Die große Frage ist nun: Was macht die Aktie?
Während der Dax neue Höchststände erreicht, fiel die Telekom die letzten Tage und Wochen tiefer und tiefer! Ist die mögliche Gewinnwarnung vielleicht schon im Kurs drin? Ging vielleicht genau DESWEGEN in den letzten Tagen nichts nach oben hier, obwohl ALLE anderen Aktien deutlich anzogen? Vielleicht sind die schlechten Nachrichten im Kurs schon enthalten und die Aktie dreht nächste Woche deutlich ins Plus, sobald die dritte Gewinnwarnung für dieses Jahr raus ist ;-) Vielleicht geht´s aber auch um -20% nach unten im freien Fall... Was meint ihr?
Hier ein Zitat: "Für mich ist diese Feststellung mit ein Grund, (als Aktionär) optimistisch in die Zukunft zu blicken. Ich sehe das Ganze so:
1. Jahrelang hat man vergeblich versucht, T-Systems profitabel zu machen. Ich möchte mich nicht wiederholen, aber ich habe schon öfters darauf hingewiesen, dass T-Systems schon SEHR LANGE (von Anfang an, seit 2000, schon 6 Jahre hintereinander) ein Verlustbringer gewesen ist. Der Grund ist einfach: Die Margen sind lächerlich (EBITDA-MARGE 2006 = weniger als 10 %? Was macht das aus, unter dem Strich? - Nach Zinsen und Steuern, KEINEN GEWINN, bestenfalls eine schwarze Null. Zum Vergleich: Die EBIT-Margen im BBFN und Mobilfunk sind ein Vielfach davon.). Das Personal kostet einfach zuviel, verglichen mit den Verkaufspreisen, die man auf diesem Markt erzielen kann. Die einzigen Firmen, die auf dem Gebiet Gewinne machen, haben schon längst "outgesourct" (d.h. kaufen das Produkt, was sie anbieten, billig - indisch oder so - ein). Die anderen (die meisten) vegetieren. Die Konkurrenz ist einfach zu stark.
2. Da T-Systems nicht profitabel gemacht werden konnte, hat man versucht, die Katastrophe (die Tatsache, dass DAS KONZEPT IT + TELEKOM AUS EINER HAND NICHT TRÄGT) zu vertuschen. Dazu dienen die Firmenkäufe, angefangen mit der Debis (Kaufpreis damals 5,4 MRD Euro) und (vielleicht) beendet mit der GEDAS (letztes Jahr gekauft für 300 Millionen Euro). Dank der Firmenkäufe hat man "Integrationskosten", um die "Synergien" zu heben, so dass die folgenden Verluste eine fast plausible Erklärung haben. Diese Käufe haben außerdem den Vorteil, die Hausmacht der T-Systems zu erhöhen: Je mehr Umsatz, je mehr Mitarbeiter, desto wichtiger fühlt sich die Leitungsebene (und desto mehr Gehalt können sie für eine solche Verantwortung verlangen). Das Problem: So verdient man kein Geld, irgendwann kommt man gegen die Wand. IRGENDWANN IST MAN NICHT MEHR GLAUBWÜRDIG.
3. Diesmal versucht Obermann die Sparte nach dem alten Muster zu sanieren: "Man sucht einen potenten Partner". Anders formuliert: Es wird eine andere Größe anvisiert. Man will "international" präsent sein. Anders formuliert: Mehr Mitarbeiter, mehr Büros, mehr Umsatz, mehr alles. Und das ist grundlegend FALSCH: Die Börse honoriert nicht die QUANTITÄT (Umsatz), sondern die QUALITÄT (Gewinn). Deshalb wäre WENIGER besser. Oder gar nichts (Claptoni oder die Abrissbirne-Lösung). Dazu die Formel von Jack Welch: "FIX IT, SELL IT, OR CLOSE IT".
Und jetzt erfährt man, dass dieser neuester Versuch gescheitert ist. Man findet keinen Partner. Und alle sind traurig. Und die Presse erzählt, wie schlimm das ist für die Deutsche Telekom.
Ich bin genau gegenteiliger Ansicht: ES IST EINE GUTE NACHRICHT. ES IST FÜR DIE DTAG DIE BESTE NACHRICHT, DIE ES SEIT JAHREN GEGEBEN HAT. ENDLICH WIRD MAN ZUGEBEN MÜSSEN, DASS T-SYSTEMS VOLLKOMMEN ÜBERFLÜSSIG IST, WEIL DAMIT KEIN GELD ZU VERDIENEN IST. Die logische Folge: IN T-SYSTEMS WIRD NICHT MEHR INVESTIERT. ES WERDEN KEINE PARTNERSCHAFTEN ANGESTREBT, DER TRAUM DER INTERNATIONALEN PRÄSENZ WIRD BEGRABEN. ES WERDEN KEINE MITTEL MEHR VERSCHWENDET IN INVESTITIONEN, DIE NICHTS BRINGEN.
Nach dem Motto "Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende" bleibt als vernünftige Lösung nur noch das Verramschen von T-Systems (Verkauf der Teile mit Verlust, z.B. an HP, Cap Gemini, Atos Origin, Accenture und SDL). Wie groß der Verlust aus diesem Verkauf tatsächlich sein wird, mag ich nicht genau zu schätzen. 2 bis 4 MRD Euro erscheinen mir vernünftig (weil man seit 2002 schon viel Goodwill abgeschrieben hat). Es ist eine Menge "Geld", aber gut angelegt! LEHRGELD EBEN!
Deshalb hoffe ich, dass der (gesuchte) neue Chef von T-Systems, kein Informatiker sondern ein Jurist sein wird. Sein Job: Die Abwicklung."
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