Interview mit Frau Lininger und Frau Resch der Wiener Börse mit Erklärungsversuchen, warum die Wiener Börse aktuell so schlecht performt.
https://www.boersenradio.at/37833-Julia-Resch-Henriette-Lininger-ATXLachen musste ich ja bei der Passage, wo Frau Lininger sagt, dass man das Langfristig sehen muss. Als Beispiel führt sie an, dass "Anleger die seit 1991 regelmäßig in den ATX investieren ihren Kapitaleinsatz verdoppeln konnten".
Liebe Frau Lininger, wir reden hier von einem Zeitraum von fast 30 Jahren. Eine Verdoppelung in 30 Jahren bedeutet nichts anderes als, dass das Geld mit 2,4% p.A. verzinst wurde. Diese Performance kann doch nicht der Sinn einer Veranlagung in Aktien sein, wo man ein höheres Risiko eingeht.
(Berechnung gilt für eine einmalige Investition vor 30 Jahren - und nicht für eine laufende Einzahlung im Sinne eines Sparplanes)
Die Damen sind natürlich nicht verantwortlich für die schlechte Performance in Wien. Sie tun mir geradezu leid, dass sie "ihr" Unternehmen da quasi verteidigen müssen und nach Argumenten suchen müssen, wieso Wien doch nicht so schlecht sei.
Herr Gerstenmayer hat es aber auch schon gesagt. Die Börse selbst kann ja auch nichts dafür. Wir haben in Österreich einfach keine Aktionärskultur. Wenn ich an dieses Bashing einer bestimmten politischen Ausrichtung - von vor einigen Jahren denke - dann stoßt es mir heute noch sauer auf.
Wegen ein paar schwarzen Schafen wurde alles schlecht geredet, was nur irgendwie mit Aktienveranlagung zu tun hatte. Man getraute sich im persönlichen Umfeld gar nicht mehr zu sagen, dass man Aktien hält.
Trotz der Veränderung des Farbspektrums in Österreich, kann ich aber leider noch immer nicht ausmachen, dass man dem Kapitalmarkt bzw. der Aktionärskultur auf die Beine helfen will. Kürzlich hat der Finanzminister zwar angekündigt, dass er die Finanzbildung in den Schulen forcieren will. Bislang gab es aber lediglich Absichtserklärungen und Ankündigungen. Passiert ist über die Jahre noch nichts.