3. Quartal 2023/2024: Kennzahlen thyssenkrupp Konzern
Bei einem operativ positiven Ergebnis führten insbesondere Restrukturierungs-aufwendungen von insgesamt 60 Mio € bei Materials Services (i.W. thyssenkrupp Schulte) und Decarbon Technologies (i.W. Polysius) dazu, dass thyssenkrupp unter dem Strich im 3. Quartal 2023/2024 einen Periodenfehlbetrag von 33 Mio € ausweist (Vorjahr: Periodenüberschuss von 107 Mio €). Zusätzlich wirkte sich die Entkonsolidierung der 55-prozentigen Beteiligung thyssenkrupp Industries India (Segment Decarbon Technologies) negativ aus. Die Beteiligung wurde im Mai 2024 im Rahmen der strategischen Portfoliobereinigung im Mininggeschäft verkauft. Nach Abzug der Minderheitenanteile lag das Netto-Ergebnis bei -54 Mio € (Vorjahr: 83 Mio €); das Ergebnis je Aktie betrug -0,09 € (Vorjahr: 0,13 €).
Das Eigenkapital blieb gegenüber dem 31. März 2024 mit 11,7 Mrd € konstant, die Eigenkapitalquote liegt weiterhin bei einem komfortablen Wert von rund 39 Prozent.
Der Free Cashflow vor M&A liegt mit -256 Mio € im negativen Bereich und unter dem Vorjahreswert (347 Mio €). Dies war u.a. beeinflusst von erst nach dem Stichtag eingegangener Zahlungen im Zusammenhang mit dem Förderbescheid für die Direktreduktionsanlage bei Steel Europe. Zudem konnten im Vorjahresvergleich nachfragebedingt weniger Vorräte abgebaut werden. Entsprechend verringerte sich das Netto-Finanzguthaben der Gruppe per 30. Juni 2024 leicht auf 3,2 Mrd € (31. März 2024: 3,5 Mrd €). Mit flüssigen Mitteln und freien zugesagten Kreditlinien von insgesamt 5,9 Mrd € verfügt thyssenkrupp weiterhin über eine sehr gute Liquiditätssituation.
Angepasste Prognose für das Geschäftsjahr 2023/2024 bestätigt
Vor dem Hintergrund der Ergebnisse für das 3. Quartal des laufenden Geschäftsjahres und der aktualisierten Hochrechnung für das Gesamtjahr hatte thyssenkrupp die Gesamtjahresprognose für das Geschäftsjahr 2023/2024 bereits am 25. Juli 2024 angepasst. Ausschlaggebend hierfür ist das anhaltend herausfordernde Marktumfeld, das unter anderem zu einem deutlichen Umsatzrückgang im laufenden Geschäftsjahr führt. Eine kurzfristige Marktstabilisierung im laufenden Geschäftsjahr ist derzeit nicht absehbar. Die eingeleiteten Effizienzsteigerungsmaßnahmen im Rahmen des Performanceprogramms APEX wirken den dargestellten negativen Entwicklungen des Marktes erfolgreich entgegen, können diese aber nicht vollständig kompensieren.
Beim Umsatz geht der Konzern im Gesamtjahr nunmehr von einem Rückgang zwischen 6 und 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus. Zuvor war ein Wert unter Vorjahr prognostiziert worden. Für das Bereinigte EBIT erwartet thyssenkrupp jetzt einen Rückgang auf einen Wert von mehr als 500 Mio €. Zuvor ist der Konzern von einer Steigerung auf einen Wert im hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich ausgegangen. Für den Free Cashflow vor M&A wird nun ein Rückgang auf einen Wert im Bereich um -100 Mio € prognostiziert. Zuvor hatte der Konzern einen Rückgang auf einen positiven Wert im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich erwartet.
Die Prognose an den Jahresüberschuss wurden ebenfalls angepasst: auf eine Verbesserung in den Bereich eines negativen Wertes im mittleren bis hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich (zuvor: Steigerung in den Bereich eines negativen Wertes im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich).
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