Nur leider sehr verletzungsanfällig. Probier's doch mal mit Walken. Die "Klapperstörche" machen bei uns ständig die Gegend unsicher und verschrecken das Wild im Wald. Irgendwann mache ich da vielleicht auch noch mit, wenn meine Kondition soweit nachlässt, dass es fürs Joggen nicht mehr reicht... :P
Du spekulierst also auf Gewinne. Okay, wer macht das nicht. Gebe zu, in gewisser Hinsicht ist es immer ein bestimmter Teil Spekulation, da man ja nie mit Sicherheit wissen kann, auf was man sich einlässt bzw. ob am Ende auch alle Zahlen stimmen. Aber da ich ungern im Dunkeln tappe, schaue ich mir halt die Geschäftsberichte an und versuche zumindest herauszufinden, ob ich es mit einem guten Unternehmen oder einer Schießbude zu tun habe. Manchmal sträuben sich einem da die Haare, wenn man den Bericht einer solchen Schießbude liest. Denke, viele hier lesen sowas gar nicht. Sollten sie aber! Wenn man dafür keine Zeit oder Lust hat, dann kann man es ja auch jemanden machen lassen, der vielleicht mehr Zeit und Lust dazu hat und u. U. was dafür verlangt. Meine Tante in Kanada hat da so ein paar Jungs an der Hand (sie nennt sie "Broker"...), die ihr Sachen erzählen und dann lässt sie die halt irgendwas für sich kaufen. Stand der Sache immer skeptisch gegenüber, aber sie vertraut ihnen halt. Neulich gab sie aber zu, im aktuellen Bärenmarkt den Gegenwert eines Hauses verloren zu haben. Naja, die scheint ja eh im Geld zu schwimmen...
Selbst bin ich da nicht so gut gestellt. Mein Dad war Schlosser in einer Fabrik, die pleite ging als er 59 war. Viel Geld hatten wir daheim nie, aber da ich ja ein Einzelkind war, konnte ich wenigstens studieren. Bin wohl der erste in meiner ganzen Verwandtschaft, der es an die Uni geschafft hat. Was Jobs angeht, habe ich auch schon viel Drecksarbeit gemacht - vom Taxifahren über Mäuseställe im Tierlabor ausmisten bis hin zum sprichwörtlichen Tellerwäschen. Als ich mir dann als Student in einer Fabrik, die Nylongarn herstellt, beim Herumwuchten der 20kg-Nylonballen zwei Bandscheibenvorfälle geholt habe, sagte ich mir, dass es was Besseres als das geben muss.
So bin ich dann irgendwie zur Börse gekommen, von der ich natürlich keine Ahnung hatte. Habe zuerst natürlich auch irgendeinen Mist gehandelt, von "Hot Stocks", an denen ich mir buchstäblich die Finger verbrannt habe über Optionsscheine, ohne auch nur einen Schimmer vom dahinterstehenden Unternehmen zu haben, bis hin zu Forex auf Margin. Irgendwann habe ich dann aber durch einen glücklichen Zufall den "Intelligent Investor" von Ben Graham gelesen (war früher mal der Prof. von Warren Buffett an der Columbia). Das Buch hat mich und meine Herangehensweise an Wertpapiere von Grund auf verändert.
Irgendwann habe ich mich dann selbständig gemacht und angefangen, Kapital zu verwalten. Das mache ich nun seit ca. 2007. Toll, was? Gerade zu Beginn des übelsten Bärenmarkts der Nachkriegsgeschichte anzufangen macht natürlich Laune. Aber seit ich neulich bezogen aufs seit 2007 investierte Kapital endlich im Plus war, sehe ich das sowieso gelassener. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass ich die meisten Profis damit schon geschlagen habe. Und das mit echtem Geld und nicht im "Ariva-Zock-Depot". Hier mache ich nur mit, um zu sehen, wie sich meine 100% Cash-Position im Vergleich zu anderen schlägt. Vielleicht kaufe ich da auch mal was nach, wenn ich es nicht vergesse. Bei Marketocracy hat auch nie funktioniert. Aber entdeckt werden will ich auch gar nicht mehr, denke das kommt irgendwann von alleine.
Mittlerweile verwalte ich ca. 120.000 EUR von verschiedenen Leuten. Daraus sind momentan (seit 2007) ca. 127.000 geworden. Klar, nicht gerade berauschend. Aber immer noch besser als -40%, oder?
Eigenlob stinkt, daher lasse ich das lieber. Aber im Ernst: Das soll mir erst mal einer nachmachen. Sagen kann man viel, ich kann es aber auch schwarz auf weiß vorweisen.
Mein Problem wird in den nächsten Jahren aber die Abgeltungssteuer auf Gewinnmitnahmen werden, daher denke ich wirklich ernsthaft über ein Auswandern nach Gibraltar nach. Dort scheint recht oft die Sonne und man hat auch sonst "sonnige Verhältnisse". Wenn man die Standorte Deutschland und Gibraltar fiskalisch vergleicht, kommen einem hierzulande die Tränen. Warum Deutschland ausgerechnet 25% sofort verlangen kann, während es in kaum einem anderen Land sowas gibt, ist mir immer noch ein Rätsel. Ich denke mal, dass der einfache Bürger (der Anleger schon gar nicht) einfach nicht wirklich gefragt wird. Die Politfratzen machen doch was sie wollen. Steinbrück ist in meinen Augen noch schlimmer als der Eichel. Der war auch schon eine Zumutung.
Was soll's, ewig schimpfen bringt auch nix. Sinnvoller ist es, einfach gute Anlageentscheidungen zu treffen. Soweit ich das überblicken kann, ist Barclays eine der besseren Großbanken weltweit. Ein "Investment" im Bereich unter 2 EUR sollte sich langfristig m. E. jedenfalls auszahlen. Langfristig heißt hier: über die nächsten 5-10 Jahre. Je länger Dein Horizont, desto entspannter kannst Du sein. Jeder macht gern die schnelle Mark (oder EUR), aber oft führt solch eine Sicht zu falschen Entscheidungen. Die Verluste, die man evtl. aussitzen kann, sind dabei weniger schlimm als die fundamental falsche Entscheidung für ein z. B. einfach grottenschlechtes Unternehmen, das nur gerade von einem "Trend" profitiert. Trends ebben schnell ab, gute Unternehmen bleiben meist gut. Daher setze ich eben lieber auf langfristige Performance. Wenn ich schnell dafür belohnt werde, auch nicht schlecht. Aber das kann halt nicht immer klappen.
In diesem Sinne alle Barclays-Investierten viel Erfolg und (vor allem) Geduld...! |