In diesem Zusammenhang spielen einfach zu viele Faktoren eine Rolle. Es gibt kein "absolutes Schnäppchen". Sicher sind einige Aktien günstiger als andere, aber selbst das kann sich unter Veränderung des strategischen Anlagehorizontes umkehren. Natürlich ist die Telekom zum Kurs unter 10 Euro bei Beibehaltung der 70 Centdividende der Dividendenprimus. Aber nur solange nicht jemand die Post über einen längeren Zeitraum hält und den ganz natürlichen Anstieg der Dividende abwartet. Zwar steigt gleichzeitig der laufende Kurs, aber wenn man schon länger drin ist, hat man den abgesenkten Kaufkurd als Bonus. Rechnet man die 7,5% der Telekom mal über die Jahre hoch kann man genau feststellen, ab wann die Post diese Dividendenperformance überholt. Nimmt man identische gleichbleibende Werte mal an. So sieht ein mögliches Beispiel wie folgt aus: Kauf (jetzt für 15,00) 1000 Aktien der Post bringen im ersten Jahr 70 Cent pro Stück ohne Kursanstieg. Der wird erstmals im Folgejahr addiert (= 700 Euro). Anstieg der Dividende auf 75 Cent im 2. Jahr dazu der entsprechende Kursgewinn (ca. nochmals der Dividendenwert solange die Post 40-60% Gewinn ausschüttet) macht 150 Cent. Erhöht sich die Dividende im 3. Jahr auf (vorsichtige) 80 Cent, kommen in diese Berechnung weitere 160 Cent dazu. Macht 700+1500+1600 = 3800 Euro Ertrag für den Anleger mit weiter steigender Tendenz. Vergleicht man dazu die Telekom: Kauf (jetzt für 10,00) 1500 Aktien der Telekom bringen auch im ersten Jahr 70 Cent pro Stück ohne Kursanstieg, nur der wird auch in den Folgejahren ausbleiben, da eine erkennbare Ertragssteigerung wegen der Altlasten nicht zustande kommt. Das macht 1050+1050+1050 = 3150 Euro Ertrag für den Anleger mit gleich bleibender Tendenz. Man kann also erkennen, dass grob gerechnet der Vorteil der Post ab dem dritten Jahr der Anlage einsetzt. Das gleiche gilt übrigens auch für den Nachkauf, da hier nur alle Parameter zeitversetzt aber der Höhe nach identisch anfallen. Kursschwankungen können das obige Ergebnis nach oben oder nach unten beeinflussen, ändern aber am Trend erstmal nichts. Ändert sich jedoch die Geschäftslage dahin, dass die Post keine Ertragssteigerung erzielt, verbleibt es bei der Dividendenquote (ca.5%) ohne Kursgewinne, so dass die Telekom ab diesem Zeitpunkt wieder aufholen kann. Aber das sollte vorerst nicht eintreten. Einzige spekulative Möglichkeit liegt in den ungeklärten Verhältnissen ihrer US-Geschäfte. Gelingt es der Telekom zu verkaufen oder zu regeln, treten auch dann hier Kursgewinne auf, die aber jetzt nicht berechenbar sind, aber die obige Berechnung etwas zugunsten der Telekom zu verschieben. Andersherum kann es der Post, bei einer Dividende von 80 Cent bereits im 2. Jahr, gelingen die obige Gleichung sogar um ein Jahr vorzuziehen. Das wäre der Knaller. (aber im Bereich des Möglichen) Nach den heutigen Kursen der Post vermute ich, dass etliche Anleger den Braten gerochen haben und auf die Analyse der J. P. Morgan geachtet haben, nicht wegen deren eigener Bewertung, sondern wegen der angeblichen Äußerung der Post zu ihrer Marge. Dazu braucht man keine Zahlen, da reicht es wenn nur kurz bestätigt wird, dass der vorliegende Trend anhält. Den Rest kann sich jeder selber ausmalen. Dann kann es gut sein, dass der Hammer, den die Post im zweiten Quartal ausgepackt und sehr hoch gehangen hat, jetzt mit einem Flaschenzug noch höher gehangen wird. Dann beginnt die Zeit der AKTIENDÄMMERUNG und nur noch die Post wird überleben. (hähä) Kein Wunder, denn die Post hat als einziges Unternehmen Valkyren angestellt ! "Zu fragen, warum wir handeln, ist wie das Fallen der Blätter. Es liegt in ihrer Natur. Vielleicht gibt es eine bessere Frage." (frei nach einem bekannten Trailer) Der Chartlord |