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Israel plant massiven Militärschlag
Seite 7 von 147
neuester Beitrag: 26.12.06 23:48
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eröffnet am: | 27.06.06 08:58 von: | börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 3661 |
neuester Beitrag: | 26.12.06 23:48 von: | AbsoluterNe. | Leser gesamt: | 200780 |
davon Heute: | 40 | |||
bewertet mit 52 Sternen |
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interessant
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witzig
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gut analysiert
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informativ
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Btw, Monsieur "Wutzleben" erinnert tatsächlich immer mehr an eine (ganz bestimmte) verblichene ID(s).
Ciao!
PS Ansonsten ist es wie Apfel bereits erwähnt hat, ein ewiges sich-im-Kreis-drehen, jeder behauptet seine Welt, seine Weltsicht - na ja, mehr oder weniger. Was soll's! :-)
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Optionen
Israel also stepped up pressure on Syria, sending warplanes over one of President Bashar al-Assad's palaces to warn against supporting militants who abducted Corporal Gilad Shalit, the Israeli army said.
Threatening "extreme steps" if Shalit was not freed, Israeli Prime Minister Ehud Olmert said a large-scale operation that began with a push into southern Gaza earlier on Wednesday would continue "over the coming days".
Troops backed by assault helicopters and artillery set up a strategic observation post at a disused airport outside the southern town of Rafah while masked Palestinian gunmen waited behind barricades and in alleyways for battle to begin.
A defense ministry source said Olmert had given approval for forces massed opposite northern Gaza to also push across the border. No timeframe was given but Israeli media said leaflets would soon be dropped warning Palestinians of imminent attack.
The ground offensive is Israel's first into Gaza since it quit the territory last year after 38 years of occupation.
The fate of Shalit, 19, a fresh-faced conscript, has transfixed Israel. The last time Palestinian militants kidnapped a soldier was in 1994. He was killed during a rescue attempt.
Gunmen from factions including the ruling Hamas group seized Shalit in a cross-border raid on a military post on Sunday.
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Über dem Gebiet kreisten Hubschrauber. Mehrere Dutzend bewaffnete Palästinenser bezogen hinter Mauern und Sandwällen Stellung.
Bewohner sollten Häuser verlassen
Aus israelischen Verteidigungskreisen hieß es, die Bewohner von Beit Hanun und dem nahe gelegenen Beit Lahia sollten aufgefordert werden, ihre Häuser zu verlassen. Ein Einsatz von Bodentruppen war zunächst jedoch nicht geplant.
Im südlichen Gazastreifen feuerten Hubschrauber Raketen auf ein Feld, dass von der Hamas als Trainingsgelände genutzt wird.
Hamas-Minister in Gewahrsam
Im Westjordanland nahm die israelische Armee einen Minister der radikalislamischen palästinensischen Hamas-Regierung vorübergehend fest.
Arbeitsminister Mohammed el Barghuti sei von Soldaten an einer Straßensperre nahe Ramallah in Gewahrsam genommen worden, hieß es aus dem Umfeld des Politikers. Das Auto des Regierungsmitglieds sei von israelischen Soldaten angehalten worden, die in der Gegend Personenkontrollen vornahmen.
Israelische Kampfjets über Syrien
Eine "Warnung" hatte die israelische Armee am Mittwoch auch für Syrien parat. Kampfjets drangen in den Luftraum des Nachbarn ein.
Die Aktion solle Syrien vor einer weiteren Unterstützung palästinensischer Extremisten in der gegenwärtigen Geiselkrise warnen, hieß es. Unter anderem sollen die Flugzeuge auch einen Palast des syrischen Präsidenten Baschar el Assad nahe der Stadt Latakia überflogen haben.
Syrien spricht von Provokation
Ein syrischer Regierungsvertreter bestätigte, dass zwei israelische Flugzeuge in den Luftraum eingedrungen seien, und sprach von einem "provokativen Vorfall". Die syrische Armee habe sie aber gezwungen, das Gebiet zu verlassen. Luftabwehr hatte das Feuer auf die Maschinen eröffnet.
Radikale berichten von weiterer Entführung
Die palästinensischen El-Aksa-Brigaden behaupteten indessen, einen weiteren Israeli als Geisel in ihrer Gewalt zu haben. Ein 62-jähriger Siedler sei in der Nähe von Tel Aviv entführt worden, sagte ein Vertreter der radikalen Organisation.
Nach der Entführung eines Soldaten und eines Siedlers im Westjordanland wäre es der dritte Israeli in Händen von palästinensischen Extremisten.
Israelis rücken in Gazastreifen vor
Die israelische Armee hatte zuvor - weniger als ein Jahr nach ihrem Abzug - in der Nacht auf Mittwoch mit einer groß angelegten Bodenoffensive - Deckname: Operation "Sommerregen" - im Gazastreifen begonnen.
Grund war, dass die israelischen Streitkräfte dort einen von radikalen Palästinensern entführten Soldaten vermuten. Unterstützt von Hubschraubern drangen Panzer, Bulldozer und gepanzerte Fahrzeuge mit hellen Scheinwerfen nahe Rafah in den Süden des Gebiets ein.
Stromversorgung unterbrochen
Nach einem Hubschrauberangriff auf ein Kraftwerk waren weite Teile der Region ohne Strom.
Dem Vorstoß war die Zerstörung von drei Brücken durch die israelische Luftwaffe vorausgegangen. Damit sollte verhindert werden, dass radikale Palästinenser den 19-jährigen Wehrpflichtigen wegschaffen können, sagte ein Militärsprecher.
"Viel hängt von Palästinensern ab"
"Wir wollen klarmachen, dass wir die notwendigen Schritte unternehmen werden, um seine sichere Rückkehr zu garantieren", hieß es. "Viel hängt noch von den Palästinensern ab."
Die Truppen wollten den Gazastreifen nicht erneut besetzen, sondern würden nach der Befreiung des 19-jährigen Gilad Schalit wieder abziehen, sagte eine Militärsprecherin im US-Fernsehsender CNN.
Hamas-Mitglied ruft zu Kampf auf
Im Hörfunk rief ein Mitglied der regierenden Hamas, Nisar Rajan, die Palästinenser zu den Waffen. "Kämpft gegen Eure Feinde, die zum Sterben gekommen sind. Ergreift Eure Gewehre", sagte er.
Im Gazastreifen hatten Palästinenser Barrikaden errichtet, Schützenlöcher gegraben und Straßen mit Sandhaufen blockiert. Eine Palästinensergruppe drohte mit der Tötung eines entführten israelischen Siedlers im Westjordanland.
Von Militärposten entführt
Der Soldat war am Sonntag bei einem Angriff palästinensischer Extremisten auf einen israelischen Militärposten entführt worden.
Die israelische Armee riegelte daraufhin den Gazastreifen ab und zog Truppen an der Grenze zusammen. Israel war im vergangenen Jahr nach fast vier Jahrzehnten aus dem Gazastreifen abgezogen.
Gaza (dpa) - Israel hat seine Militäroffensive zur Befreiung eines entführten Soldaten fortgesetzt und im Westjordanland Dutzende führende Mitglieder der regierenden Hamas festgenommen. Israelische Medien berichten von 60 festgenommenen Angehörigen der radikalislamischen Bewegung. Darunter sollen sich auch mehrere Regierungsminister befinden. Bei Ramallah wurde unterdessen die Leiche eines von militanten Palästinensern entführten 18-jährigen Siedlers gefunden.
Die Lage im Gazastreifen eskaliert. In der vergangenen Nacht ist die Leiche eines entführten jüdischen Siedlers gefunden worden. Zuvor hatte Israel Dutzende führende Hamas-Mitglieder festgenommen - darunter mehrere Minister.
Gaza/Ramallah - Die israelische Armee hat den Tod eines im Westjordanland entführten jüdischen Siedlers bestätigt. Eliahu Ascheri sei unmittelbar nach seiner Entführung mit einem Schuss in den Kopf getötet worden und nahe dem Dorf Bitunia bei Ramallah begraben worden, verlautete aus israelischen Militärkreisen. Dort sei seine Leiche bei einer Suchaktion gefunden worden. Die Leiche sei zur Autopsie in ein gerichtsmedizinisches Zentrum nahe Tel Aviv gebracht worden, verlautete aus Militärkreisen.
AP
Nahost: Israelische Panzer dringen in den Gaza-Streifen ein
Die Palästinensergruppe Komitee für den Volkswiderstand hatten gestern mit der Tötung des Entführten gedroht, sollte die Armee ihre Offensive im Gazastreifen nicht beenden. Die Gruppe hatte als Beweis der Entführung eine Kopie seines Personalausweises vorgelegt. Der jüdische Siedler war laut israelischem Rundfunk am Wochenende entführt worden, als er per Anhalter auf dem Weg nach Hause war.
Das israelische Militär hat seine Offensive in den Palästinensergebieten fortgesetzt und im Westjordanland Dutzende führende Mitglieder der regierenden radikalislamischen Hamas-Bewegung festgenommen. Israelische Medien berichten heute früh von 60 festgenommenen Hamas-Mitgliedern, darunter mehrere Regierungsminister.
Laut Hamas wurden mindestens sechs Kabinettsminister und zahlreiche Parlamentsabgeordnete festgenommen, darunter der stellvertretende Ministerpräsident Nasser al-Schair sowie Arbeitsminister Mohammed al-Barguti.
