Immer wieder gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer. Ob der Jurk da noch was rausholt, ist natürlich fraglich. Es wirkt fast schon wie betteln... Natürlich finde ich den Versuch trotzdem positiv. Die Bedeutung für die Zukunft haben viele schon verstanden, die Politik oberhalb der Landesebene hat es aber anscheinend noch nicht begriffen oder überhaupt verstehen wollen. Auch wenn der Vergleich hinkt, kommt es mir fast so vor, als wenn man sagen würde "wir brauchen keine Energie die aus Deutschland stammt, denn aus dem Ausland bekommen wir diese viel günstiger" (in Bezug auf Energiequellen die in Deutschland genutzt werden können, auch wenn es noch nicht rentabel ist). So scheint es mir gerade bei der Speicherindustrie zu sein. Warum soll man einen Speicherhersteller unterstützen, obwohl weltweit genügend günstiger Speicher hergestellt wird. Die Vorgaben für den Staatsfond werden definitiv nicht erfüllt, denn auch vor der Krise gingen die Absätze und Profite schon stark zurück. Das ist nicht meine Meinung, sondern ein von der Politik vorgegebenes Entscheidungskriterium. Das Ausmaß des Ablebens von Qimonda scheint noch nicht bedacht zu werden. Wurde hier aber auch schon oft genug erwähnt und ich will ja nicht alles wiederholen. Aber ich will einfach noch einmal erwähnen, dass nicht nur an der Börse die Zukunft gehandelt wird. Auch in der Politik sollte man vorrangig an die Zukunft denken. Das geschieht aber nicht. Preise, Qualität und Normen können zukünftig von asiatischen Firmen diktiert werden - es gibt dann keine Möglichkeit mehr zur Gegensteuerung auf EU-Ebene. Alle Rechner in Behörden, Steuergeräte in Behördenfahrzeugen, öffentlichen Terminals, Telefonen, Bankautomaten usw. werden mit Speicher aus asiatischer Produktion bestückt, denn es gibt keine Alternative mehr. Damit werden wir wohl alle leben müssen. Schade, dass nicht einmal die Russen die Chance nutzen, sofort in die Produktion einsteigen zu können, um ihren Konkurrenten in der direkten asiatischen Nachbarschaft etwas Einhalt gebieten zu können. Sie werden sich ganz bestimmt die Patente oder deren Großteil und mindestens einen Teil des Know-hows sichern, aber bis sie im eigenen Land wirtschaftlich und konkurrenzfähig produzieren können, bedarf es auch noch einiger Zeit. Es ist traurig, einen Technologie- und Wissensträger in Deutschland und in Europa zu verlieren. "Wissen ist Macht" heißt es nicht umsonst und "Wissen" war im Land der "Dichter und Denker" lange fast schon eine Art Monopol, wenn man die Geschichte betrachtet. Das ist vorbei. "Hartz IV und der Tag gehört Dir" ist in.
Wäre der Zustand der Verdummung und Regungslosigkeit in Deutschland eine Aktie, wäre ich längst investiert, denn der Aufwärtstrend ist bahnbrechend mit unglaublich hohen Kursgewinnen. Ich heule nicht rum, aber ich erachte Unternehmen wie Qimonda nach wie vor als wichtige Technologieträger und Entwickler von Wissen in Deutschland und innerhalb der EU. Ich hoffe nicht mehr viel, auch wenn es noch ab und an einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt. Ich bin auch nicht traurig über den Verlust meines Aktienspielgeldes für diesen Zock, aber ich bin traurig über die Entwicklung in Deutschland, die ihren Trend schon lange vor der Finanzkrise fand und nicht aufzuhalten zu sein scheint. Naja, wenigstens sind wir Papst! *lach* |