Naja, Energienetze in Dt. das erscheint mir aktuell wie die Fahrt von Chr. Columbus. ... eine Fahrt ins Blaue mit ungewissem Ausgang. Das heißt aber zunächst erst einmal nur "hohes Risiko". Was mich etwas zögern läßt ist der hohe Anteil politischer Einflußnahme auf das Geschäft. Die Damen und Herren Politiker sehen sich ja gern mal in der Position physikalische Grundgesetze aushebeln zu wollen.
Tatsache ist: Früher war ein Netzbetreiber ein ziemlich "langweiliges" Geschäft, gut planbar und daher mit attraktiver Divi ausgestattet. Der Netzbetreiber hatte nur sicherzustellen, das erzeugte Energie zu den Steckdosen gelangt. Heute kommt dem Netzbetreiber eine wesentlich umfassendere Rolle zu. Der Netzbetreiber muß sicherstellen, daß verbrauchte Menge an Energie und erzeugte Menge an Energie zu jedem Zeitpunkt in Balance stehen. Aktuell wird da sehr stark auf der Erzeugungsseite eingegriffen. (Netzbetreiber können das temporäre Abschalten von Windrädern / Solaranlagen anweisen. Müssen dann aber auch Ausfallzahlungen an die Betreiber organisieren. Ggf. vorhandene Defizite in der Erzeugung müssen kurzfristig zugekauft werden - Stichwort: neue Gaskraftwerke. Aktuell kommen die Defizite entweder aus Polen -> Kohlestrom, oder aus Frankreich -> Atomstrom :-) ) Wahrscheinlich wird es irgendwann auch auf der Nachfrageseite zu Eingriffen kommen. Sprich: als Stromkunde bekommst Du nicht mehr zu allen Zeiten elektr. Energie aus Deiner Steckdose. Oder zeitweise nur zu extrem hohen Preisen. Ist aktuell für Otto-Normalo noch nicht vorstellbar, aber entsprechende Überlegungen gibt es. Dazu werden aktuell die Stromzähler ausgetauscht. Die neuen "intelligenten" Zähler melden den aktuellen Verbrauch aller 1/4 Std. an u.a. den Netzbetreiber. Und industrielle Großkunden (die mit dem richtig großen Verbräuchen) müssen schon (seit längerem) ihre Aktivitäten beim Netzbetreiber anmelden. Fazit: In jedem Fall wird der Netzbetreiber zur sprichwörtlichen "Spinne im Netz", die sehr viele Fäden in den Händen hält, damit sehr viel wichtiger wird als bisher. Aber eben auch deutlich mehr an Komplexität zu bewältigen hat. Ob E.oN das hinbekommt, muß sich noch zeigen. (Gewollt ist nicht gleich gekonnt...) Und auf jeden Fall kostet es erst einmal ordentlich an Investitionen. Aber ja: spannende Entwicklung. Wenn E.oN es hinbekommt, dann werden sie richtig fett abgehen. Wenn nicht, dann ...
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