Hi Autobumm, interessante Fragen die du stellst ;-) Da ich wegen der Hysterie einiger Börsenteilnehmer (der Markt hat immer recht, hust...hust) davon ausging, dass es eine weitere Verzögerung des Finanzberichtes geben würde, habe ich mir ein verlängertes Wochenende gegönnt und erstmal den Bericht überflogen. Deshalb bin ich leider erst jetzt auf deinen interessanten Beitrag gestoßen.
Ich stelle mal eine nett gemeinte provokative Gegenfrage. Warum sollten die großen Geldgeber Kontrolle über den beispielsweise Bitcoinmarkt erhalten wollen? Was hätten die davon? Zumal von insgesamt 21Mio max. möglichen Bitcoins zur Zeit schon ca. 18 Mio Bitcoins gemint und im Umlauf sind. Ergo... ca. 18 Mio Bitcoins liegen also jetzt schon bei der weltweiten dezentralen Konkurrenz rund um den Globus! Und dann gibt es auch noch die Difficulty. Gäbe es sie nicht, wären vermutlich hete schon alle 21 Millionen Bitcoin erzeugt worden. Die Difficulty sorgt dafür, dass in Abhängigkeit zur übergeordneten Netzwerk-Hashrate ca. alle 10min eine Blockchainaufgabe gelöst mit der entsprechenden Belohnung vergütet wird. Je stärker sich das "große Geld" einbringt, umso mehr Rechenpower muss es auch selbst einbringen um überhaupt an die begehrten Bitcoins zu kommen.
Könnte für das "große Geld" bzgl. der Investition also recht teuer werden nur um mit den MitCaps zu konkurrieren und Bitcoins von "a" nach "b" schicken zu können. Zu mehr ist Bitcoin m.E. nämlich eigentlich nicht in der Lage...
Was also sollte das große Geld wirklich für ein Interesse am Bitcoinmining haben, zumal den Banken mit Rippl ein vergleichbar zentrales Produkt viel kostengünstiger zur Verfügung steht?
Bitcoin wird für das "große Geld" vielleicht eines Tages als Wertspeicher, als digitales Gold verwendet werden. Einen größeren Nutzen erkenne ich langfristig in Bitcoin nicht. Dass aber würde eher dafür sprechen, dass sich das "große Geld" ihre Bitcoins am Kryptomarkt besorgen wird.
Wir sind hier allerdings im HIVE- und nicht im ARGO- oder HUT8- Thread. Da HIVE bisher den Schwerpunkt auf die Erzeugung von Ethercoins legte, siehts hier natürlich nochmals völlig anders aus. Da neben Bitcoin der Ether momentan als die bekannteste und nach Marktkapitalisierung zweitgrößte Kryptowährung gilt, ist auch das Vertrauen in die Funktionsweise ähnlich groß.
Dass die Kurse noch viel zu volatil sind, um als Reservewährungen genutzt werden zu können ist ein offenes Geheimnis. Unabhängig von der Funktion als Bezahlsystem ist der Funktionsumfang der Ethereum-Blockchain allerdings enorm viel größer und vor allem flexibler als die des Bitcoinnetzes. Ethereum erfreut sich daher auch einer beachtlichen institutionellen Akzeptanz durch große Namen wie Amazon, Coinbase, Fidelity, Google, Microsoft, Samsung und auch Google drängt die Entwickler, dezentrale Anwendungen (DApps) auf der Ethereum-Blockchain zu entwickeln. Demgemäß hatte sich die Enterprise Ethereum Alliance gebildet, welche allerdings keine Ether gemint sondern dApps bzw. Krypto-Token auf der Smartkontrakt-Plattform es Ethereumnetzes zu erstellen.
Mit der weiteren Ethereum-Entwicklung und der zunehmenden Regulierung sieht die Zukunft der Ethereum-Blockchain aus meiner Sicht nahezu grenzenlos und in der Tat "rosarot" aus. Wobei die Ethereum-Entwickler noch einen schweren Weg vor sich haben. Einerseits ist mit den nächsten Updates eine ASIC-Resistenz angedacht (schlecht fürs "große Geld" weil sie sich dann ganz ordinär ihre GPU's übern Markt beschaffen müssten und der ist begrenzt), desweiteren arbeiten die Entwickler an einer enorm höheren Skalierbarkeit und zudem wollen sie ab 2020 das Ethereumsystem von Proof of Work auf Proof of Stake umstellen (wenns funktioniert ebenfalls schlecht fürs Mining des "großen Geldes" weil es danach vermutlich kein Ether-Mining mehr gibt.
Ergo... obwohl es bereits ca. 108 Mio Ethercoins gibt und die Anzahl der Ethercoins im Ethereum-Netzwerk nicht begrenzt sind, wird sich das "große Geld" um sich Einfluss zu sichern wohl oder übel übern Kryptomarkt bedienen müssen.
Dass Big Player im Ethereumnetzwerk durchs Mining das Ruder selbst in die Hand nehmen ist also nicht so einfach und wegen der anstehenden ASIC-Resistenz und der Systemumstellung auf PoS m.E. zu spät... Durch das "große Geld" sollte HIVE m.E. also keine Gefahr drohen, es sei denn durch eine feindliche Übernahme!
Was den Finanzmarkt betrifft, wer wollte da widersprechen dass es vielleicht im kommenden Frühjahr schon enger wird?! Damit aber Institutionelle nachdem sie den Preis von BTC und co nach unten getrieben haben und sich zum Discount-Preis eindecken wollen brauchen sie einen Zugang um auch an physikalisch hinterlegte Krypto-Coins zu kommen. Wo denn wiederum Bakkt ins Spiel käme.
Warum aber den Kryptomarkt nach unten treiben, wo er doch eh schon relativ weit unten ist, wenn sich vorerst bis Ende 2020 nach oben im Zuge mit dem Bitcoin-Halving vielmehr Gewinn machen lässt? Zumal Bakkt Longs physikalisch digital mit Bitcoins hinterlegen und bei Fälligkeit diese auch in Bitcoins auszahlen muss?
Nichts genaues weiß man, ich bleibe zuversichtlich long eingestellt. Gruß ixurt |