Mit Festnahmen hat Israel bei seiner Suche nach einem verschleppten Soldaten den Druck massiv verstärkt. Die Politiker könnten möglicherweise gegen den entführten Israeli ausgetauscht werden, berichtete der Armeerundfunk. Tausende israelische Soldaten waren bereits am Mittwoch auf der Suche nach ihrem Kameraden in den Gazastreifen vorgedrungen. Israelische Medien berichteten von Razzien gegen Hamas-Abgeordnete auch in Jerusalem und weiteren Orten.
Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert hat erklärt, zur Befreiung des 19-jährigen entführten Soldaten Gilad Schalit werde seine Regierung auch vor "extremen Aktionen" nicht zurückschrecken. Der Militäreinsatz ist die erste Bodenoffensive im Gazastreifen seit dem Abzug israelischer Truppen aus dem Autonomiegebiet im September.
Heute in den frühen Morgenstunden feuerte ein israelischer Kampfjet Raketen in Chan Junis im Süden des Gazastreifens ab. Verletzt wurde offenbar niemand. Die israelischen Streitkräfte erklärten, insgesamt seien drei Luftangriffe geflogen worden. Ziel seien Straßen gewesen, um den Bewegungsspielraum der Entführer des israelischen Soldaten einzuschränken.
Auch die islamische Universität von Gaza geriet nach Berichten von Augenzeugen unter Beschuss. Eine von einem israelischen Kampfjet abgefeuerte Rakete habe ein Loch in einen Hof innerhalb des Universitätsgeländes geschlagen, hieß es. Die 60 Wachleute wurden evakuiert. Nach Angaben der israelischen Streitkräfte schlug eine Rakete in ein freies Feld neben der Hochschule ein.
Uno-Generalsekretär Kofi Annan rief alle Seiten zur Zurückhaltung auf. Er forderte zudem den palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas sowie Syrien auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die Freilassung des verschleppten israelischen Soldaten zu erreichen.
Israel nahm im Westjordanland ein Drittel der ...
Ramallah (dpa) - Israel hat bei der nächtlichen Festnahmeaktion im Westjordanland alle dortigen Minister der radikal-islamischen Hamas- Regierung festgenommen. Nach palästinensischen Angaben zwang die Armee insgesamt acht Minister zum Mitkommen, ein Drittel der Hamas- Regierung. Die restlichen Minister halten sich im Gazastreifen auf. Zudem seien 22 Hamas-Abgeordnete festgenommen worden. Derweil wurde bei Ramallah die Leiche des am Sonntag entführten israelischen 18- jährigen Siedlers gefunden.
Israel führt wieder Krieg
5000 Soldaten greifen mit Panzern und Kampfflugzeugen Palästinenser im Gazastreifen an. Auch Aggression gegen Syrien angedroht. Medien verharmlosen Invasion
Rüdiger Göbel
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Die Bilder gleichen denen nach dem 24. März 1999 und dem 20. März 2003. Wie beim völkerrechtswidrigen NATO-Krieg gegen Jugoslawien und der US-Invasion im Irak zerstörte auch die israelische Armee beim Gaza-Einmarsch am Mittwoch zuerst zentrale Teile der Infrastruktur - darunter drei Brücken, Flughäfen und das wichtigste Kraftwerk. Hunderttausende Palästinenser sind seitdem ohne Strom, auch die Wasserversorgung ist zusammengebrochen. Nach israelischen Militärangaben sollte mit den Zerstörungen verhindert werden, daß ein am vergangenen Sonntag verschleppter Soldat vom nördlichen Teil des Gazastreifens in ein anderes Versteck im Süden gebracht wird. Die betroffenen Palästinenser reagierten indes entsetzt. »Die Salahadin-Brücke war die einzige, die übrig war. Das bedeutet, daß Krankenwagen und Feuerwehrfahrzeuge nicht mehr durch können. Die Welt sieht zu und tut nichts.«
In Rafah flohen Palästinenser aus ihren Häusern aus Angst vor israelischen Bombardements. Bewaffnete Gruppen mühten sich, Sandwälle aufzuschütten und Gräben auszuheben. Israels Minister für Innere Sicherheit, Avi Dichter, drohte derweil damit, auch Syrien anzugreifen. »Die Hauptquartiere von Hamas und Islamischem Dschihad und ihre Chefs sind in Damaskus, und die Syrer wissen genau, wo«, sagte er. »Das gibt Israel freie Hand, diese Mörder zu treffen.«
Tatsächlich hat Israel »carte blanche«. Die großen Nachrichtenagenturen und Internetmedien mühten sich gestern nach Kräften, so zu tun, als gäbe es im Nahen Osten keinen neuen Krieg. AP titelte in Anlehnung an einen populären Fußballhit »Israelische Bodentruppen kehren in den Gazastreifen zurück«, Spiegel online rechtfertigte die Aggression direkt: »Dem Judenstaat bleibt nichts anderes, als Härte zu zeigen.« Beim ARD-Portal tagesschau.de durfe der israelische Politikwissenschaftler Efraim Inbar ausführen, der Einmarsch im Gazastreifen sei lange geplant und »überfällig« gewesen.
Israels neuerliche Invasion begann rund 14 Stunden, nachdem die Agenturen die Eilmeldung verbreitet hatten, die großen palästinensischen Parteien - einschließlich der regierenden Hamas - seien zur Anerkennung Israels bereit.
(jw)
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Äquidistanz oder Schweigen - allenfalls verhaltene internationale Reaktionen auf Israels Gaza-Invasion
Rüdiger GöbelDie israelische Armee hat eine großangelegte Bodenoffensive gestartet und ist mit rund 5000 Soldaten im Gazastreifen einmarschiert. Spitzenpolitiker des Landes kündigten zudem Angriffe auf das Nachbarland Syrien an. Und doch muß Israel - wie so oft - internationale Reaktionen nicht fürchten. Die Gewalteskalation der nahöstlichen Besatzungsmacht stößt weitgehend auf Schweigen, selbst in den arabischen Ländern. Bitter für die Palästinenser, die Welt schaut weg oder WM. Allein seit Beginn der Fußballweltmeisterschaft wurden mehr als 20 Palästinenser von der israelischen Armee getötet. Obgleich sich unter den Toten zahlreiche Kinder fanden, Deutschland und die EU hielten still.
Wenn es Reaktionen auf die Gaza-Invasion im Ausland gibt, zeichnen sie sich durch eine ausgeprägte Äquidistanz aus. Als ob es sich um gleichberechtige Waffenpartner handeln würde und nicht um eine hochgerüstete Besatzungsmacht und weitgehend mittellose Besetzte, rief EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner am Mittwoch »die Konfliktparteien« zur Mäßigung auf. Palästinenser und Israelis müßten eine Krise vermeiden, »die niemand mehr kontrollieren kann«. Darüber hinaus forderte sie die sofortige Freilassung des von palästinensischen Kämpfern seit vergangenem Sonntag festgehaltenen israelischen Soldaten Gilad Schalit. Von einer Verurteilung Israels für die Zerstörung der palästinensischen Infrastruktur ist nichts bekannt.
Auch Wolfgang Gehrcke, Sprecher für internationale Beziehungen der Bundestagsfraktion Die Linke, formulierte einen Appell zur Freilassung der israelischen Geisel. Immerhin, der Linksparlamentarier forderte zudem den »sofortigen Stopp« der israelischen Militäraktionen. »Der israelische Einmarsch in Gaza, das Bombardement von Brücken und des einzigen Elektrizitätswerkes, der massive Truppeneinsatz ist die falscheste Antwort, die Israel zum jetzigen Zeitpunkt geben konnte«, so Gehrcke. Sie führe weder zur Befreiung des israelischen Soldaten noch reflektiere sie die bedeutsamen Veränderungen in der Politik der palästinensischen Regierung. Die Erklärung des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas und der von der Hamas geführten palästinensischen Regierung zur Zwei-Staaten-Lösung zwischen Israel und Palästina sei ein bedeutender Fortschritt. »Nun ist dieser Schritt erfolgt und als Antwort kommen wie bestellt Anschläge und Militäreinsätze.«
(jw)
Optionen
Entführter Siedler wurde ermordet aufgefunden.Mit Festnahmen von Mitgliedern der palästinensischen Regierung und zahlreichen Hamas-Abgeordneten hat Israel bei seiner Suche nach einem entführten Soldaten den Druck massiv verstärkt. Israelische Medien berichteten von bis zu 60 festgenommenen Hamas-Mitgliedern.
Bereits Mittwochabend hatten israelische Panzer auf Ziele in der Umgebung von Beit Hanun gefeuert.
Die in der Nacht auf Donnerstag festgenommenen Politiker könnten möglicherweise gegen den entführten israelischen Soldaten ausgetauscht werden, berichtete der Armeerundfunk. Tausende israelische Soldaten waren bereits am Mittwoch auf der Suche nach ihrem Kameraden in den Gazastreifen vorgedrungen.
Nächtliche Razzien im Westjordanland
Donnerstagfrüh nahmen israelische Truppen im Westjordanland nach palästinensischen Angaben 20 Hamas-Abgeordnete sowie sieben Regierungsmitglieder fest.
Berichte, wonach auch Vizeministerpräsident Nasser Schaer betroffen war, stellten sich später als falsch heraus. Israelische Medien berichteten von Razzien gegen Hamas-Abgeordnete auch in Jerusalem und weiteren Orten.
