob, Peter McNeil und ich gründeten Macmin. Wir hatten zunächst eine privatrechtlich geführte Firma und fanden dann 1992 in Brisbane einen Broker, der uns zu einer Börsennotierung verhalf. Zu jenem Zeitpunkt verfügten wir über ein gutes Projekt in Papua Neuguinea, das direkt in Produktion gehen konnte.
Ich habe zwei Jahre lang nach Projekten Ausschau gehalten und bin dann auf Texas gestoßen. Texas war ein reines Erkundungsprojekt, ohne Häuser außerhalb des Zentrums. Es gab dort zu jener Zeit keine Bergbauaktivitäten, aber eine 100 Jahre alte Mine mit dem Namen Silver Spur, in der es vermutlich früher Blei und Zink gab. Wir hofften weiter auf Blei, Zink und Gold und machten 1998/99 diese Silber-Entdeckung 1,5 Kilometer davon entfernt. Nachdem wir das Vorkommen nachweisen konnten, arbeiteten wir eine Verarbeitungsrute aus, um das Silber vom Gestein zu lösen - denn es ist ein recht ungewöhnliches Vorkommen, das in Australien in dieser Form nicht noch einmal gibt. Silber kommt normalerweise zusammen mit Blei und Zink vor und wird in großen Sulfid-Minen wie Broken Hill oder Mount Isa abgebaut. Es gibt kleine Stellen von Silber, die im Gestein verteilt sind. Wir haben die letzten vier oder fünf Jahre sehr intensiv daran gearbeitet, das Silber wirtschaftlich zu extrahieren. Diese Bemühungen fruchten jetzt.
Sind Sie eigentlich Geologe? Ja, ich bin Geologe genau wie Bob und Peter McNeil! Aber unser Metallurge Edgar Newman war die Schlüsselfigur, um Twin Hills in Betrieb zu nehmen. Er hat den Prozess ausgearbeitet. Wir haben viele Mahlungs-Versuche durchgeführt: Wie viel Zerkleinerung? Wie viel Bindemittel? Funktioniert das Zyanid im Haufen? Newman half beim Entwurf der Elektrogewinnungsanlage. Deshalb ist er so wertvoll für uns. Non-Executive Director Gary Lowder ist Managing Director bei Malachite Resources. |