Einen vertikal aufgestellten Logistiker wie die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) sucht man auf deutschen Kurszetteln bislang vergeblich. Nicht nur deshalb stößt das IPO auf reges Interesse.
Die Welthandel-Aktie
HHLA befindet sich über zwei Holdinggesellschaften zu 100% im Besitz der Hansestadt Hamburg. Das Unternehmen ist in zwei Bereiche aufgeteilt, wobei nur der Logistikteil an die Börse gebracht wird. Die Immobilien etwa der Speicherstadt und am Fischmarkt sind nicht Gegenstand des Angebotes. Der zur Zeichnung anstehende Teil umfasst die Bereiche Container, Intermodal und Logistik. Das sind alles in allem knapp 40 Tochtergesellschaften, die zum Teil zu 100%, zum Teil auch nur anteilig der HHLA gehören. Unter anderem bestehen gemeinsame Unternehmen der HHLA mit der Deutsche Bahn-Tochter Railion oder mit Hapag-Lloyd. Dies führt zu relativ großen Anteilen Dritter am konsolidierten Umsatz und Überschuss. Bei HHLA ist daher stets auf die Zahlen nach Anteilen Dritter zu achten.
Vom Löschvorgang am Schiff bis hin zur Auslieferung der Obstkiste oder des Containers bildet HHLA die gesamte Logistikkette an. Feederschiffe, Bahnen oder Lastkraftwagen sorgen für die weitere Feinverteilung der Waren. Lagerhäuser, zum Beispiel zur Reifung von Bananen, Reparaturservices und Beratung runden das Angebot ab. Dies unterscheidet die Hanseaten von allen anderen notierten Hafen-Dienstleistern, die sich auf die Arbeit an der Kaimauer konzentrieren.
Containerumschlag stark ausgebaut
HHLA ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen und hat von der Ausweitung des Welthandels überproportional profitiert. Mittlerweile stößt das Unternehmen aber an Kapazitätsgrenzen, vor allem im Bereich Container. Die drei Terminals arbeiteten 2006 mit einem Jahresumschlag von 6,1 Mio. Standardcontainern (TEU) Unternehmensangaben zufolge am Limit. Insgesamt betrug das TEU-Umschlagswachstum der HHLA im Hamburger Hafen 16%, die Terminals in Odessa (+38% auf 0,4 Mio. TEU) und Lübeck (+85% auf 0,1 Mio. TEU) erhöhten das HHLA-Wachstum auf 24%.
Die weitere Entwicklung ist ganz offenbar mehr von den Kapazitäten als der Nachfrage limitiert. Obwohl im Geschäftsbericht 2006 erläutert wird, dass die Containerterminals im Hamburger Hafen an der Kapazitätsgrenze laufen, konnte im 1. Hj. 2007 der Umschlag nochmals um 13,6% auf 3,3 Mio. TEU gesteigert werden. Die leicht nachlassende Wachstumsdynamik unterstreicht die Notwendigkeit des zeitnahen Kapazitätsausbaus.
Chance Logistikkette vs. Risiko Flaschenhals
Das Geschäftsmodell, die gesamte Logistikkette abzubilden, bedeutet, dass bei erhöhtem Containerumschlag auch die HHLA-eigenen Hinterlandverkehre profitieren. Die Kapazitäten haben eine kritische Größe erreicht, dank der die Gewinnmarge stark wächst. Die Kehrseite der Medaille: Werden die Containerterminals in ihrem Wachstum gebremst, können auch die Bereiche Intermodal und Logistik nur gebremst wachsen. Der Containerbereich sorgt für 60% der Einnahmen und mehr als 80% der Gewinne.
Insgesamt gute Aussichten
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Leben und leben lassen - gibt's das bei ARIVA?
NÖ !