Die einstige Ikone AIG kann auf den meisten Versicherungsmärkten nur noch den geordneten Rückzug antreten. Da eine Notenbank nicht dazu da ist, Versicherungen zu führen, muss der Konzern dabei so schnell wie möglich an eine geeignetere Aufsichtsbehörde weitergereicht werden. Aus Sicht des neuen Eigentümers Staat hängt dann alles davon ab, wie sich die fundamentalen Werte entwickeln, auf denen die Finanzwelt ihr riskantes Kartenhaus aufgebaut hat. Beruhigt sich die Lage - stabilisieren sich also Hauspreise und Wirtschaftsaktivität -, dann könnte die Fed ihre ungeplante neue Tochter AIG am Ende sogar mit Gewinn in Einzelteile zerlegen und verkaufen. Setzt sich die Krise aber fort, (und davon gehe ich aus) dann rollen gigantische Lasten auf die amerikanischen Staatsfinanzen zu. Für die Kreditausfälle, die AIG abgesichert hat, haftet dann letztlich der Steuerzahler, der bereits für Fannie und Freddie, Milliardenrisiken bei Bear Stearns sowie für die versicherten Einlagen aller sonstigen Pleitebanken geradestehen muss. Die Rechnung, die am Ende für all die Feuerwehreinsätze dieser Tage fällig wird, kann das wirtschaftliche Standing der USA dauerhaft beschädigen. Es droht das Ende eines Finanzsektors, der bis vor Kurzem eine Vorzeigebranche und Wohlstandsmaschine sondergleichen war. Es drohen Steuererhöhungen und/oder ein heftiger Inflationsschub. Es sieht nicht gut aus für das Land. Salut ( Finger weg ) |