frei nach dem motto: "eigentlich total verrueckt, den schrott zu empfehlen, aber wir machen's trotzdem." *g* immerhin ehrlich... ;-)
Die Empfehlung der Intertainment Aktie könnte, da sind wir uns sicher, ein absoluter Selbstmord für ein gerade neu gestartetes Internetportal wie www.mcstocks.com sein. Andererseits allerdings könnte diese Empfehlung auch dafür sorgen das wir weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt werden. Denn eines müssen wir vorab festhalten; eine seriöse Empfehlung zur Intertainment Aktie kann derzeit niemand abgeben. Warum versuchen wir es trotzdem und setzen die Aktie sogar auf unsere Empfehlungsliste? Nun, ganz einfach, weil wir die beste Performance für unsere Leser, also Sie, erzielen wollen und Chancen eine herausragende Performance zu erzielen bietet die Intertainment Aktie genauso wie Sie ein überdurchschnittlich hohes Risiko beinhaltet. Denn was ist passiert? Nun, die Intertainment AG von CEO Rüdiger Baeres hat vor einigen Jahren einen Vertrag mit der amerikanischen Filmfirma Franchise Pictures geschlossen. Intertainment sollte, so sah es der Vertrag vor, die Filme von Franchise Pictures mitfinanzieren und erhielt im Gegenzug die Rechte zur Auswertung dieser Filme (unter anderem so bekannte Titel wie Driven mit Sylvester Stallone) außerhalb der USA. Jedoch bemerkte man dann nach einiger Zeit im Hause Intertainment, dass Franchise Pictures und deren Partner überhöhte Budgets gegenüber der Intertainment angegeben hatte und somit Intertainment deutlich zuviel an Franchise Pictures bezahlt habe. Dies reklamierte man zunächst gegenüber Franchise Pictures und Co. aber nachdem die Ansprüche von Franchise Pictures und Co. zurückgewiesen worden waren zog man letztendlich vor Gericht. Obwohl viele Kritiker von Intertainment dem Verfahren vor einem US-Gericht kaum eine Chance geben wollten gewann Intertainment den Prozess vor wenigen Wochen und bekam insgesamt knapp 120 Mio. US$ Schadenersatz, alleine von Franchise Pictures und deren CEO Elie Samaha, zugesprochen. Wenngleich Franchise Pictures und nahezu alle Tochterfirmen nach diesem Urteil Insolvenz anmeldeten bestehen dennoch gute Chancen für Intertainment wenigstens einen Teil dieser Summe während des Insolvenzverfahrens eintreiben zu können. Insider schätzen das wohl ca. 50-60 Mio. US$ an Intertainment fließen könnten. Darüber hinaus sind jedoch auch noch weitere Verfahren, zum Beispiel gegen die in die Vorgänge um Franchise Pictures involvierten Comerica Bank und des Filmfonds Film Finances, anhängig und hier könnten weitere Millionen fließen. Aber selbst im schlechtesten Fall, also einer Niederlage vor Gericht in den Verfahren gegen Comerica Bank und Film Finances und unter der Annahme das "nur" 30-40 Millionen US$ aufgrund der Insolvenz von Franchise Pictures in die sicherlich nicht gerade prall gefüllten Intertainment Kassen erscheint der derzeitige Börsenwert als zu niedrig. Denn neben den Prozessen in den USA besitzt die Intertainment AG noch eine Beteiligung von etwas über 20% an Sightsound.com, was von Experten ebenfalls als werthaltig eingestuft wird, da Sightsound.com Patente hält die das Downloaden von Musik und Filmen im Internet überhaupt erst ermöglicht. Rechnet man nun also mit nur 30-40 Millionen US$ aus dem Franchise Prozess und setzt den Wert der ca. 20%igen Sightsound Beteiligung nur mit 10 Millionen US$ an so ergibt sich für die Intertainment AG ein Wert von ca. 42 Mio. Euro. Da nach Auskunft der Intertainment AG der bisher von der Presse immer wieder genannte 16,7 Mio. Euro Kredit teilweise zurückgezahlt wurde und für den Restbetrag ein Besserungsschein vereinbart wurde würde sich aber selbst im schlimmsten Fall ein Unternehmenswert von ca. 30 Mio. Euro errechnen. Da die Marktkapitalisierung momentan gerade noch 25 Mio. Euro beträgt würde sich so im schlimmsten Fall immer noch eine Kurschance von 20% ergeben. Wir gehen jedoch ehrlich gesagt von einem für Intertainment deutlich positiveren Szenario aus. So denken wir das aus dem Franchise Prozess ca. 50-60 Mio. US$ an Intertainment fließen werden sowie das die Prozesse gegen Comerica und die Filmfonds gewonnen werden. Daher sollten auch aus diesen Prozessen noch mindestens weitere 50-60 Mio. US$ an Intertainment gehen. Darüber hinaus setzen wir den Wert von Sightsound auf 100 Mio. US$ fest so das die Intertainment Beteiligung weitere 23 Mio. US$ einbringen sollte. Aufgrund dieser Annahmen gehen wir jedoch auch davon aus, dass die HypoVereinsbank noch Ihre restlichen 14,7 Mio. Euro erhalten wird. Insgesamt ergibt sich damit für uns ein Unternehmenswert von ca. 135 Mio. US$ oder eben 112,5 Mio. Euro. Abzüglich der 14,7 Mio. Euro aus dem HypoVereinsbank-Kredit bleibt somit ein theoretischer Unternehmenswert von ca. 100 Mio. Euro. Da die derzeitige Market Cap. Von 25 Mio. Euro gerade einmal 1/4 des theoretischen Unternehmenswertes ist ergibt sich für uns ein Kursziel von 9 Euro. Dieses muss, je nachdem wie viel Geld letztendlich an Intertainment fließen wird, nach oben oder unten angepasst werden wobei wir unsere Schätzungen als recht konservativ ansehen. Die Risikoeinschätzung lautet, aufgrund der bestehenden Risiken sowie der Tatsache das die Aktie mittlerweile fast zu einem Pennystock "verkommen" ist, natürlich auf sehr hoch. Allerdings sind die Kurschancen nach oben ebenfalls sehr groß, weshalb wir die Aktie trotz aller Risiken auf unsere Empfehlungsliste gesetzt haben...
WKN: 622 360, ISIN: DE0006223605, Symbol: ITN.ETR Börsenplätze: Börse Frankfurt Xetra (Prime Standard), aktueller Kurs: 2,17 Euro (Börse Frankfurt Xetra). |