Da habe ich einen ganz anderen Blick auf die Dinge:
Schulden in gänze kurzfristig nach Firmenübernahmen zurückzuführen wünscht sich natürlich jeder und in Geld zu baden wie Apple z.b. Vorallem im Deutsch Sprachigen Raum gelten Schulden ja als "Teufelszeug", im Englischen Sprachraum gibt es den Ausspruch: German Fear, was meint das sich Deutsche sehr schnell sorgen machen, vorallem wenn sie irgendwo ein Minus davor sehen, hab ich oft erlebt wie jemand murmelte, oh german fear.
Prinzipiell kennt ja jeder den Unterschied zwischen ver- und überschuldet, theoretisch kann ich ein Unternehmen 1000 Jahre führen ohne jemals einen Cent Schulden zurückführen, solange ich Gläubiger habe die gerne Zinsen bekommen/kassieren. McDonalds hat nicht mal mehr EK, die fahren die "kleine" Bude komplett mit Fremdkapital.
Für mich macht das dann schon einen Unterschied, Freenet "spekuliert" manche sagen diversifiziert, Corestate investiert und stellt sich breit auf. Freenet kann seine Beteiligungen schnell veräußern hat aber im laufenden Betrieb, keinen großen Benefit, abgesehen vom Synergie Effekt bei Ceconomy, Dividenden bei Sunrise usw.
Meines Erachtens nach hat Corestate einen mix aus "fixen" laufenden Einnahmen und Projektbezogenen "variablen" Einnahmen, was ich persönlich für eine relativ wetterfeste Portfolio Aufstellung befinde. Wenn ich mir was wünsche würde hätte ich gern so ein Unternehmen, ich sehe es ähnlich einer Technik oder Maschinenbaufirma, wenn die gut aufgestellt ist, kann ich mit dem Margenstarken aber Umsatzschwachen und vorallem konjunkturunabhängigen Servicegeschäft alle oder so gut wie alle Kosten der Firma decken und mit dem Margenschwachen aber Umsatzstarken ((und stark (konjunktur)) variablen Projektgeschäft für Cashflow sorgen. Da habe ich sogar noch den Effekt wenn die Konjunktur schlechter wird steigt das Servicegeschäft somit mehr Anteil mit höhere Marge im Umsatz, weil keiner neu kauft aber Servicieren lässt, was bei Corestate nicht der Fall ist aber immerhin hat man teilweise konstante einnahmen.
Aus diesem Blickpunkt lohnen schon die Zukäufe, die alternative wäre man konzentriert sich nur auf "zykliker" (Projektabwicklung, Bewertung, Mezzanin, etc.) oder nur auf Property Management/Studendenbuden/Micro Living. Gerade jetzt zeigt sich die stärke der breiten Aufstellung, wenn die Konjuktur wieder anspringt, springen auch die "zykliker" wieder an.
Wer hier nur stur auf die nackten zahlen guckt und von einem schlechten Quartal geschockt ist, sollte sich Fragen ob es realistisch ist das man im Projektgeschäft immer Linearsteigende Einnahmen hat wie z.b. ein Auftrebender Einzelhändler/Kaffeebude/Chiphersteller - Meine Meinung - Nein, Projekte kommen und gehen, in Phasen erhöhte unsicherheiten gehen sie eher. |