Es gibt ja in unserer Situation nur zwei Möglichkeiten. Entweder gibt es nicht mehr als die Dokumente aussagen oder es gibt doch noch „Geschehnisse“, die einfach noch nicht öffentlich dokumentiert werden konnten.
Allein schon die erste Möglichkeit enthält brisantes Material: Das Schorten der WMI-Aktie, die Liquidität der WMI, das Projekt West, die Absprachen zwischen Dimon und Bair und der ungewöhnlich früh terminierte Verkauf der WAMU-Bank an JPM… alleine das wäre schon einen eigenen Prozess wert… und ein Buch allemal…
Schauen wir uns doch einfach mal den Ablauf der Dinge an und ob es so unwahrscheinlich ist, dass noch WMI-Werte verfügbar sind, die während der Insolvenz nicht liquidiert bzw. verteilt wurden.
Natürlich war die WAMU auch von der Bankenkrise betroffen… auch aktiv beteiligt, denn nicht alle Kredite waren so gut, wie sie verkauft wurden. Im Nachhinein haben wir aber gesehen, dass sich die ach so faulen Kredite in den Händen von JPM als recht lukrativ erwiesen… aber sei‘s drum. Jedenfalls war die WAMU liquide… wurde ja von der damaligen Sparkassenaufsicht OTS schriftlich bestätigt. Trotzdem wurde die WAMU in staatliche „Fürsorge“ genommen und in einer echten (nachvollziehbaren) Nacht und Nebelaktion wurde die WAMU-Bank für 1,88Mrd.$ an JPMC verkauft. Was blieb der WMI, der Muttergesellschaft, anderes übrig, als Insolvenz anzumelden. Und da das „Projekt West“ nicht zu übersehen war, konnte die WMI früh- und rechtzeitig Kreditpakete schnüren und an den Mann bringen. Nichts Außergewöhnliches, denn das war ja auch das Geschäft der WAMU… also alles im Grünen Bereich.
Und tatsächlich wurden ja die Werte der WMIIC liquidiert und verteilt, die Bank war schon bei JPMC und natürlich auch die Verbindlichkeiten und den offiziellen Rest wollten sich die Gierigsten natürlich unter sich aufteilen… so war es der Plan 1-6 inkl. 6Er-Änderungen. Jedoch wurden all diese Pläne vereitelt, so dass WIR ins Spiel kamen, und durch den Plan 7 mit profitieren konnten… ist in der Reorganisation durch den Umtausch in WMIHs und Ecrows geschehen. Und wenn… und ich sage ausdrücklich wenn die Werte der WMI legal in Loans verpackt wurden und in die „Hände“ von Treuhändern gelegt wurden, dann existieren sie heute noch, weil sie weder liquidiert noch verteilt wurden. Es mussten Treuhänder sein, damit diese Trust nicht über die WMI in den Insolvenzprozess hineingezogen wurden.
...wie dem auch sei, passierten auch noch weitere Dinge nach der Reorganisation. Vergessen wir nicht den „Vorstoß“ durch die GS-Motion, wo Goldman Sachs vom Trust heftig beschuldigt wurde, seinen Kunden (WMI) verraten zu haben, für den sie Investitionen „auftreiben“ sollte. Natürlich war Goldman Sachs sich im Klaren über die Gesamtlage der WMI. Als beauftragte Investmentfirma muss man seinen Kunden kennen, den man an Investoren weiter empfehlen soll… logisch.
Jedoch soll Goldman Sachs, laut der Trust Motion, Vertragsbruch begangen haben UND an den Short-Verkäufen beteiligt gewesen sein… schwere Anschuldigungen für einen weltweit tätigen Finanzdienstleister. Selbstverständlich erwartete man von Goldman Sachs eine entsprechende Gegenwehr, die aber auf sich warten lies… letztendlich gab es nicht den geringsten öffentlichen Widerstand seitens GS. Und das ging dann Monate so weiter, so dass klar war, im Hintergrund läuft etwas, von dem wir nichts öffentlich mitbekamen… lange Rede kurzer Sinn: Der Trust durfte bei GS recherchieren… und was dort gefunden wurde, reichte offiziell für keinen Rechtsstreit gegen GS und weitere Dritte aus… muss es ja eigentlich auch nicht, wenn man die Informationen erhalten hat, die man wirklich brauchte – denkt mal darüber nach… ...könnte alles noch einmal wichtig werden, wenn es zur Sache geht… alles zu seiner Zeit…
Und dann angelt sich die WMIH noch den größten privaten Kreditgeber im Lande… na, wenn das mal nicht wie die Faust aufs Auge passt!? Immer angenommen, dass da wirklich ein paar oder auch ein paar mehr „Loans“ bei den Treuhändern warten… ...bei all dem bin ich mir immer noch sicher, dass eine gerechte Zuordnung nur über eine anteilige Berechnung in Bezug auf die ehemalige WMI erfolgen kann. Und das geht nur über die Escrows… egal ob innerhalb oder außerhalb des Wasserfalls. Eine Zuordnung in Aktien halte ich alleine aufgrund der Höhe der Werte für nicht machbar. Zig Mrd.$ als WMIH-Aktien ginge gar nicht…
Zeitlich wird es im Wasserfall noch weit über ein Jahr dauern und rechnerisch sollte es bis einschließlich Tranche 5 reichen… und dann ist die Frage, ob es entweder ein ganz dünnes Ende oder doch ein Bodensee-dickes Ende für uns in Tranche 6 geben wird?
Entweder oder. So einfach ist das.
LG union
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