Israel will Minister anklagen
Laut einer Armeesprecherin will Israel die festgenommenen Hamas-Minister wegen Beteiligung an Terroraktivitäten vor Gericht bringen. Eine Freilassung der mehr als 60 festgenommenen führenden Hamas-Mitglieder sei zunächst nicht zu erwarten.
Hamas: Festnahmen ein "offener Krieg"
Die Hamas warf Israel vor, die palästinensische Regierung "zerstören" zu wollen. Die Festnahmen seien "ein offener Krieg gegen die Regierung und das Volk, der auf die Zerstörung der Regierung zielt", sagte der Vizepräsident des Parlaments, der Hamas-Abgeordnete Ahmed Bahar. Er forderte die internationale Gemeinschaft zum Einschreiten auf.
EU will vermitteln
Die EU will im erneut eskalierten Konflikt vermitteln. Der Nahost-Sonderbeauftragte Marc Otte wird noch am Donnerstag in der Krisenregion erwartet. EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner bezeichnete die Situation als "sehr spannungsgeladen". Alles müsse getan werden, damit sie nicht außer Kontrolle gerate.
Jüdischer Siedler getötet
Die israelische Armee bestätigte unterdessen den Tod eines im Westjordanland entführten jüdischen Siedlers bestätigt. Elijahu Ascheri sei unmittelbar nach seiner Entführung mit einem Schuss in den Kopf getötet und nahe dem Dorf Bitunia bei Ramallah begraben worden, verlautete aus israelischen Militärkreisen.
Drohung mit bereits Ermordetem
Das palästinensische "Volkswiderstandskomitee" hatte am Mittwoch mit der Tötung des Entführten gedroht, sollte die Armee ihre Offensive im Gazastreifen nicht beenden. Der jüdische Siedler war laut israelischem Rundfunk am Wochenende entführt worden, als er per Anhalter auf dem Weg nach Hause war.
Israelische Kampfjets über Syrien
Eine "Warnung" hatte die israelische Armee am Mittwoch auch für Syrien parat. Kampfjets drangen in den Luftraum des Nachbarn ein. Die Aktion solle Syrien vor einer weiteren Unterstützung palästinensischer Extremisten in der gegenwärtigen Geiselkrise warnen, hieß es.
Chemische Rakete auf Israel?
Die palästinensischen El-Aksa-Brigaden feuerten unterdessen nach eigenen Angaben eine Rakete mit einem chemischen Sprengkopf auf Israel ab. Die israelische Armee teilte mit, sie habe keine Informationen über einen solchen Beschuss.
Hamas wirft Israel vor, die Verhaftungen schon lang geplant zu haben.Nach der Entführung eines seiner Soldaten geht Israel mit aller Härte gegen die Palästinenser und deren Führung von der radikalislamischen Hamas vor. Im Westjordanland nahm die israelische Armee mehr als 60 führende Hamas-Politiker fest, darunter acht Minister und 20 Parlamentarier.
Israel will sie nun wegen Beteiligung an Terroraktivitäten vor Gericht stellen. Unterdessen steht die israelische Armee weiter im südlichen Gazastreifen, in den sie erstmals seit ihrem Abzug vor mehr als neun Monaten wieder eingerückt ist.
Abbas verurteilt Festnahmen
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verurteilte die Festnahme von Ministern und Abgeordneten. Er rief die internationale Gemeinschaft auf, sich für eine Beendigung der israelischen Maßnahmen einzusetzen.
Berichte, wonach auch Vizeministerpräsident Nasser Schaer betroffen war, stellten sich später als falsch heraus. Laut der Online-Ausgabe der israelischen Tageszeitung "Haaretz" wollte die Armee Schaer festnehmen, fand ihn allerdings nicht. Schaer halte sich versteckt und habe auch sein Handy abgedreht, sodass er nicht geortet werden kann.
Laut "Haaretz" wurde die Verhaftungswelle bereits vor Wochen geplant. Die Soldaten seien mit Haftbefehlen von ordentlichen israelischen Richtern unterwegs gewesen. Israel wirft den Hamas-Funktionären vor, die Terroraktivitäten direkt zu steuern.
Hamas: Festnahmen ein "offener Krieg"
Die Hamas warf Israel ihrerseits vor, die palästinensische Regierung "zerstören" zu wollen. Die Festnahmen seien "ein offener Krieg gegen die Regierung und das Volk, der auf die Zerstörung der Regierung zielt", sagte der Vizepräsident des Parlaments, der Hamas-Abgeordnete Ahmed Bahar.
Israel nutze die Verschleppung eines Soldaten in den Gazastreifen nur als Vorwand für den Militäreinsatz im Westjordanland. "Solche Taten waren seit der palästinensischen Parlamentswahl geplant. Die Festnahmen dienen nicht dazu, Druck auf die Hamas zur Freilassung des Soldaten zu machen", sagte Bahar.
Keine rasche Freilassung
Eine israelische Armeesprecherin sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa), eine Freilassung der festgenommenen Hamas-Politiker sei zunächst nicht zu erwarten.
Die Militärsprecherin sprach von einer "direkten und andauernden Beteiligung der Hamas-Führung an Terroraktivitäten". Es gebe aus israelischer Sicht keine Trennung zwischen politischer und militärischer Führung der
Hamas.
EU will vermitteln
Die Europäische Union beorderte ihren Nahost-Sondergesandten, den Belgier Marc Otte, in die Krisenregion. Dieser solle binnen weniger Stunden mit den Konfliktparteien in Kontakt treten, teilte die EU mit.
Militäroffensive nicht ausgeweitet
Berichte über eine Ausweitung der israelischen Militäroffensive auf den nördlichen Teil des Gazastreifens wurden indes von beiden Seiten dementiert. Die israelische Armee und palästinensische Sicherheitskreise teilten mit, die Truppen hielten sich weiter am Rande des Gazastreifens auf.
Dagegen setzen israelische Soldaten ihre Operation mit dem Codenamen "Sommerregen" zur Befreiung des verschleppten 19-jährigen Soldaten Gilad Schalit im Süden des Gazastreifens fort.
In der Nacht hatten israelische Kampfflugzeuge unter anderem eine Lagerhalle in Chan Junis unter Beschuss genommen, in der angeblich Waffen und Kassam-Kleinraketen gelagert wurden.
Siedler ermordet
Unterdessen bestätigte Israel den Tod eines entführten israelischen Siedlers. Der 18-Jährige sei vermutlich schon kurz nach seiner Verschleppung im Westjordanland am Sonntag erschossen worden.
Die radikale Palästinensergruppe Volksbefreiungskomitee hatte gedroht, Ascheri zu töten, sollte die in der Nacht auf Mittwoch begonnene israelische Armeeoffensive im Gazastreifen nicht beendet werden. Zu dem Zeitpunkt war der Entführte aber offenbar schon tot.
Israel peilt nach eigenen Angaben keinen Tausch an."Weitere scharfe Maßnahmen" hat Israels Premier Ehud Olmert den Palästinensern angedroht. Was die israelischen Militärs in ihren Schubladen noch alles vorbereitet haben, ist unbekannt. Aber schon jetzt erweist sich die israelische Regierung als ziemlich fantasievoll.
"Israel steht vor dem kritischen Punkt, die Spielregeln der Behandlung von Terroristen zu ändern", erklärte Verteidigungsminister Amir Perez. In der Nacht auf Donnerstag machten Soldaten und Kommandos im Westjordanland die Runde bei führenden Hamas-Mitgliedern.
Mit Haftbefehlen ausgestattet
Sie hatten ordentliche richterliche Haftbefehle bei sich. Unter den 64 Verhafteten waren laut Angaben israelischer Medien neben Parlamentsabgeordneten acht Minister. Das israelische Außenministerium veröffentlichte dazu eine ausführliche Erklärung.
Die Hamas-Politiker seien verhaftet worden, weil sie "Mitglieder einer verbotenen Terrororganisation" und teilweise selbst an Terroraktivitäten beteiligt gewesen seien. Sie sollen verhört und angeklagt werden.
"Kein Faustpfand"
Im Rahmen der israelischen Gesetze zur Terrorbekämpfung sei der Staat "gezwungen", diese Männer zu verhaften und vor Gericht zu stellen. "Sie dienen nicht als Faustpfand", sagte der israelische Minister Jizchak Herzog.
Und ein Jurist fügte hinzu, dass es nach israelischen Gesetzen "verboten" sei, einen Menschen "grundlos" festzuhalten, um ihn dann als Faustpfand bei einem Gefangenenaustausch zu verwenden.
Aufruf zu Gefangenenaustausch
Die Hamas-Regierung habe sich als terroristischer Täter dargestellt, indem sie Israel zur Freilassung von palästinensischen Gefangenen aufrief, im Tausch für den am Sonntag nach Gaza entführten Soldaten Gilad Schalit.
So habe die Hamas die Beteiligung und Mitverantwortung für die Attacke auf israelischem Territorium und die Entführung eingestanden.
Bis dahin hatten Sprecher der Hamas behauptet, keinen Kontakt mit den Entführern zu haben und sie nicht einmal zu kennen. Jetzt aber würden sie sich sogar deren Forderungen anschließen und reden, als hielten sie selbst den Soldaten gefangen.
"In Bunker zurückgezogen"
Die übrigen Abgeordneten und Minister der Hamas befinden sich (noch) außerhalb der Reichweite der Israelis, weil sie im Gazastreifen leben. Doch ausnahmslos hätten sie sich "in die Keller und Bunker in ihren Häusern zurückgezogen und beantworten keine Anrufe", berichtet ein Reporter, der versucht habe, sie zu erreichen.
