Das Problem ist aber dass Wacker Poly nach AfA (ca. 20-25% vom Umsatz) und Zinsen keine positive Rendite erwirtschaften wird. Und die Konkurrenz wird ihre Anlagen für immer erst still machen wenn das Ergebnis vor AfA und Zinsen, also das EBITDA negativ dauerhaft negativ ist. Bei WACKER POLYSILICON haben vor allem die im Vergleich zum Vorjahr deutlich niedrigeren Preise für Solarsilicium die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im 4. Quartal gebremst. Der Geschäftsbereich erzielte im Zeitraum Oktober bis Dezember 2012 einen Gesamtumsatz von 213 Mio. € (Q4 2011: 256 Mio. €). Das ist ein Minus von knapp 17 Prozent. Das EBITDA ging im gleichen Zeitraum um 53 Prozent auf 78 Mio. € (Q4 2011: 165 Mio. €) zurück. Im EBITDA des 4. Quartals 2012 sind rund 55 Mio. € aus vereinnahmten Kundenanzahlungen und Schadenersatzleistungen aus aufgelösten Verträgen enthalten. „In unserem Polysiliciumgeschäft haben Preisdruck, hohe Lagerbestände und die schwierige finanzielle Situation vieler Marktteilnehmer im Jahr 2012 deutliche Spuren hinterlassen“, erläuterte Staudigl Dieses Quartal Schadensersatzzahlungen für aufgelöste Verträge, nächstes Quartal fehlende Kunden. Dazu kommt noch dass viele Kunden (wie Solarworld) kurz vor der Inso stehen. Ohne Sondereinflüsse dürfte das EBIT bei Poly ja jetzt schon dunkel rot sein. Warum wird das eigentlich nicht mehr angegeben? „In den vergangenen Wochen gab es ermutigende Signale, die auf einen verstärkten Ausbau der Photovoltaik hindeuten, speziell in China und den USA. Das könnte sowohl den Absatz als auch die Preise für Solarsilicium positiv beeinflussen. Gleichzeitig ist aber das Risiko noch nicht vom Tisch, dass es in der Photovoltaik zu einem Handelskonflikt zwischen China und Europa kommt.“ Könnte ja auch sein dass der Fall der Preise gestoppt ist, weil sich viele Händler in China in Erwartung kommender Zölle rechtzeitig eindecken.
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