Dass Landwirte in der Dunkelflaute über die Felder fahren, halte ich für Nonsense. Ich wohne in einem Dorf am Feldrande, mit weitreichenden Blick auf die Felder und das in den vergangenen 20 Jahren.
In dieser Zeit habe ich in einer Dunkelflaute noch kein einziges Mal eine Landmaschine übers Feld fahren sehen.
Das hat u.a. auch seine Gründe, Dunkelflauten treten ausschließlich in den Schlechtwetter-Monaten auf, d.h. von November bis März. In dieser Zeit fährt in meiner Umgebung kein Landwirt mehr übers Feld. Bei den Lehmböden, die in meiner Umgebung bestehen, wäre das auch keine gute Idee.
Generell sei angemerkt, treten Dunkelflauten relativ selten auf, so dass der Zufall schon groß sein muss, dass eine Dunkelflaute in den Schönwettermonaten genau auf den Zeitpunkt fällt, in der der Landwirt aufs Feld muss.
Im Regelfall bevorzugen Landwirte eher schönes Wetter, Schönwetterphasen, damit der Boden für die schweren Landmaschinen hart genug und die Ernte trocken ist.
Dass der Abbau die Landwirte sofort trifft, ist korrekt, wird aber überdramatisiert. Wir sprechen hier ja nicht von Steuererhöhungen, sondern von Subventionen, mit denen man die Ursachen nicht löst, sondern lediglich die Probleme versucht zu kaschieren. Subventionen sollten keine Probleme kaschieren, zumindest nicht langfristig / dauerhaft, sondern sollten stattdessen dazu verwendet werden, um die Situation der Landwirte nachhaltig zu verbessern. Z.B. indem man elektrische Landmaschinen fördert wie vorgeschlagen.
Man könnte die Mehrbelastung der Landwirte staatlicherseits auch anderweitig ausgleichen, z.B. indem der Staat PV-Panelen finanziert und der Staat den Landwirten eine Art Pacht dafür zahlt, mit Vorkaufsrecht für Strom und die PV-Anlagen für den Landwirt. Wie isostar richtig schrieb, könnten Landwirte auch zu größeren Stromlieferanten werden und nicht nur Lebensmittel, sondern Strom ernten, sich gerade in Zeiten des hohen Bedarfs an erneuerbaren Energien, ein lukratives weiteres Standbein aufbauen. Vor allem Großstädte, könnten ihren Strom über langfristige Verträge von Landwirten beziehen, den Landwirten über Jahre hinweg deutlich mehr finanzielle Planbarkeit bescheren.
Vielleicht mag das für Manche Träumerei sein, doch besser ein Träumer sein als einfallslos. Auch der PKW mit Verbrennungsmotor ist letztendlich aus einer Träumerei heraus entstanden, wurde gern verspottet, die Machbarkeit in der Masse gänzlich in Frage gestellt. Auf einer Messe, in der vor allem Pferdekutschen das Interesse weckten, wurde der Mercedes in der Ecke kaum wahrgenommen und als Spielerei verspottet, war er langsamer als jede Kutsche und verbrauchte er Sprit, der in der Masse kaum bezahlbar war. Investoren interessierten sich dafür nicht, mit Ausnahme eines einzelnen Investors, der Träumer genug war, um in eine solch unausgereiften Sache Geld investieren zu wollen.
D.h. ob Träume wahr werden, liegt zum großen Teil am politischen und vor allem gesellschaftlichen Willen. Wenn all das zusammenpasst, dann schafft man es sogar bis auf dem Mond, wogegen die Umstellung auf e-Landmaschinen ein Kindergarten ist. |