Die Eskalation im Nahostkonflikt geht weiter: Während das israelische Militär seine Invasion im Gaza-Streifen fortsetzt, verhöhnt eine palästinensische Extremistengruppe Israel - die Geisel Schalit könne schon tot sein, erklärte das Volkswiderstandskomitee, das sich zu der Verschleppung bekannte.
Gaza - Wenn Israel einen Ausweg aus der Krise finden wolle, dann müsse es damit aufhören, Zeit zu verschwenden, erklärte Abu Mudschahed, ein Sprecher des Volkswiderstandskomitees (PRC) in einer Pressekonferenz. Die Gruppe bekannte sich zudem zu der Ermordung eines 18-jährigen jüdischen Siedlers, den die israelische Armee bei ihrer Suchaktion im Westjordanland gefunden hatte. Er sei getötet worden, weil Israel "seine Aggression im Gazastreifen" fortsetze.
Das Komitee hatte sich bereits zuvor gemeinsam mit Hamas-Extremisten zu dem Überfall auf einen Militärposten bekannt, bei dem der israelische Soldat Gilad Schalid am Sonntag verschleppt wurde.
Zeit zu verschwenden, sei nicht in israelischem Interesse, fügte Mudschahed hinzu und entfaltete dann drei Szenarien: "Möglichkeit eins: Der vermisste Soldat ist aus dem einen oder anderen Grund tot. Möglicherweise gibt es für seine Leiche einen Platz in einem Leichenschauhaus oder auch nicht. Möglichkeit zwei: Der Soldat ist noch am Leben, aber schwer verletzt. Möglicherweise stehen Medikamente für ihn zur Verfügung oder auch nicht. Möglichkeit drei: Es geht ihm gut, aber es wird viel Zeit vergehen, bis er wieder frei ist."
Mudschahed machte weiter keine Angaben dazu, in wessen Gewalt sich der israelische Wehrdienstleistende befindet oder wie es ihm geht. In Israel wird mit großer Anspannung auf ein Lebenszeichen des Entführten gewartet. Das ganze Land nimmt Anteil am Leid seiner Familie. Die israelische Regierung fordert die bedingungslose Freilassung. Die Extremisten verlangen im Gegenzug die Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischer Haft.
Nach Ablauf eines Ultimatums war Israel gestern wieder in den Gaza-Streifen einmarschiert, den es nach jahrzehntelanger Besatzung vor neun Monaten verlassen hatte. Israel nahm ein Drittel des palästinensischen Kabinetts fest und droht nun mit einer militärischen Großoffensive. "Die Verhaftung dieser Hamas-Funktionäre ist Teil eines Feldzugs gegen eine terroristische Organisation, die ihren Terror-Krieg gegen die israelische Zivilbevölkerung verschärft hat", sagte der israelische Regierungssprecher Mark Regev. Ihnen soll nun der Prozess gemacht werden.
Die internationale Gemeinschaft zeigte sich tief besorgt über die neuerliche Eskalation im Nahost-Konflikt. Beide Seiten müssten Verantwortung beweisen, um die Ruhe wiederherzustellen, sagte US-Außenministerin Condoleezza Rice nach einem Treffen der G-8-Außenminister in Moskau. Die jüngste Krise unterstreiche die Notwendigkeit, dass alle Parteien der Palästinenser in einer Koalition gegen den Terror kooperierten. "Wir fordern auch Israel zur Zurückhaltung auf", sagte sie. Das Weiße Haus hatte zuvor die israelische Offensive im Gaza-Streifen als Selbstverteidigung bezeichnet. Die EU äußerte sich "tief besorgt" über die Verschlechterung der Sicherheitslage.
Russland und China forderten die Hamas-Bewegung zur sofortigen Freilassung Schalits auf. Das allerwichtigste sei dessen Freilassung, zitierte die russische Nachrichtenagentur Interfax Außenamtssprecher Michail Kamynin. Dies liege im höchsten Interesse des palästinensischen Volks. Die Lage sei sehr ernst, beide Seiten müssten Zurückhaltung an den Tag legen. Auch China äußerte sich "tief besorgt" über die jüngste Entwicklung. Die Palästinenser müssten die Geisel "so bald wie möglich" freilassen, sagte Außenamtssprecherin Jiang Yu in Peking. Zugleich müsse Israel Zurückhaltung üben und seine Militäraktion einstellen. China hoffe, dass beide Seiten den Kreislauf der Gewalt beenden könnten.
Die Außenminister der G-8-Staaten riefen Israelis und Palästinenser bei ihrem Treffen in Moskau auf, alles ihnen Mögliche zur Beruhigung der Lage zu unternehmen. Die Außenminister hätten dem Nahost-Quartett ihre Unterstützung bekundet, erklärte der russische Außenminister Sergej Lawrow. Das Nahost-Quartett besteht aus Russland, den USA, der Uno und der EU. Insbesondere müsse der Soldat sofort freigelassen werden.
Papst Benedikt XVI. appellierte heute an die Konfliktparteien im Nahen Osten, alle im Heiligen Land entführten Personen freizulassen. Er bete für die Heimkehr jedes Entführten zu seiner Familie, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche in Rom. Zugleich rief er Israelis und Palästinenser auf, eine Verhandlungslösung für den Konflikt zu suchen.
Von Alexander Schwabe
Mit der Zerstörung des großen Elektrizitätswerks im Gaza-Streifen hat die israelische Armee den Lebensnerv der Bevölkerung getroffen. Ohne Strom fallen Wasserpumpen aus, der Sprit für Generatoren wird knapp, Kliniken haben nicht genügend Medikamente.
Hamburg - Mit der Zerstörung des zentralen Kraftwerks im Gaza-Streifen hat die israelische Armee den Nerv des öffentlichen Lebens in dem übervölkerten Gebiet getroffen. 700.000 Palästinenser - rund die Hälfte der Einwohner - werden im Gaza-Streifen für Wochen ohne Strom sein. Und nicht nur das: Die Zerstörung der Stromerzeugung hat gravierende Folgen. "Es ist ein Domino-Effekt", sagt der Schotte Darrin Waller vom palästinensischen Zentrum für Menschenrechte, "ohne Elektrizität kein Wasser. Und bald wird der Treibstoff ausgehen." Ein Großteil des Wassers wird im Gaza-Streifen aus Brunnen gepumpt, die Pumpen laufen derzeit notdürftig mit Generatoren. Dadurch wird der Diesel zunehmend knapp.
AFP
Khan Yunis im Gaza-Streifen: Anstehen für Wasser
Auch der Betrieb im größten Krankenhaus wird nur mittels Generatoren aufrechterhalten. Juma Saqa, Chefarzt im Shafa-Hospital, beklagt nicht nur den Mangel an Sprit, sondern auch, dass wegen der totalen Blockade des Gaza-Streifens durch die israelische Armee keine Medikamente und medizinischen Geräte mehr ankommen. "Unser größtes Problem sind die fehlenden Arzneimittel, vor allem für die Anästhesie", sagt Saqa. Um für bevorstehende Angriffe der Israelis mit mehr Verletzten gewappnet zu sein, brauche man viel mehr Medikamente.
Georgius Georgantas vom Internationalen Roten Kreuz bestätigt die Knappheit medizinischer Mittel in Gaza. Schon vor der jüngsten israelischen Offensive sei die Versorgung nicht gut gewesen. Sollten die Israelis den Gaza-Streifen weiter kategorisch abriegeln, hätten die Krankenhäuser wegen des Stromausfalls nur noch für ein paar Tage Strom und Wasser. Auch Nahrungsmittel würden knapp, sollten die Handelsumschlagsplätze nicht geöffnet werden.
Eine große Anzahl Verletzter, die in den Krankenhäusern hätten verarztet werden müssen, blieb bisher aus. Die israelischen Panzer, Helikopter und F-16-Jets beschossen vorwiegend die Infrastruktur des Gebiets, neben dem Elektrizitätswerk vor allem Brücken, um - so die Begründung - die Mobilität der Entführer eines 19-jährigen israelischen Soldaten einzuschränken, um dessen Befreiung willen die Militäroperation "Sommerregen" in der Nacht auf Mittwoch gestartet wurde. Bisher kam es zu wenigen gezielten Angriffen auf Personen: In der vergangenen Nacht etwa wurden bei einem Angriff auf einen radikalen Islamisten auch ein 18 Monate altes Kind getötet.
"Rechnen mit zivilen Opfern in großer Zahl"
"Bisher haben wir keine größere Anzahl von Opfern", sagt Menschenrechtler Waller. Rot-Kreuz-Mann Georgantas stellt sich jedoch genau darauf ein: "Israel erhöht den Druck, wir rechnen damit, dass es binnen einiger Tage zivile Opfer in großer Zahl geben wird. Darauf müssen wird vorbereitet sein." Seine Organisation sei bemüht, Arznei-Reserven aus Jerusalem nach Gaza zu transportieren. Es sei jedoch noch offen, ob die israelischen Behörden das Vorhaben genehmigen werden.
