Wollte eigentlich nicht mehr schreiben. In der Hoffnung, dass Dein : "Habe fertig" bedeuten sollte es ist alles gesagt, hören wir doch wenigstens zunächst auf damit. Da es aber weitergeht - kräftig begrünt - würde das implizieren, dass Du und diejenigen, die Deine Ansicht teilen, in der Meinung bestärkt werden, da habt ihr jemanden in den Boden gestampft, der das Böse vertritt in dieser Welt.
In einem habt ihr Recht - ihr hattet jemanden, den ihr betrampeln konntet. Denn ich stecke drin in der Transplantationsmedizin, ob ich will oder nicht. Und ob ich mich nach 20 Jahren noch deshalb umbringe oder auf das längst fällige natürliche Ableben warte, ist unwichtig. Dass ich drinstecke, beinhaltet, dass ich Leute begleitet habe, die durch eine Organspende weiterleben durften oder mangels eines Spenderorgans sterben mußten. Und Eltern, Kinder, Partner am Bett der Todkranken erlebt habe, die - nein, nicht in kannibalistischer Absicht auf den Tod eines anderen Menschen warteten, sondern auf ein Spenderorgan eines Menschen gehofft haben, der dies so gewollt hat, und der ohne diese Spende sein Organ mit ins Feuer oder ins Grab genommen hätte.
Ein sehr sensibles, schwieriges Thema, über das man sich nicht lustig machen sollte und auch nicht auftrumpfend mit Halbwissen und reißerischen Meldungen reagieren sollte. Stellt euch vor, euer Kind/Partner wäre in der Situation, ohne ein Spenderorgan nicht weiterleben zu können? Ihr könnt für euch ein Spenderorgan ablehnen - für einen anderen auch, vielleicht entgegen dessen Hoffnung?
Vielleicht braucht ihr euch das nicht mehr vorzustellen, denn aufgrund eures Trommelns gibt es sowieso kaum noch Hoffnung mehr auf ein Spenderorgan.
Nochmal : Heute kann einwandfrei festgestellt werden, ob jemand nach bestimmten Schädigungen des Hirns weiterleben kann oder nicht. Die meisten, wenn nicht alle Patientenverfügungen enthalten den Passus, dass die Menschen nicht wünschen, in dem Fall, dass ein bewußtes Leben nicht mehr möglich ist, künstlich am Leben erhalten zu werden.
Auch diese Verfügung ist hinfällig, da heute schon bei der Medikation und Therapie die Frage im Raum steht : Wer bezahlt das ? Lebenswichtige OPs werden verweigert, weil zu teuer. Glaubt ihr wirklich, da würden noch Apalliker usw. am Leben erhalten? Die Geräte werden sowieso abgeschaltet und die Therapien ausgesetzt. "Weiß man denn genau, ob im Fall eines Hirntods nicht doch noch Gefühle da sind?" (sinngemäß) Wenn wirklich noch Gefühle dasein sollten - wer möchte eigentlich so und damit weiterleben?
Ich sehe schon, es geht einfach zu weit und ist außerdem eine Wiederholung. Sollen doch diejenigen, die hier Werbung machen, nachlesen, was zuvor geschrieben wurde.
Ich kann euch aus eigener Erfahrung versichern, dass im komatösen Zustand weder Schmerz noch ein Bewußtsein vorhanden ist.
Ex - du hast mir früher schon einmal eine ziemlich böse BM geschrieben, aus der ich aber einigermaßen klar schließen konnte, aus welcher Ecke Du kommst. Sag doch mal genauer, in welchem "medizinischen Bereich" du gearbeitet hat, und was dich qualifiziert, in der Hirnforschung tätig zu sein. Die Verteufelung der Schulmedizin mitsamt denen, die dort tätig sind, sowie der Pharmaindustrie lässt Rückschlüsse zu. Glaub nicht, dass ich naiv bin, besonders was die Pharmaindustrie betrifft. Aber Deine Art der Stellungnahme deutet nicht auf einen Experten hin. |