Hier noch ein Auszug aus der "Statement zu den Hintergründen der CargoLifter Insolvenz, zu der Rolle des Ex-Ministers Fürniß und der Zukunft der Luftschifftechnologie in Brandenburg" vom Juni 2004:
" Da sollte man eher darüber nachdenken, wie man den Mittelzufluss gerechter auf die richtigen Gläubiger verteilt und das Unternehmen im Sinne eines klassischen Vergleichs mit einer Quote aus der Insolvenz herauslöst! Dann wäre die weiterhin börsennotierte AG mit ihren immer noch fast 70.000 offensichtlich sehr treuen Aktionären wieder frei und könnte sich mit den ihr über die AirBrand GmbH noch gehörenden Dokumentationen und Patente an den neuen Luftschiffplänen in Brandenburg beteiligen. Auch wenn dieses Luftschiff kein fliegender Kran à la CargoLifter würde, so ist es doch ein großes Universalluftschiff, das trotz seiner geringeren Nutzlast von ca. 80 Tonnen den extrem problematischen Transport der Rumpf- und Flügelelemente des Airbus 380 übernehmen könnte. Dieses Luftschiff könnte aber auch großvolumige Standardfrachten von Europa nach China transportieren, Hilfsgüter im Katastrophenfall absetzen, als fliegendes Lazarett oder Überwachungsstation dienen oder auch bis zu 500 Personen als Luftfähre zwischen den Millionenstädten Asiens transportieren. Es könnte auch als fliegende Aussichtsplattform den Touristen Einblicke von oben bieten, die man so heute nicht erleben kann. Die HGZ 129 M würde nicht nur von der Dimension an die klassischen Zeppeline der 30er Jahre anknüpfen, sondern auch an den damit verbundenen Begriff des Reisens in Form der über die Landschaft gleitenden Silberzigarre.
Es ist dann zwar nicht der CargoLifter, der „fliegende Kran“, der schwere Turbinen von Punkt zu Punkt bringt, aber es ist ein Projekt mit einem hohen Potenzial und technisch gut realisierbar, setzt es doch auf einer im Dauereinsatz bewährten Form auf. Alle, die zusammen mit dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Dr. v. Gablenz die jahrelange Vorarbeit des Teams von Ex-Interflug-Ingenieuren durchgearbeitet haben, sind von dem breiten Ansatz und der technologischen Entwicklungsmöglichkeit überzeugt. Der Schwerlastmarkt war und ist ein guter Einstieg, aber er verlangt doch auf Grund der spezifischen Anforderungen ein sehr komplexes Luftschiff, während man hier auf vergleichsweise kleineren, bekannten Dimensionen aufsetzen kann und dennoch viel von dem verwirklichen kann, was CargoLifter wollte. Auch wenn dies ein Projekt der Industrie mit neuem Management sein sollte, so könnte die CargoLifter AG dabei Mitgesellschafter oder Auftraggeber werden und den Betrieb einer Flotte von Frachtluftschiffen übernehmen und auch Spezialeinsätze entsprechend dem alten Unternehmenszweck durchführen. Das Engagement der Aktionäre hätte sich doch noch gelohnt. Damit hätten auch die Personen, die heute schon für dieses Projekt arbeiten, wieder Zugriff auf ihre alten Unterlagen, die für andere (ohnehin hier nicht vorhandene) Großluftschiffprojekte ohne die Urheber nahezu wertlos sind. Das sind vor allem die Ingenieure, die mit ihren Familien in die Region gezogen sind und hier noch wohnen, auch wenn sie bei Airbus in Hamburg oder Bremen arbeiten oder bei Rolls Royce oder MTU.
Nach der sicher mühsamen Verarbeitung der Insolvenz von CargoLifter hat sich der Kreis mit anderen Fachleuten und Unternehmen wieder gefunden, um sich erneut für die Umsetzung dieser sanften, umweltfreundlichen Technologie einzusetzen – und sogar wieder in dieser Region Berlin-Brandenburg, die der dritte Schwerpunkt für die Luft- und Raumfahrt in Deutschland werden soll. Wenn das Land dazu beiträgt, dass trotz allem Verlust der Hardware zumindest das geistig Geschaffene wieder zu den Personen kommt, die es erarbeitet haben und wenn diejenigen, die sich als Bürger oder Aktionäre für diese Sache schon früher engagiert haben, sich auch künftig wieder engagieren, dann haben wir die Chance, doch noch das zu schaffen, was wir wollten: Ein innovatives, umweltfreundliches Technologie-Projekt in dieser Region umzusetzen, das hochqualifizierte Arbeitsplätze mit einer echten Wertschöpfung schafft, und das für unsere Jugend eine Perspektive aufzeichnet, warum es sich lohnt, in diesem Land zu bleiben! Informationen zum Projekt HGZ 129 M finden Sie unter www.delcon-luftfahrt.de "
Quelle: www.cargolifter.info |