Die massiven israelischen Angriffe gehen bereits jetzt nicht spurlos an den rund 1,4 Millionen Einwohnern des Gaza-Streifens vorbei. Der Ausfall der Pumpen hat in den Läden zu einem Run auf Wasserflaschen geführt. Die Menschen horten auch Lebensmittel. Der Granatenbeschuss von Land und See bei Sofa im südlichen Gaza-Streifen führte dazu, dass ein paar Dutzend Familien ihre Häuser verließen und bei Uno-Flüchtlingswerk Zuflucht suchten. "Es ist zermürbend, diese Leute leiden zu sehen", sagt Waller. Psychische Folgen zeigten sich bei den Schwächsten: den Kindern. Waller berichtet von seelischen Störungen, die zu Bettnässen und Schlafstörungen führen.
Auch Eyad Sarraj, Direktor des Programms für seelische Gesundung in Gaza, berichtet von "hilflosen und verzweifelten" Menschen. Es sei "verheerend", in etlichen Familien würden Kindern Schlaftabletten verabreicht, weil sie sonst nicht schlafen könnten. Sarraj weist darauf hin, dass die Notlage der Palästinenser im Gaza-Streifen nicht allein durch den jüngsten Angriff verursacht ist, sondern durch die bereits seit Wochen andauernde Absperrung des Gebiets. Auf seiner Webseite spricht er von der "mittelalterlichen Belagerung von 1,4 Millionen Seelen in Gaza". Menschenrechtler Waller bezeichnet das Vorgehen von Israels Premier Ehud Olmert als "Kollektivstrafe".
Aus Ramallah berichtet Yassin Musharbash
Während Israel um das Leben eines entführten Soldaten im Gaza-Streifen bangt, wurde ein gekidnappter Siedler in Ramallah bereits ermordet aufgefunden. Haben militante Palästinenser eine gefährliche neue Taktik entwickelt? Ein Besuch bei Hamas und Al-Aksa-Brigaden.
Ramallah - Das Büro ist schmucklos, von außen nicht gekennzeichnet: Hier, im siebten Stock eines Hochhauses in der Innenstadt von Ramallah residiert die Hamas. An normalen Tagen in den vergangenen sechs Monaten, seit die Radikal-Islamisten die Macht in den Palästinensergebieten übernommen haben, konnte man hier lachende und feixende Hamas-Politiker erleben, die sich auf die Schenkel klopften, weil sie endlich am Ruder waren.
Heute aber ist alles etwas anders: An den müden Augen von Ziad Dayeh kann man ablesen, dass der Sprecher der Hamas lange nicht mehr geschlafen hat. Bei neongelbem Orangensaftverschnitt sitzt er jetzt auf einem abgewetzten Schreibtischstuhl und muss die ganze Propagandaarbeit alleine erledigen. Wegen der Verhaftung von zwei Dutzend Hamas-Abgeordneten ist ja sonst niemand mehr hier. "Hamas kann für die Eskalation nicht verantwortlich gemacht werden", spult er herunter, "es ist nicht unsere Schuld, dass Israel von vornherein nicht bereit war, einen Preis für die Freilassung des Soldaten zu bezahlen".
Was der Sprecher hier gerade zu einem normalen Akt des Handels schönzureden versucht, ist in Wahrheit ein Vorfall, der an psychischer und womöglich auch physischer Brutalität nur schwer zu überbieten ist: Nachdem sie zuerst zwei seiner Kameraden getötet haben, entführten palästinensische Militante am Sonntag im Gaza-Streifen einen 19-jährigen israelischen Korporal. Für seine Freiheit verlangen die Militanten diejenige von angeblich über 300 in israelischen Gefängnissen befindlichen Frauen und Jugendlichen - ein Deal, den Israel sofort ablehnte, auch wenn in der Vergangenheit ähnliche Handel zustande kamen. Insgesamt sollen sich nach palästinensischen Angaben 12.000 Palästinenser in israelischer Haft befinden.
Seitdem stehen die Zeichen in Nahost wieder auf Sturm, die israelische Armee ist bereits wieder im Gaza-Streifen. Und viele stellen sich die Frage: Haben militante Palästinenser eine neue Taktik ersonnen, sich vielleicht sogar aus dem Irak abgeschaut? Die Entführung von unliebsamen Personen ist bislang eher selten gewesen im Gegeneinander von Israelis und Palästinenser. Heute früh jedoch wurde in Ramallah bereits die Leiche eines gekidnappten israelischen Siedlers entdeckt, der einer Erklärung des "Populären Widerstandskomitees" zufolge - ebenfalls ganz im irakischen Stil gehalten - "hingerichtet" wurde. Die Organisation setzt sich aus Kämpfern verschiedener militanter Gruppen zusammen.
Zwei Fälle innerhalb weniger Tage - die Sorge vor einer neuen Art von Terror geht um. Hamas-Sprecher Dayeh kann an der neuen Taktik allerdings nichts Unrechts finden - im Gegenteil: "Das ist unser Recht!", betont er, denn die israelische Armee entführe selbst beständig Menschen. Zwar ist es richtig, dass israelische Kommandos regelmäßig Razzien durchführen und tatsächliche oder angebliche Militante zu Dutzenden verhaften, die oft Monate oder länger ohne Anklage hinter Gitter wandern. Aber einen Unterschied will Dayeh nicht wahrhaben: Dass die palästinensischen "Geiseln" nicht kaltblütig ermordet werden; nicht einmal die Palästinenser erheben diesen Vorwurf.
Eine lebende Geisel löst Traumata aus
Israel ist traditionell durchaus bereit, hohe Verluste hinzunehmen, wenn es seine Sicherheit bedroht sieht - genau wie die Palästinenser. Aber eine lebende Geisel, das löst Traumata zwischen Eilat und Akko aus. Egal welche Terrorgruppe israelische Geiseln nahm, ob Hisbollah oder linke palästinensische Nationalisten, noch nie überlebte ein Verschleppter. Auch das erklärt, warum die israelische Führung bereits angekündigt hat, sehr hart zuzuschlagen, um die Geisel zu befreien - oder zu vergelten.
"Wir haben davor keine Angst", behaupten drei junge Männer auf der Hauptstraße von Ramallah, die alle aus den umliegenden Dörfern kommen. Bombenangriffe, Panzereinkesselung, Abriegelung - "alles schon gesehen und überlebt", sagten Abd al-Rahman, Thair und Wisam. Die Geiselnahme in Gaza und die Ermordung des Entführten in ihrer Heimatstadt rechtfertigen sie mit dem Hamas-Argument von den israelischen Entführungen Unschuldiger, obwohl sie selbst Anhänger der Fatah-Partei des verstorbenen Jassir Arafat und seines Nachfolgers Mahmud Abbas sind. Überdies machen sie aber klar: Was sie sagen, gilt nur für Entführungen von Soldaten und Siedlern in den Besetzten Gebieten, nicht aber von Zivilisten oder gar Ausländern, wie im Irak: "Das ist verboten, feige und bestialisch. Alles andere ist Teil unseres Rechtes auf bewaffneten Widerstand".
Einer, der solche Geiselnahmen in Zukunft vielleicht sogar organisieren wird, nennt sich Abd al-Salam. Er ist ein drahtiger Mann von vielleicht Mitte dreißig, trägt ein weißes Polohemd und fährt einen weißen Fiat Uno. "Es wird viel mehr solcher Kidnappings geben", sagt der Mann, der zur mittleren Befehlsebene der Al-Aksa-Brigaden in Ramallah zählt, dem militärischen Zweig der Fatah. "Auch wir haben schon einen Siedler als Geisel genommen und getötet", brüstet er sich. Er bezieht sich auf den angeblichen Mord an einem 62-Jährigen in Tel Aviv, zu dem sich seine Truppe bekannte. Die Israelis behaupten allerdings, der Mann sei eines natürlichen Todes gestorben. "Die beruhigen nur ihre Leute, reine Propaganda!", winkt der Milizionär ab.
Lebende Zielscheiben in der Westbank
Abd al-Salam sagt: "Man kann schon sagen, wir haben uns eine neue Taktik zurechtgelegt." Entführungen, kündigt er an, würden jetzt häufiger stattfinden. Über hunderttausend Siedler leben in der Westbank - für die Brigaden und die "Widerstandskomitees" allesamt lebende Zielscheiben, will er suggerieren. Als Rechtfertigung nennt er Rache für die über ein dutzend Zivilisten, die in Gaza dem Dauerbeschuss der israelischen Artillerie zum Opfer fielen. Die Zahl stimmt sogar, der umstrittene Fall einer achtköpfigen getöteten Familie am Strand von Gaza ist nicht einmal eingerechtet. Diese Toten haben die Palästinenser quer durch alle Fraktionen und Parteien erregt. "Wir haben die Schnauze einfach voll, wir müssen uns rächen", meint nun Abd al-Salam. Die Entführungen seien für die Israelis derart empfindlich, dass man eigentlich schon früher damit hätte anfangen müssen, heißt es fast schon voller Vorfreude bei den Militanten.
Das Szenario von massenhaften Kidnappings ist der "ultimative Alptraum der israelischen Armee", wie es in der israelischen Presse heißt. Im schlimmsten Fall könnten Entführungen den Nahostkonflikt auf eine Art prägen, wie es einst die Selbstmordattentate taten. Auf der anderen Seite: Noch ist nicht abzusehen, wie viel von den Ankündigungen der militanten Gruppen nur Propaganda ist. Und letztlich stehen sie ziemlich allein: Sowohl Abbas als auch der Hamas-Premier Ismail Hanija unterstützen die Geiselnehmer nicht. Von der Mehrheit der palästinensischen Bevölkerung ganz zu schweigen: "Diese Idioten", schimpft etwa der Automechaniker Salih, "jetzt denken die im Westen noch, wir wären total verrohte Terroristen".
zurückMit einem Luftangriff auf das Innenministerium in Gaza hat Israel die palästinensische Hamas-Regierung auf seiner Suche nach einem entführten Soldaten weiter unter Druck gesetzt.
