Ich habe unten nochmal eine Bemerkung geschrieben zu dem letzten Absatz dieses Artikels.
Wenig Fakten für die PrivatanlegerHafenriese kündigt hohe Ausschüttungen an. Ausgabepreis um die 50 Euro. Zeichnung ab Freitag möglich.Von Steffen Preißler
Hamburg -
Mit ihrem Börsengang will die Hamburger Hafen- und Logistik AG (HHLA) auch viele Kleinanleger mit ins Boot holen. "Ich würde mich freuen, wenn der Privatanteil über zehn Prozent liegen würde", sagte HHLA-Chef Klaus-Dieter Peters gestern in Frankfurt. Für die Einbindung der Kleinanleger spricht auch die Ankündigung, eine hohe Dividende zu zahlen. So sollen 50 bis 70 Prozent des Nettogewinns ausgeschüttet werden.
Das Unternehmen stellt sich in den nächsten Tagen bei großen Investoren vor und erläutert seine Wachstumsstrategie. Bis 2012 sollen die Kapazitäten der Containerterminals verdoppelt werden. Die erste Notierung der Aktie wird für den 2. November erwartet. Experten sehen die HHLA bereits als Kandidat für das zweitwichtigste Börsenbarometer, den MDAX. Es könnte der größte Börsengang in Deutschland im zweiten Halbjahr 2007 werden. 30 Prozent der Aktien sollen breit gestreut werden, 70 Prozent der Anteile verbleiben bei der Stadt.
Da die am Börsengang beteiligten Banken keine Analysen über die HHLA veröffentlichen dürfen, haben die Privatanleger ein Informationsdefizit. "Aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen gibt es keine Analystenmeinungen", sagt Jürgen Kurz von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). In solchen Studien werden auch Szenarien entwickelt, wie sich Umsatz und Gewinn in den nächsten Jahren entwickeln können. Erst solche Berechnungen ermöglichen eine Einschätzung über die Angemessenheit des Ausgabepreises der Aktien. Für die Anleger werde es lediglich einen einheitlichen Flyer geben, hieß es aus Kreisen der Konsortialbanken. Hinzu kommt der mehr als 400 Seiten starke Emissionsprospekt, der im Internet heruntergeladen werden kann (www. hhla.de). "Das Problem ist, dass hier alles sehr juristisch formuliert ist und die Anleger nur wenige Informationen daraus gewinnen können", sagt Kurz.
Die Zeichnungsfrist für die HHLA-Aktien beginnt frühestens am Freitag und würde dann bis zum 1. November dauern. "Die größten Chancen auf Aktien haben Anleger, wenn sie sich an die Konsortialbanken wenden", sagt Jens Hecht von Kirchhoff Consult. Das Unternehmen betreut den Börsengang. In Hamburg sind das folgende Banken: Berenberg Bank, Hamburger Sparkasse, HSH Nordbank, Citibank, Commerzbank und Bankhaus M.M. Warburg & CO. Bei großer Nachfrage müssen Anleger damit rechnen, dass sie weniger Aktien erhalten als bestellt.
Wie teuer die Aktien werden, erfahren die Anleger erst zu Beginn der Zeichnungsphase. Je nach Nachfrage könnte der Preis der Aktien rechnerisch eine Größenordnung von 49 bis 53 Euro erreichen, wenn man die beabsichtigten Einnahmen von bis zu 1,1 Milliarden Euro und die Zahl der ausgegebenen Aktien zugrunde legt. "Das ist reine Spekulation", sagt HHLA-Sprecherin Ina von Spies. Um die Aktie für Anleger attraktiv zu machen, könnte es noch einen kleinen Abschlag geben, hoffen Experten.
Angesichts der unsicheren Börsenphase müssen Anleger kaum fürchten, dass ihnen große Zeichnungsgewinne entgehen. Auch nach dem Börsengang kann man noch in die Aktie einsteigen. "Wenn die Aktie in den ersten drei Monaten um den Ausgabepreis pendelt, ist das ein sicheres Indiz dafür, dass der Kurs von den Konsortialbanken gestützt wird", sagt Kurz. Dann biete sich die Möglichkeit, später günstiger in die Aktie einzusteigen. Langfristig verspreche die HHLA als Gewinner der Globalisierung gute Perspektiven für Anleger.
erschienen am 23. Oktober 2007
http://www.abendblatt.de/daten/2007/10/23/807838.html
Ob das so eintrifft, wie im letzten Absatz geschrieben steht, wage ich zu bezweifeln. Mir schwebt noch das letzte Beispiel vor Augen, als ich Centrotherm zeichnen wollte und dies ausgiebig mit meiner Bank besprach, die zum Konsortium gehörte. Man ging nicht von einem Zeichnungsgewinn aus, da vorbörslich der Kurs keine 5% über dem Emissionskurs lag und meinte, da könne man dann auch noch hinterher einsteigen, vielleicht sogar günstiger. Daraufhin zeichnete ich nicht, um mit anzusehen, dass die Aktie am ersten Handelstag bereits 40% über dem Ausgabekurs notierte. Ob sie da noch mal runterkommt, nehme ich mal nicht an. Handelt sich schließlich um Photovoltaik.
Aber auch, wenn HHLA längere Zeit vor sich hindümpeln sollte, was ich nicht glaube (siehe Konkurrent Eurokai, bei der ich seit September 06 mittlerweile 183% im Plus bin) - so ist es für Dividenden-Orientierte ein guter Wert. Und wenn ab 2009 die Quellensteuer von 25% eingeführt wird, kann einem Besseres gar nicht passieren, da bei vielen wohl der Steuersatz ne Ecke höher liegen dürfte.
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