Erklärung:
Die schwarze Linie stellt den Ölpreis dar in einem Bereich von 0 bis 500 USD. Die rote Linie ist der Nettoerlös je Barrel ohne Hedging. Die blaue Linie ist der Nettoerlös je Barrel bei 50% Hedging (heute). Die grüne Linie ist der Nettoerlös je Barrel bei 25% Hedging.
Ohne Hedging hat der Nettoerlös eine Elastizität von 90% im Bezug auf die Ölpreisentwicklung - soll heißen, 10 USD Ölpreissteigerung über 76 USD bringen 9 USD Mehrerlöse. Das resultiert daraus, dass 10% der Kosten variabel sind (Royalties).
Bei 50% Hedging beträgt die Elastizität 40%, 10 USD Ölpreiserhöhung über 76 USD bringen 4 USD Mehrerlöse. Dies resultiert daraus, dass 50% der Fördererlöse fix sind (Cap) und 10% Kosten variabel (Royalties).
Wenn Activa die Förderung verdoppelt, sind effektiv nur noch 25% gehedged. Dann steigt die Elastizität wieder auf 65%, womit 10 USD Ölpreiserhöhung über 76 USD wieder 6,5 USD Mehrerlöse bringen.
Diese zahlen mögen zwar erstmal "ärgerlich" wirken, aber es gibt einen guten Effekt: Im schlimmsten Fall sinkt der Ölpreis auf 0 (theoretisches Maximum). In diesem Fall würde die Förderung komplett eingestellt und es gibt keine Förderkosten und keine Royalties. Aus dem SWAP würde Activa dann 50 Barrel * 365 Tage * 65 USD Floor aus dem Hedging-Geschäft erhalten, was ganze 1,19 Mio USD p.a. sind (ersichtlich, dass die blaue Linie bei 0 USD Ölpreis noch über 0 liegt). Diese müssten dann ausreichen, um die Fixkosten eines stillstehenden Betriebes zu decken. Mit einem Ölpreis über 0 übernehmen dann teilweise wieder Fördererlöse den Part der SWAP Erträge. In einem "Horrorszenario" von 20 USD pro Barrel kann Activa dann im Rahmen der Hedgingmenge fördern sich "über Wasser" halten, bis der Öpreis wieder steigt.
FAZIT: Egal wohin der Ölpreis fällt, das Hedging-Geschäft sichert in gewisser Weise die Existenz des Unternehmens bei extremen Marktlagen.
Dies hat natürlich seinen Preis: Bei stark steigenden Ölpreisen geht uns hier einiges "durch die Lappen". Ursache ist dabei, dass Erlöse fixiert werden, die variable Kostenbestandteile haben. Dies relativiert sich wieder beim Aufbau von ungehedgeden Förderungen. Dennoch ist die Kurve m.E. noch akzeptabel wenn man bedenkt, dass es bei extrem niedrigen Ölpreisen die Existenz sichern kann. Das hat ein bisschen was von "Spatz in der Hand statt Taube auf dem Dach". :-)
Dennoch sollte meiner Meinung nach beim Preispotenzial des Öls das Hedging auf die Existenzsicherung des Unternehmens beschränkt werden. Problematisch wäre es, wenn die Kurve irgendwann abfällt - tödlich! Dies wäre ab einem Hedginganteil von ca. 90% der Fall.
So wie es heute ist, finde ich es zum jetzigen Zeitpunkt ausgewogen. Bei steigender Förderung fände ich einen sinkenden Anteil wünschenswert.
Wie gesagt, wenn jemand genauere Variablen hat - her damit, dann ändere ich die Angaben ab.
Alle Angaben sind natürlich ohne Gewähr auf Richtigkeit...... ;-)
So, das war´s! :-)
Viele Grüße, Gilbi |