Aus dem Ministeriumsgebäude stiegen nach dem Angriff heute am frühen Morgen Rauch und Flammen auf. Verletzt wurde niemand. Die israelischen Streitkräfte bestätigten, dass das Büro von Innenminister Said Siam getroffen worden sei. Ein Sprecher nannte das Gebäude "einen Treffpunkt zur Planung und Koordination von Terroraktivitäten".
Mehr als ein Dutzend Luftangriffe
Augenzeugen berichteten weiter von Einschlägen in Einrichtungen der Hamas und in einem Büro der Fatah von Präsident Mahmud Abbas in der Stadt. Innerhalb weniger Stunden flogen die israelischen Streitkräfte mehr als ein Dutzend Luftangriffe auf Ziele in Gaza.
Auch aus anderen Orten des Autonomiegebiets wurden israelische Angriffe gemeldet. In Rafah wurde dabei ein Anführer der Organisation Islamischer Dschihad schwer verletzt, wie Krankenhausmitarbeiter berichteten. Bei einem israelischen Beschuss im nördlichen Gaza-Streifen wurde nach Krankenhausangaben ein fünfjähriges Mädchen verletzt.
Soldat bald frei?
Unterdessen erklärten sich die Entführer des israelischen Soldaten Gilat Shalit laut einem ägyptischen Zeitungsbericht unter bestimmten Bedingungen zur Freilassung des 19-Jährigen bereit. Israel habe diesen Vorgaben der militanten Palästinenser aber bisher nicht zugestimmt, zitierte die staatsnahe Zeitung "Al Ahram" Präsident Hosni Mubarak.
"Ägyptische Kontakte mit mehreren Hamas-Führern haben erste positive Ergebnisse gezeitigt", erklärte Mubarak in dem Interview. Es sei vereinbart worden, den am Sonntag entführten Soldaten unter bestimmten Bedingungen "so schnell wie möglich zu übergeben, um eine Eskalation zu vermeiden. Eine Einigung darüber mit der israelischen Seite wurde aber noch nicht erzielt."
Aus dem israelischen Außenministerium hieß es, Israel sei von einem solchen Angebot nichts bekannt. Die grundsätzliche Haltung Israels sei aber, dass der Soldat bedingungslos freigelassen werden müsse.
Palästinenser-Extremisten: Haben weiteren Soldaten entführt
Gaza (Reuters) - Palästinensische Extremisten haben eigenen Angaben zufolge einen weiteren israelischen Soldaten entführt.
Der 22-Jährige sei im Westjordanland verschleppt worden, teilten die Al-Aksa-Brigaden der Fatah-Bewegung von Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas am Freitag mit. Beweise legten sie nicht vor.
Die israelische Armee erklärte, sie prüfe die Angaben.
Am vergangenen Sonntag hat die Miliz der regierenden Hamas gemeinsam mit zwei weiteren Extremisten-Gruppen bei einem Überfall auf einen israelischen Militärposten einen Soldaten verschleppt. Israel rückte daraufhin wieder in den Gazastreifen ein und beschießt das Gebiet seit Tagen aus der Luft.
Die angedrohte Offensive im Norden des Gazastreifens blieb zunächst aus. Anscheinend wollte die israelische Regierung den ägyptischen Vermittlern noch Zeit geben, die Freilassung des verschleppten 19-jährigen Soldaten Gilad Schalit zu erreichen.
Ägyptens Präsident Husni Mubarak sagte in einem Interview, die Hamas-Bewegung habe unter gewissen Bedingungen der Freilassung Schalits zugestimmt. Es fehle aber noch das Einverständnis Israels. Unterdessen verschlechtern sich die Lebensbedingungen der 1,4 Millionen Palästinenser im Gazastreifen, der von der Außenwelt abgeriegelt ist. Das Rote Kreuz forderte Israel auf, medizinische Güter in das Gebiet zu lassen.
PALÄSTINENSISCHES INNENMINISTERIUM IN BRAND GESCHOSSEN
Eine israelische Rakete traf das Büro von Innenminister Said Sejam, der aber nicht anwesend war. Das Gebäude ging in Flammen auf. Nach Armeeangaben wurde das Haus für die Planung von Anschlägen auf Israel genutzt. Weitere Angriffe galten einem Büro der Al-Aksa-Brigaden, die zur Fatah-Bewegung von Präsident Mahmud Abbas gehören. Außerdem beschossen die Flugzeuge Straßen und Plätze, die nach israelischen Angaben zum Abschuss von Raketen auf Israel genutzt wurden. Ein Kämpfer der extremistischen Organisation Islamischer Dschihad wurde dabei getötet. Er war nach Armeeangaben Teil eines solchen Raketentrupps.
Die Militäraktionen gelten nach israelischer Darstellung der Befreiung des entführten Rekruten Schalit, der sich seit Sonntag in der Gewalt palästinensischer Extremisten befindet. Zu seinen Entführern gehören auch Hamas-Angehörige. Die von der Organisation gestellte Palästinenser-Regierung bestreitet eine Verwicklung in die Tat.
Ägyptens Präsident Mubarak sagte der Zeitung "Al-Ahram", Hamas-Anführer hätten ihm zugesagt, mit der Freilassung Schalits einverstanden zu sein, um eine Eskalation des Konflikts zu verhindern. Welche Bedingungen sie dafür nannten, sagte Mubarak nicht. Zachi Hanegbi, ein hochrangiges Mitglied der israelischen Regierungspartei, bekräftigte derweil den offiziellen Standpunkt seiner Seite: "Israel wird sich keiner terroristischen Erpressung beugen und keine Verhandlungen darüber beginnen, Mörder aus israelischen Gefängnissen zu entlassen", sagte er im Armeerundfunk.
Die Extremisten-Gruppen, die an der Verschleppung des Soldaten beteiligt waren, haben einen Austausch der Geisel gegen die Freilassung palästinensischer Gefangener aus israelischer Haft gefordert. Jeden Tag fordern Demonstranten in Gaza von den Kämpfern, ihre Geisel nur gegen palästinensische Häftlinge freizulassen.
Israel hat auch Dutzende Minister und Abgeordnete der Hamas in Gewahrsam genommen. Die radikal-moslemische Bewegung spricht daher von einem Versuch, die Regierung zu stürzen. Dies trieb Tausende ihrer Anhänger auf die Straßen. "Wir schwören zu Gott, dass wir Israel niemals anerkennen werden, selbst wenn wir alle zu Tode gequetscht werde", sagte der Hamas-Parlamentarier Muschir al-Masri vor Demonstranten in Gaza, während israelische Kampfflugzeuge über sie hinwegdonnerten. "Wir werden Israel niemals anerkennen und unsere Rechte niemals aufgeben."
ROTES KREUZ: ISRAEL MUSS HILFSGÜTER NACH GAZA LASSEN
Israel steht unter internationalem Druck, gegenüber den Palästinensern Zurückhaltung zu üben und zivile Opfer bei seiner Offensive zu vermeiden. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) appellierte an Israel, seinen internationalen Verpflichtungen nachzukommen und medizinische sowie andere Hilfsgüter in den Gazastreifen zu lassen. "Nach dem Völkerrecht ist Israel verpflichtet, die Lieferung von Hilfsgütern nach Gaza zuzulassen", sagte IKRK-Sprecherin Dorothea Krimitsas in Genf, "es hat ebenso die Pflicht, dafür zu sorgen, dass die Bevölkerung angemessen versorgt wird, auch mit Lebensmitteln und Medikamenten."
"Wir arbeiten mit Präsident Mahmud Abbas und unseren ägyptischen Brüdern daran, um diesen Fall in angemessener Art und Weise zu lösen, aber die israelische Militäreskalation verkompliziert die Situation", sagte Hanija beim Freitagsgebet in Gaza. Er äußerte sich nicht über Bedingungen für eine Freilassung des am Sonntag verschleppten israelischen Soldaten.
Die israelische Militäroffensive zielt nach seinen Worten darauf ab, die Palästinenser einzuschüchtern und die Hamas-Regierung zu stürzen. "Wir glauben, dass die Aggression gegen unser Volk über die Sache des entführten Soldaten hinausgeht", sagte er und fügte hinzu: "Wir werden keine Zugeständnisse machen."
Israelische Kampfflugzeuge haben am Freitag mehr als 20 Ziele im Gazastreifen angegriffen, mit der angedrohten Offensive im Norden des Küstenstreifens aber noch nicht begonnen. Anscheinend wollte die israelische Regierung den ägyptischen Vermittlern noch Zeit geben, die Freilassung des verschleppten 19-jährigen Soldaten Gilad Schalit zu erreichen.
Ägyptens Präsident Husni Mubarak sagte in einem Interview, die radikal-islamische Hamas-Bewegung habe unter gewissen Bedingungen der Freilassung Schalits zugestimmt. Es fehle aber noch das Einverständnis Israels.
zurückNach fünf Tagen der Eskalation im Nahen Osten haben Ägypten und die palästinensische Führung Hoffnungen auf eine diplomatische Lösung der Geiselkrise gemacht. Israel schob heute zudem die Ausweitung seiner Bodenoffensive im Gazastreifen auf, die es zur Erhöhung des Drucks auf die Palästinenser angedroht hatte.
