Thielert: Großaktionäre stellen Liquidität bereit
10:46 10.04.08
Hamburg (aktiencheck.de AG) - Mehrere Großaktionäre stellen der Thielert AG (ISIN DE0006052079/ WKN 605207) Finanzmittel zur Verfügung, da das Unternehmen seit Anfang März 2008 von einer akuten Liquiditätskrise bedroht ist, welche sich aufgrund bereits getätigter Investitionen und verzögert beginnender Serienlieferung von Flugmotoren an Flugzeughersteller entwickelt hat. Der Vorstand beziffert den Liquiditätsbedarf bis zum 30. Juni 2008 auf rund 13,6 Mio. Euro.
Wie der im SDAX notierte Flugzeugmotorenhersteller am Donnerstag erklärte, gewährte die Thielert Vermögensverwaltung GmbH (TVV), deren Alleingesellschafter der Thielert-Vorstandsvorsitzende Frank Thielert ist, der Thielert AG zum 4. April 2008 ein nachrangiges Darlehen über rund 2,65 Mio. Euro. Das Darlehen ist am 14. März 2010 zur Rückzahlung fällig. Die Mittel stammen aus dem am 4. April 2008 wirksam gewordenen Verkauf sämtlicher 2.653.552 Aktien der TVV an der Thielert AG zu je 1,00 Euro an die Aktionäre Sputnik Group Ltd., Pogan Invest Corp., Stichting Bewaarbedrijf Guestos (Fund Manager ist Global Opportunities Capital Asset Management B.V.), Drake Associates L.P. und Butterfield Trust (Bermuda) Limited. Für die Dauer von zwei Jahren behält Frank Thielert über die Verkäuferin TVV unter bestimmten Umständen eine Rückkaufoption für diese Aktien zu einem Preis von 8,00 Euro je Aktie, die am 28. März 2010 einheitlich gegenüber allen Käufern und in Bezug auf sämtliche Aktien ausgeübt werden kann.
Zusätzlich haben die gegenwärtigen Banken der Gesellschaft unter bestimmten Bedingungen neue Kreditlinien in Höhe von 5,5 Mio. Euro gewährt sowie zuvor ihr Stillhalten im Hinblick auf bestehende Kreditlinien zugesagt. Ferner haben die vorgenannten Investoren zur Deckung kurzfristig benötigter Liquidität von der Gesellschaft begebene Anleihen über 1,6 Mio. Euro gezeichnet. Unter bestimmten Bedingungen könnten weitere Anleihen in Höhe von 3,9 Mio. Euro folgen.
Die Investoren haben ferner mitgeteilt, dass sie unter der Bedingung einer Befreiung vom Pflichtangebot durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht beabsichtigen, die Gesellschaft bei der Umsetzung eines umfassenden Sanierungskonzepts zu unterstützen. Dies würde u. a. eine Barkapitalerhöhung durch Ausgabe von 21.192.130 jungen Aktien zu einem Bezugspreis von 1,15 Euro je Aktie beinhalten, wodurch der Gesellschaft neue Eigenmittel von bis zu 24.370.949,50 Euro zufließen würden. Die Investoren beabsichtigen, unter bestimmten Bedingungen hiervon bis zu 20 Mio. Euro zu zeichnen (was rund 17.391.304 jungen Aktien entsprechen würde). Diese Barkapitalerhöhung soll der Deckung des zukünftigen Liquiditätsbedarfs dienen, den der Vorstand für die Zeit bis zum Ende des ersten Quartals 2009 mit 20 bis 24 Mio. Euro beziffert; ab dann wird erwartet, dass die Gesellschaft positive Cash-Flows generiert.
Bisher verlieren die Aktien von Thielert 40,30 Prozent auf 2,80 Euro. (10.04.2008/ac/n/nw)
Quelle: aktiencheck.de
... und eigentlich ist damit klar, wenn Thielert kein Fass ohne Boden ist und die Realisierung nur an "ein wenig" Geld liegt, steht die Aktie in zwei Jahren über 8,00 €. Denn kein Investor, mit einer solchen Einstiegschance lässt die Firma gegen die Wand laufen.
Trotz allem sollte man derzeit von Thielert die Finger lassen, denn ohne KE ist eine Erholung der Firma fraglich. Und wie beschrieben hängt diese an der der Bedingung einer Befreiung vom Pflichtangebot durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. |