... am Besten daheim bleiben und ihre Kinder zu besseren Menschen machen, als sie es selbst ist. Bei Selbstrefelktion und -wahrnehmung, demütige Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit und auch beim verantwortungsvollem Umgang mit dem Eigentum anderer sollte sie sich besser externe Hilfe holen, denn das hat sie auch nach 3,5 Jahren Yahoo! noch nicht verstanden - und wie soll man dann so etwas an die nächste Generation weitergeben!?
In diesem Kapitel wird ja auch erwähnt, wie die ehemalige HP-Chefin (Fiorina) ihren Ruf im Nachhinein doch noch gerettet haben soll. Ich glaube nicht, dass es so viele Menschen gibt, die sie im Nachhinein noch für eine fähige Managerin gehalten haben, die bei HP auch nur irgendetwas Positives bewirkt hat. Sie hat HP erst dazu geführt, dass es heute eher als ein Schatten sein selbst (im Vergleich zu früheren Zeiten) wahrgenommen wird. Sie hat HP ohne Visionen und ohne Charisma in seine schwärzeste Stunde geführt und davon hat sich der Konzern bis heute nicht erholt. IBM steht dasselbe bevor und über Yahoo! brauchen wir nicht zu sprechen ...
Menschen wie Steve Jobs, Bill Gates oder Mark Zuckerberg wachsen natürlich nicht auf Bäumen, aber es gibt Millionen von Menschen, die etwas weniger Energie und dafür tolle Ideen und Visionen haben. Als CEO eines Technologieunternehmens musst Du nur in der Lage sein, diese Leuten zu rekrutieren, ihnen zuzuhören und die Potenziale in die richtigen Richtungen zu lenken und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Unternehmensbereichen zu fördern, um tolle neue Produkte zu kreieren. Niemand hat von Mayer, Fiorina oder Rometty verlangt, dass SIE die treibenden Innovatorinnen ihrer Unternehmen sein sollen. Es hätte vollkommen gereicht, wenn sie sich als Entdecker und Förderer dieser Innovationen erwiesen hätten.
Letztlich haben sich auch die Gründer von Apple, Microsoft oder Facebook darauf beschränkt, den Menschen (den Konsumenten) und seine Bedürfnisse in den Fokus ihrer Überlegungen zu stellen. In diesem Fall wäre Frau Mayer sicherlich sofort aufgefallen, dass eine LiveChat-App ohne Ton so sinnvoll ist wie ein Auto ohne Räder oder ein Haus ohne Eingangstür. Es mag ein paar "Wirrköpfe" geben, die das gut finden und dann sogar täglich nutzen (und durch den Kofferaum ins Auto oder durch das geöffnete Dachfenster in Haus steigen), aber die Frage ist doch, was will die breite Masse und wie kann ich ihr das anbieten bzw. schmackhaft machen!? Dafür brauchst Du andere Skills als die drei Damen. Dafür musst Du vor allem demütig und zurückhaltend sein und darauf hören, was andere Dir sagen, und gegebenenfalls Deine eigene Sicht der Dinge hinten anstellen, wenn die Argumente dagegen plausibel klingen: Wenn heute ein Cook oder ein Nadella sich zu Wort melden, dann haben sie Inhalte und Visionen im Gepäck, sehr konkret und zum Teil schon in Form eines Produktes oder zumindest einer Produktankündigung vorzeigbar. Wenn Mayer auf die Bühne tritt, dann brauche ich spätestens nach 3 Minuten eine Aufputschtablette, um nicht einzuschlafen bei dem immer gleichen "Blub Blub", was sie da aus ihrer Kehle röchelt. So funktioniert das einfach nicht ...
Auch bei Unternehmen wie GoPro und Twitter musst du nach Deinem 1. Produkt sofort auch das 2. und 3. Produkt schon in der Hinterhand behalten, wenn Du erfolgreich durchstarten willst. Diese Unternehmen haben einen vielversprechenden Start hingelegt und danach vergessen, wo der 2. und 3. Gang ist. Damit verlierst Du natürlich das Rennen um Kunden und Marktanteile. Wo ist denn bei GoPro die dem Mountainbiker selbständig folgende Drohne oder bei Twitter ein etwas jungendlicheres Produkt mit spezifischen Themen für die nachfolgende Generation oder "Twitter Business" mit erweiterten Sicherheitsfeatures, um Blackberry auch den letzten Kunden wegzunehmen? Natürlich sind das alles nur wirre Ideen, aber Du musst die Schlagzahl oben halten, wenn Du oben bleiben willst, und kannst das auch unmöglich alleine schaffen. Mayer war von Anfang an die falsche Person am falschen Platz und spätestens vor einem Jahr hätte das auch jedem klar sein müssen. Spätestens dann hätte sie ihren Hut nehmen müssen, aber hätte - wäre - wenn ...
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