Unterdessen erklärten palästinensische Extremisten, einen weiteren israelischen Soldaten entführt zu haben. Internationale Hilfsorganisationen wie das Rote Kreuz und das Welternährungsprogramm machten auf die prekäre Lage der Bevölkerung in dem palästinensischen Gebiet aufmerksam, die zu großen Teilen seit Tagen ohne Strom und Wasser auskommen muss und deren Lebensmittelvorräte zur Neige gehen.
Mubarak vermittelt
Einem Bericht der ägyptischen Tageszeitung "El-Ahram" zufolge hat Präsident Hosni Mubarak die Zusage der palästinensischen Hamas erhalten, dass der verschleppte israelische Soldat unter bestimmten Bedingungen freigelassen werde. Das solle sobald wie möglich geschehen, um eine weitere Eskalation zu vermeiden, hieß es in dem Artikel, in dem Mubarak allerdings nicht wörtlich zitiert wurde.
Es gebe darüber aber noch keine Vereinbarung mit der israelischen Seite, hieß es weiter. Hochrangigen Diplomaten zufolge ist Ägypten intensiv um die Freilassung der 19-jährigen Geisel bemüht. Israel habe deswegen die Verschärfung seiner Offensive vorerst ausgesetzt.
Der palästinensische Regierungschef Ismail Hanija sagte während der Freitagsgebete, er setze sich für eine diplomatische Lösung der Krise ein. Zuvor hatte Israel mit einem Luftangriff auf das Innenministerium in Gaza die Hamas-Regierung weiter unter Druck gesetzt.
zurückDer am Sonntag von radikalen Palästinensern entführte israelische Soldat Gilad Schalit ist nach Informationen des israelischen Fernsehens am Leben und von einem Arzt versorgt worden. Ein palästinensischer Arzt habe den verletzten Soldaten behandelt, berichtete das Fernsehen gestern Abend ohne nähere Angaben zu den Quellen.
Der Aufenthaltsort des Soldaten, der nach einem Überfall auf einen israelischen Grenzposten in den Gazastreifen verschleppt worden war, sei nicht bekannt, hieß es in dem Bericht weiter. Die israelische Armee hatte am Donnerstag eine Bodenoffensive zur Befreiung des Soldaten gedrosselt, um Raum für eine ägyptische Vermittlung zu schaffen.
Ägypten vermittelt
Unterdessen haben Ägypten und die palästinensische Führung Hoffnungen auf eine diplomatische Lösung der Geisel-Krise gemacht. Israel schob am Freitag zudem die Ausweitung seiner Bodenoffensive im Gazastreifen auf, die es zur Erhöhung des Drucks auf die Palästinenser angedroht hatte.
Die radikalen El-Aksa-Brigaden zogen am Abend ihre Erklärung zurück, sie hätten einen weiteren israelischen Soldaten entführt. Internationale Hilfsorganisationen appellierten an Israel, die Lieferung von dringend benötigten Medikamenten und Lebensmitteln in den Gazastreifen zu erlauben. Die Lage der meisten Palästinenser sei mittlerweile prekär, da sie seit Tagen ohne Strom und Wasser auskommen müssen.
Palästina auf Autopilot
Aus Ramallah berichtet Yassin Musharbash
Die Festnahme von Dutzenden Hamas-Politikern im Westjordanland empört die Palästinenser: Aber was bezweckt Israels Regierung mit den Massenverhaftungen? Soll im Windschatten der Krise die Hamas aus dem Amt gedrängt werden? Oder geht es um einen Faustpfand für den Gefangenenaustausch?
Ramallah - Es war 1.30 Uhr am Morgen, als die Jeeps kamen. Etwa 30 waren es, schätzt Mohammed Al-Najar, mit einem Vielfachen an Soldaten darin. Al-Najar ist ein schüchterner Mann von 45 Jahren. Offiziell ist er "Sicherheitsbeauftragter" des "Gemzo Suites"-Wohnkomplexes in Ramallahs bester Gegend. Doch diesem Ansturm israelischer Militärmacht hatte er nichts entgegenzusetzen: "Ich hab doch nicht mal eine Waffe!" Ohne Widerstand zu leisten ließ er die Soldaten an die Bücher, wo sie nachsahen, welche ihrer Zielpersonen in welchem Apartment lebt.
Dann taten die Israelis ihre Arbeit: Innerhalb von vier Stunden nahmen sie fünf Minister der Hamas-Regierung fest, die in den "Gemzo Suites" eingemietet sind. Parallel wurden an anderen Orten des Westjordanlandes weitere Mitglieder der Hamas aus ihren Betten geholt, insgesamt acht von 24 Ministern und 20 von 72 Abgeordneten. Das war in der Nacht zum Donnerstag. Seitdem sind die palästinensischen Gebiete - mal wieder - faktisch ohne Regierung. Die theoretisch regierende Hamas ist politisch nur noch auf Stand-by, denn wer nicht verschleppt wurde, ist abgetaucht: "Die Umstände verbieten ein Interview", sagt der unbekannte junge Mann, der seit gestern über das zurückgelassene Handy eines sonst gut zu erreichenden Hamas-Parlamentariers gebietet.
Es ist nicht das erste Mal, dass Israel gegen die palästinensische Politik zu Felde zieht: Der verstorbene Präsident Jassir Arafat wurde mit Panzergewalt Jahre lang zu einem Hausarrest gezwungen. Und in zehn Jahren gab es keine Sitzung des Parlaments, an der alle Abgeordneten teilnahmen - einige waren stets im Gefängnis, und andere durften nicht nach Ramallah reisen. Doch diese Massenarretierung ist nicht nur umfangreicher als früher, sie findet inmitten einer scharfen Eskalation des Nahostkonflikts statt.
"Wir entführen einen - und die gleich 28!"
Die schwere Krise begann am Wochenende, als militante Palästinenser einen israelischen Soldaten im Gaza-Streifen entführten. Israel reagierte mit einem Einmarsch in dem eigentlich geräumten Landstrich am Mittelmeer, was die Palästinenser als Überreaktion und Kollektivbestrafung kritisieren - nicht zuletzt, weil in Teilen des Gebiets Strom- und Wasserversorgung durch Bombardierung zerstört wurden. Gestern wiederum wurde die Leiche eines zweiten Entführungsopfers in der Nähe von Ramallah entdeckt. Militante Palästinenser, wiewohl nicht von der Hamas, erklärten die Tat zur Vergeltung für die zivilen Opfer im Gaza-Streifen.
Die Palästinenser sehen die Festnahmen der Hamas-Politiker nun als eine weitere israelische Vergeltung: "Ja zu unserem frei gewählten Parlament", steht trotzig auf einem Plakat auf Ramallahs zentralem Manara-Platz. Der Freitagsprediger der "Moschee der Märtyrer" erwähnt die Verhaftungen zwar nicht, aber die Betenden versammeln sich sofort nach der Predigt zu einer Traube, um den Journalisten ihre Empörung zu zeigen: "Wir entführen einen, und die 28", echauffiert sich ein Mann. "Der Siedler und der Soldat sind keine Zivilisten, im Gegensatz zu unseren demokratisch legitimierten Abgeordneten!", argumentiert ein zweiter.
Verwirrend ist, dass auf israelischer Seite niemand offen sagt, was das Ziel der Verhaftungsaktion ist. Fast ein halbes Dutzend Theorien kursieren deshalb: Die liberale israelische Zeitung "Haaretz" ist sicher, Israel wolle den Sturz der Hamas-Regierung forcieren, die seit Februar an der Macht ist. Die rechte "Jerusalem Post" glaubt, die 28 Verschleppten seien "Verhandlungschips" beim hoffentlich zu erwartenden Dealen um den 19-jährigen entführten Soldaten. Die palästinensischen Zeitungen gehen davon aus, dass gleich die gesamte palästinensische Autonomiebehörde (PA) zerstört werden soll. Der Politologe Ali Jarbawi vermutet, die Israelis wollten den Verhandlungspartner aus dem Weg schaffen, von dem sie behaupten, es gäbe ihn gar nicht.
Der Analyst und Ex-Minister der Fatah-Regierung, Ghassan Khateeb, ist überzeugt, Israel habe der Hamas die Botschaft gesandt, Terror und Politik nicht zu vermischen. Einige der Kidnapper in Gaza sollen der Hamas nahe stehen, eventuell sogar Befehle von der Auslandsführung der Hamas erhalten. Die Hamas, im Inneren moderater als im Exil, zieht sich auf den Standpunkt zurück, der militärische Zweig agiere autonom - doch das glaubt niemand.
Dass es das Ziel sei, die PA zu zerstören, schließt Khateeb indes aus, denn dann wäre Israel rechtlich wieder voll für die besetzten Gebiete verantwortlich, "und das will es nicht". Für die Besatzungsmacht am Günstigsten sei ein Schwebezustand, in dem die Palästinenser nicht wirklich unabhängig, aber auch keine rechtliche Bürde für Israel seien. Khateeb, ehemals Arbeitsminister, glaubt, die Hamas-Politiker könnten schnell freikommen, wenn die Gaza-Krise gelöst werden könne. Allerdings hieß es aus israelischen Kreisen heute, die Männer würden vor einem Militärgericht wegen Unterstützung und Mitgliedschaft in einer Terrorgruppe angeklagt - das kann langjährige Haftstrafen bedeuten.
