Wieso hat H. Eichelmann hier nicht reagiert? Er war doch Auftraggeber und Empfänger des Berichts? Ich hätte erwartet, dass er bei Veröffentlichung des Berichts bereits zu jedem Missstand die passende, bereits in die Wege geleitete Lösung präsentiert. Möchte er H. Braun den Schwarzen Peter zuschieben? Er wollte doch für Transparenz und einen Neuanfang sorgen.
Kann mich bzgl. H. Eichelmann (nicht bzgl. H. Braun) nur H. Hohn im Spiegelinterview anschließen:
SPIEGEL: Welche Probleme offenbart der Bericht Ihrer Ansicht nach?
Hohn: Das Management hat für den Bericht offensichtlich nicht mit KPMG kooperiert. Die Wirtschaftsprüfer schreiben beispielsweise, dass das Unternehmen angefragte Informationen nicht geliefert hat und Meetings abgesagt wurden. KPMG spricht von "Untersuchungshemmnissen", konnte also die Untersuchung nicht ordnungsgemäß durchführen. Der Aufsichtsrat hätte das Management in die Spur setzen müssen.
SPIEGEL: Glauben Sie, dass der Aufsichtsrat informiert war, dass das Management nicht ausreichend kooperiert?
KPMG selbst schreibt in dem Bericht, der Aufsichtsrat sei regelmäßig über den Verlauf der Prüfung und die fehlende Unterstützung durch das Management informiert worden. Der Aufsichtsrat hat also bei der Kontrolle des Managements versagt. Das hat unter den Wirecard-Aktionären eine Vertrauenskrise ausgelöst, der Börsenwert ist bei hohen Handelsumsätzen um mehrere Milliarden Euro gesunken. Der neue Aufsichtsratschef Thomas Eichelmann wurde geholt, um die offensichtlichen Governance-Probleme bei Wirecard zu lösen. Aber er hat versagt, er missachtet die Interessen der Eigentümer des Unternehmens.
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