Am 29.5.2018 hat die Umweltbank den Geschäftsbericht für 2017 inklusive der Prognose für 2018 veröffentlicht. Vgl. https://www.umweltbank.de/ueber-uns/aktuelles/news/ngb2017 Einige der darin getätigten Aussagen und Zahlen lassen nichts Gutes für die Zukunft erahnen. Weder für die Umweltbank, noch für deren Aktionäre.
Im Detail finden sich im Prognose-Abschnitt des Geschäftsbericht Aussagen wie: "Insgesamt wird mit einem im Sinne der Prognoserechnung der Bank merklichen Rückgang des Jahresergebnisses vor Steuern gerechnet" (Seite 93)
Weiter heisst es auf Seite 94: "Die Marktzinsen sind aktuell auf einem sehr niedrigen Niveau. Sollten die Marktzinssätzelangfristig auf diesem sehr niedrigen Stand bleiben oder noch weiter sinken, können sich negative Auswirkungen auf das Zinsergebnis der Bank ergeben. Auch wenn das allgemeine Zinsniveau kurzfristig stark steigen sollte, würde das Zinsergebnis der Bank belastet."
Interessante Details zu den Gründen für die negative Prognose finden sich im Anhang ab Seite 94. Aus diesem geht folgendes hervor: Die Zinserträge (Kredite+Zinsen aus festverzinslichen Wertpapieren) gingen 2017 von 78 auf 72 Millionen zurück. An dieser Stelle ist eher eine Verschlimmerung der Lage zu erwarten, da in den nächsten Jahren vermehrt hochverzinsten Kredite aus den "Fetten Jahren" 2007-201X auslaufen werden, die offenkundig nicht adäquat durch das Neugeschäft kompensiert werden können. (Laut Seite 101 hat die Umweltbank rund 200 Millionen Euro Forderungen an Kunden, die noch dieses Jahr auslaufen.)
Der Rückgang um 6 Millionen bei den Zinserträgen wurde nur dadurch abgefedert, dass sich auch die Zinszahlungen an Kunden von 24,5 auf 20 Millionen reduziert haben. Die Frage ist, wieviel Spielraum die Bank an dieser Stelle noch hat.
Hinzu kommt die Seit Jahren anhaltende Flaute bei den Provisionen, die verständlicherweise steigenden Personalkosten und hohe Verwaltungsaufwendungen, die sich negativ auf das Ergebnis auswirken.
Der ein oder andere wird jetzt sagen: Aber die Umweltbank hat doch ihren Gewinn in 2017 gesteigert?...Das ist formal zwar richtig. Möglich ist das aber nur dadurch gewesen, weil man die Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken von 16 auf 11 Millionen reduziert hat, um so eine "künstliche" Gewinnsteigerung zu erzielen. An der Ertragslage ändert das aber nichts.
Auf Seite 105 im Anhang findet sich zudem ein Detail, mit dem ich so nicht gerechnet hätte. Inzwischen hat die Umweltbank über eine Million an Rückstellungen für Rückforderungen von Bearbeitungsgebühren und wegen strittiger Widerrufsbelehrungen bei Kreditverträgen gebildet. Die Frage muss erlaubt sein, ob hier vielleicht noch mehr Kosten auf die Bank zukommen könnten, als bisher durch die Rückstellungen abgebildet sind.
Bezug nehmend auf meinen Post vom 4.8.2017 muss ich mich dieses Mal deutlicher äußern und ganz klar sagen: Finger weg! Auf Sicht von 2-3 Jahren ist hier wohl nichts zu gewinnen.
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