Ausnahmezustand in Gaza
Wie aber sollen die Palästinenser nun regiert werden, wenn ein Drittel der Regierung im Gefängnis sitzt? Und auch in Gaza herrscht ja der Ausnahmezustand, an normale Büroarbeit in Ministerien ist nicht zu denken. Ghassan Khateeb glaubt nicht, dass das ein großes Problem ist: "Diese Regierung war seit ihrem Amtsantritt gelähmt, isoliert, ineffektiv und total unerfahren", schimpft der Oppositionspolitiker. Die PA bestehe im Prinzip sowieso nur noch aus zwei Bereichen, meint Khateeb: Gesundheits- und Erziehungswesen. Das seien die beiden Sektoren, in denen es noch eine Weile wie auf Autopilot weitergehen könnte.
Tatsächlich sind die Palästinenser einen funktionierenden Staat ohnehin nicht gewöhnt - wiewohl theoretisch unter Selbstverwaltung gibt es nicht einmal ein effektives Gerichtswesen. Die Reaktionen der israelischen Armee auf die 2000 begonnen zweite Intifada - vor allem Abriegelungen - verhindern einen Aufbau von Institutionen.
Die wütenden Männer vor der Moschee, in ihrer Mehrheit Hamas-Wähler, glauben derweil, es gebe noch einen politischen Grund für die überraschende Verhaftungswelle: Vor einigen Tagen nämlich hatten Hamas und Fatah verkündet, sie hätten sich auf ein Grundsatzpapier geeinigt. Dieses ist von in Israel inhaftierten Mitgliedern beider Parteien verfasst und sieht unter anderem eine implizite Anerkennung Israels vor. Auf dieser Basis hätten Hamas und Fatah eine Einheitsregierung bilden können, die dann wiederum die internationale Isolation auflösen hätte können. Darüber rede jetzt niemand mehr, klagt Ziad Dayeh, Sprecher der Hamas in Ramallah.
Das palästinensische Parlament reagierte laut der Zeitung "al-Quds" nun damit, vorerst aus Protest keine Sitzungen abzuhalten. Die Abgeordneten fühlen sich gedemütigt. Die Menschen in den Straßen aber ebenso, denn viele Palästinenser sind auf ihrer demokratischen Institutionen stolz: "Es ist doch ein Witz: Kaum gewinnt die Hamas die Wahlen, heißt es in Israel, wir wären ein Terrorstaat", klagt der Politikstudent Munir, "aber jetzt verhaften sie unsere Abgeordneten mit der Begründung, weil wir kein Staat seien, seien sie auch nicht immun!"
GAZA (Reuters) - Israel on Saturday rejected demands from Palestinian militants who captured an Israeli soldier to free 1,000 prisoners from its jails and kept up air strikes on Gaza aimed at winning his release.
The militants seized Corporal Gilad Shalit in a raid across the Gaza Strip's frontier last Sunday, sparking a crisis that has sent Israeli-Palestinian relations to new lows.
"Prime Minister Ehud Olmert has reiterated that there will be no deals, that either Shalit will be released or we will act to bring about his release," said Foreign Ministry spokesman Mark Regev, responding to the fresh demands.
A statement from the militants did not specify that freeing the 1,000 "Palestinian, Arab and Muslim prisoners" and ending Israel's Gaza assault would be in exchange for Shalit's freedom.
But a spokesman for the armed wing of the governing Hamas movement, one of the three factions that captured Shalit, said that was what it meant.
The statement from the groups appeared to cast doubt on the hopes of mediators that diplomacy could soon free Shalit.
Israel has said repeatedly that it will not consider releasing prisoners in exchange for the 19-year-old tank gunner.
"We are declaring to the public our just and humanitarian demands," said the statement faxed to news agencies by the Hamas armed wing, the Popular Resistance Committees and Army of Islam.
zurückAuf der Suche nach dem vor fast einer Woche entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit hat Israel seine Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen fortgesetzt.
Kampfflugzeuge hätten in der Nacht auf heute die sieben wichtigsten Verbindungsrouten im Norden und Zentrum des Palästinensergebiets bombardiert, um zu verhindern, dass radikale Palästinenser den Verschleppten immer wieder in andere Verstecke bringen, sagte ein Militärsprecher heute. Die israelische Artillerie feuerte zudem mehr als 350 Granaten auf Ziele im Gazastreifen.
Freilassung von Gefangenen gefordert
Radikale Palästinenser hatten vergangenen Sonntag den 19-jährigen Soldaten nach einem Angriff auf einen israelischen Grenzposten im Süden des Gazastreifens verschleppt. Zu der Tat bekannten sich drei militante Gruppen, darunter auch der bewaffnete Flügel der regierenden Hamas-Bewegung, die Essedin-el-Kassam-Brigaden.
Nach jüngsten Angaben fordern sie von Israel die Freilassung aller weiblichen und minderjährigen palästinensischen Gefangenen, der inhaftierten Anführer palästinensischer Gruppierungen sowie aller "älteren und kranken" arabischen Gefangenen.
Israel lehnt Forderungen ab
Der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Mark Regev, wies heute erneut alle Forderungen zurück. Sollten die Entführer Schalit nicht sofort freilassen, werde Israel dafür sorgen, dass er freikommt, sagte Regev in Jerusalem.
Bereits am Mittwoch waren israelische Bodentruppen auf der Suche nach dem Soldaten in den Süden des Gazastreifens einmarschiert. Gleichzeitig geht Israel mehr und mehr gegen die radikale Hamas-Regierung vor, die sie für die Entführung mitverantwortlich macht. Am Donnerstag inhaftierten israelische Soldaten mehr als 60 führende Hamas-Politiker, in der Nacht auf gestern bombardierte die Luftwaffe vorwiegend Hamas-Stellungen und -Büros.
Hanija ruft Weltgemeinschaft zum Einschreiten auf.Eine Woche nach der Entführung eines israelischen Soldaten hat Israel das Büro des palästinensischen Regierungschefs Ismail Hanija angegriffen.
Augenzeugen zufolge ging das Gebäude nach dem israelischen Luftangriff in der Nacht auf Sonntag in Flammen auf, die Feuerwehr konnte den Brand aber eindämmen.
Hanija: Aggression beenden
Hanija verurteilte den Militäreinsatz und rief die Weltgemeinschaft zum Einschreiten auf. Der Luftangriff auf sein Büro in Gaza sei ein Angriff "auf ein palästinensisches Symbol".
Hanija sagte vor dem Gebäude in Gaza: "Wir fordern die internationale Gemeinschaft und die Arabische Liga auf, ihre Verantwortung gegenüber unserem Volk zu übernehmen und einzuschreiten, um diese Aggression zu beenden."
Hanijas Leben in Gefahr?
In der palästinensischen Führung hieß es, dass Hanijas Leben "in Gefahr" sei, wenn der israelische Soldat Gilad Schalit nicht freikomme.
Israel: Alle Mittel werden eingesetzt
Die israelische Armee bestätigte den Angriff auf Hanijas Büro. Israel halte die Palästinenserführung und die Hamas für verantwortlich für die Entführung des 19-jährigen Soldaten "und für sein Schicksal", sagte eine Armeesprecherin.
Das Militär werde weiterhin "alle Mittel" einsetzen, die ihm zur Verfügung stünden, um die bedingungslose Rückkehr des Soldaten zu erlauben.
Abbas: Verhandlungen nicht in Sackgasse
Die palästinensische Führung bemüht sich nach den Worten von Präsident Mahmud Abbas weiter um die Befreiung des entführten israelischen Soldaten.
Die Gespräche mit den Entführern "sind nicht in eine Sackgasse geraten", betonte Abbas am Samstag in Gaza. Es solle eine "annehmbare Lösung für alle Seiten" gefunden werden.
Israel macht weiter Druck
Israel will so lange gegen die Hamas vorgehen, bis der von Palästinensern entführte israelische Soldat wieder frei und der Raketenbeschuss vom Gazastreifen aus auf Israel gestoppt ist. Das kündigte Innenminister Roni Bar-On am Sonntag im öffentlich-rechtlichen Rundfunk an.
"Es gibt keine Hoffnung"
Zuvor hatte ein Palästinenservertreter gesagt, die Verhandlungen zur Freilassung des seit fast einer Woche verschleppten israelischen Soldaten seien in eine Sackgasse geraten.
"Wir können nichts mehr tun, um ihn zu befreien, weil es zu viele Forderungen gibt, die unsere Bemühungen stören", sagte der Palästinenservertreter, der seinen Namen nicht nennen wollte, in Ramallah. "Es gibt keine Hoffnung. Die Verantwortlichen von der Hamas haben uns gesagt, dass wir nichts mehr ausrichten können."
Angriff auch auf Innenministerium
Israel hatte nach der Entführung des Soldaten am vergangenen Sonntag mehrfach damit gedroht, gegen führende Hamas-Mitglieder vorzugehen.
In der Nacht auf Freitag hatte die Armee das palästinensische Innenministerium angegriffen.
Am Donnerstag hatte das Militär im Westjordanland 64 Hamas-Politiker festgenommen, unter ihnen acht Minister und 24 Parlamentsabgeordnete.
Drei Gruppen bekannten sich zu Entführung
Zu der Entführung des Soldaten Schalit hatten sich drei palästinensische Gruppierungen bekannt, unter ihnen der bewaffnete Arm der Hamas, die Essedin-el-Kassam-Brigaden.