Schafft Intershop im Jahr 2008 die ersehnte Wende?
Würde auf dem deutschen Kurszettel nach den Unternehmen mit den größten „Nehmerqualitäten“ gesucht, dürfte der Name Intershop ganz oben auf der Ergebnisliste stehen. Die Jenaer Softwareschmiede hat in den Jahren 1998 bis 2006 sowie in den ersten Monaten 2007 mit einer erschreckenden Kontinuität Geld verbrannt. In jeder der genannten Perioden wurden Betriebsergebnis, Nettoergebnis und operativer Cashflow mit roter Tinte geschrieben. Es grenzt an ein Wunder, dass es die Firma noch gibt. In der Dekade, in der wir den Wert nun beobachten, haben viele Verantwortungsträger angekündigt, dass die Wende bevorsteht. Gehalten hat es letztlich keiner. Andererseits steht die aktuelle Führungscrew um den Vorstandslenker Andreas Riedel tatsächlich sehr nah vor der lang ersehnten Wende. So blieb im 3. Quartal bereits ein kleiner Gewinn hängen, auch für Q4 sind wir optimistisch. Riedel, der Donnerstag in Frankfurt vor der Finanzpresse eine Art 100-Tage- Bilanz präsentiert hat, zeigt sich für 2008 zuversichtlich, wird die konkrete Planung jedoch erst mit der Vorlage des 2007-Abschlusses in wenigen Wochen vorlegen. Er lässt jedoch durchblicken, dass ordentliche Umsatzsteigerungen, schwarze Zahlen und ein positiver operativer Cashflow auf der Agenda stehen. Angesichts der Bedeutung, die die Intershop- Software im Markt hat (sechs der Top-10-Shops hierzulande nutzen Intershop) ist die historische Geschäftsentwicklung ohnehin verwunderlich und wohl Strukturfehlern zuzuschreiben. Hier sehen wir Besserungen, auch im Kundenportfolio, wo Intershop in Richtung Fashion strebt. Nicht wundern würden uns interessante Vertragsabschlüsse noch in Q1. Die Börse antizipiert die lang ersehnte Wende bei dem ostdeutschen Unternehmen. Die Aktie (2,92 Euro; DE000A0EPUH1) entwickelt sich seit Anfang 2006 sehr ordentlich, ist fundamental auch sicher kein Schnäppchen mehr. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt jenseits der 6, der Unternehmenswert beträgt mittlerweile das Doppelte des Umsatzes. Doch gefällt uns die momentane operative Entwicklung. Zudem spricht es für den Wert, dass noch kaum ein „Institutioneller“ ihn auf dem Radar hat. Sammeln Sie den Titel jetzt und bei 2,65 (Stopp 2,35) Euro ein! |