Biodiesel ist nicht „Biosprit“
BIOPETROL begrüßt Initiative von Umweltminister Gabriel
Mit Biodiesel können Klimaschutzziele erreicht werden Zug / Düsseldorf, 3. April 2008 Die BIOPETROL INDUSTRIES AG, ein führender Hersteller von Biodiesel in Europa, begrüßt die Initiative von Umweltminister Gabriel, die beabsichtigte Beimischung von Bioethanol (E10) zu stoppen. Dies liegt so lange im Interesse der Autofahrer, wie eine große Zahl von Kraftfahrzeugen nicht mit beigemischtem Bioethanol fahren kann. Die Entscheidung liegt auch im Interesse der Klimaschutzziele, da die erforderliche Kapazität von über 3 Mio. Tonnen Ethanol pro Jahr in Europa nicht zur Verfügung steht und bei Importen zur Zeit nicht gewährleistet ist, dass diese aus nachhaltiger Produktion stammen. Zugleich macht BIOPETROL ausdrücklich darauf aufmerksam: Biodiesel ist nicht Biosprit! Die aktuelle Diskussion um E10 betrifft ausschließlich Bioethanol. Sie betrifft nicht die Verwendung von Biodiesel als derzeit wichtigsten regenerativen Kraftstoff. Eine Vielzahl von Kraftfahrzeugen und nahezu alle Nutzfahrzeuge haben eine Betriebserlaubnis zur Verwendung von reinem Biodiesel (B100). Alle anderen Dieselfahrzeuge können mit einer Beimischung von mindestens 10 Prozent Biodiesel betrieben werden. Viele europäische und asiatische Fahrzeuge sind sogar für eine Beimischungsquote von bis zu 30 Prozent ausgelegt. Mit einer Beimischungsquote von 30 Prozent erreicht ein Dieselfahrzeug mit einem Durchschnittsverbrauch von 7 Litern / 100 Kilometer heute schon den angestrebten CO2-Ausstoß von unter 140 g/km. Die deutsche Biodieselindustrie hat in den vergangenen Jahren durch Investitionen in Milliardenhöhe Produktionskapazitäten in Höhe von 5 Mio. t/a geschaffen. Biodiesel kann aus heimischen Ölpflanzen ressourcenschonend und ohne Einschränkung von Anbauflächen für Nahrungsmittel produziert werden, wobei gleichzeitig hochwertige Futtermittel (Rapskuchen) und wertvolle Verbundstoffe (Bioglycerin) entstehen. Durch die Nutzung der bestehenden Biodieselkapazität in Deutschland lässt sich der CO2-Ausstoss schon heute um mehr als 10 Mio. t pro Jahr reduzieren.
Wir fordern daher die Bundesregierung auf: Stoppen Sie die Beimischung von Ethanol (E10) im Interesse der Autofahrer. Erhalten Sie die deutsche Biodieselindustrie im Interesse der deutschen Klimaschutzziele sowie der europäischen Land- und Viehwirtschaft. Bleiben Sie bei Ihren Klimaschutzzielen, denn die deutsche Biodieselindustrie kann diese bereits heute voll erfüllen.
Erhöhen Sie gegebenenfalls die Beimischungsquote für Biodiesel, solange für Bioethanol keine ökonomisch und ökologisch tragfähige Lösung gefunden werden kann. Biodiesel kann in Reinform (B100) von allen Nutzfahrzeugen getankt werden, für PKW’s sind Beimischungen von bis zu 30% heute bereits technisch ohne Probleme machbar. Sorgen Sie dafür, dass Biodieselimporte aus fragwürdigen Quellen und nicht eindeutig nachhaltiger Produktion (B99) die europäischen Grenzen nicht überschreiten. Tragen auch Sie durch klare Sprachregelung dazu bei, dass in der Öffentlichkeit zwischen Biosprit (= Bioethanol) und Biodiesel deutlich unterschieden wird. gez. Verwaltungsrat und Vorstand der BIOPETROL INDUSTRIES AG |