Ein Porsche-Emblem. Quelle: dapd Die Familien Porsche und Piëch haben fest versprochen, als Stammaktionäre die geplante Kapitalerhöhung des Sportwagenbauers mitzumachen. Gleiches verlangen die Familien von den Vorzugsaktionären. Nur wenn die mitziehen, gelingt die Entschuldung der Porsche SE. Fünf Milliarden Euro will der Konzern einnehmen. Doch gestern hat Hans Michel Piëch, Porsche-Anteilseigner und Bruder des VW-Aufsichtsratschefs Ferdinand Piëch, ein Signal gegeben: Er macht die Kapitalerhöhung als Vorzugsaktionär nicht mit. Reichen die Überzeugungskünste des Clans nicht einmal für die eigene Familie - oder sind die Milliardäre aus Salzburg klamm? Jedenfalls hat Hans Michel Piëch am 31. März seine Bezugsrechte für Porsche-Vorzugsaktien verkauft. Er streicht dafür 2,34 Millionen Euro ein. Hätte er die Kapitalerhöhung der Vorzüge gezeichnet, hätte ihn das beim Bezugspreis von 38 Euro 14 Millionen Euro gekostet Sicher, die gesamte Familie und damit auch Hans Michel Piëch leistet ihren Beitrag: Sie hat das Autohandelsgeschäft in Österreich für 3,3 Milliarden Euro an VW verkauft und finanziert damit die Kapitalerhöhung auf der Seite der Stammaktionäre. Aber irritierend ist: Hans Michel macht nicht, was die Familie von anderen Vorzugsaktionären fordert. Der Salzburger Rechtsanwalt ist gegenüber der Öffentlichkeit sehr verschlossen. Auch gestern blieb eine Nachfrage unbeantwortet. Somit bleibt nur die Spekulation: Kann er nicht oder will er nicht? Beides schadet der Kapitalerhöhung, mit der der Konzern eine große Hürde auf dem Weg zur Vollfusion mit Volkswagen nehmen will. Wenn er nicht kann, spendet das den Trost, dass es auch bei Superreichen Grenzen gibt. Aber für einen Mann, dem ein Achtel der Porsche-Holding gehört, dürften eigentlich 14 Millionen Euro kein Problem sein. Er könnte ja auch seinen Bruder anpumpen. Wenn er aber nicht will, müssen sich die kleinen Vorzugsaktionäre fragen: Warum sollen dann wir? Bei der Bedeutung der Kapitalerhöhung für den Autokonzern darf Hans Michel Piëch solche Fragen nicht unbeantwortet lassen. |