Bei Vonovia europäische Expansion weiter im Blick
Von Ulrike Dauer
FRANKFURT (Dow Jones)--Bei Vonovia wird neben den Zahlen für das abgelaufene Jahr vor allem die europäische Expansionsstrategie weiter im Fokus stehen. Zwar hat das Bochumer Wohnimmobilienunternehmen 2018 erst die milliardenschwere Akquisition der österreichischen Buwog abgeschlossen und sich in Schweden verstärkt. In Frankreich sammelt es als Teil eines Konsortiums erste Erfahrungen. Aber mit den Neunmonatszahlen, mit denen der DAX-Konzern im Dezember bereits den Dividendenvorschlag für 2018 und einen Erstausblick für 2019 veröffentlichte, verdeutlichte CEO Rolf Buch, dass in punkto Akquisitionen sicher nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Die Zahlen wird die Vonovia SE voraussichtlich am 7. März um 7 Uhr veröffentlichen.
Was für Anleger wichtig wird:
ABGELAUFENES JAHR Dank Portfoliowachstum dürften die Mieteinnahmen prozentual zweistellig gestiegen sein und die Unternehmensprognose übertroffen haben. Aufgrund von Synergieeffekten und Kostensenkungen dürfte Vonovia auch beim FFO 1 (Funds from Operations 1) und beim FFO 1 je Aktie oberhalb des eigenen Ausblicks gelandet sein. Das FFO 1 ist in der Immobilienbranche soviel wie der operative Gewinn nach laufenden Zinsen und Steuern. Die Vorjahreszahlen sind nur bedingt vergleichbar, da dort weder die Akquisition der Buwog noch der schwedischen Victoria Park enthalten sind.
Vonovia selbst sieht die Mieteinnahmen bei 1,89 bis 1,91 Milliarden Euro. Beim FFO 1, aus dem die Dividende gezahlt wird, peilt Vonovia 1,05 bis 1,07 Milliarden Euro an. Darin sind die Beiträge von Buwog und Victoria Park enthalten, die Vonovia auf 30 bzw. 20 Millionen Euro beziffert. Beim FFO 1 je Aktie will Vonovia 2,03 bis 2,07 Euro erreichen.
LAUFENDES JAHR Die Ziele für 2019 hat der Konzern bereits veröffentlicht. Ab dem laufenden Jahr wird das Unternehmen anstatt des FFO 1 ein FFO ausweisen, das das "Development-Geschäft" einschließt, also Projektentwicklung, welches Vonovia als neues Standbein mit Buwog erworben hat.
Beim FFO peilt Vonovia 1,14 bis 1,19 Milliarden Euro an. In der Mitte der Spanne entspreche dies einem 10-prozentigen Anstieg im Vergleich zu dem für 2018 angestrebten FFO 1. Je Aktie soll das FFO 2,20 bis 2,30 Euro betragen.
Die Investitionen will Vonovia 2019 auf 1,3 bis 1,6 Milliarden Euro steigern, nach 1 Milliarde 2018. Die Nettomieteinnahmen sollen 2,02 bis 2,07 Milliarden Euro erreichen. Ein Einmalertrag aus dem Verkauf des knapp fünfprozentigen Anteils am Wettbewerber Deutsche Wohnen Ende Januar wird sich leicht positiv bemerkbar machen. Vonovia will die erlösten knapp 700 Millionen Euro zur Stärkung der Bilanz einsetzen.
AKQUISITIONEN - STATUS QUO UND PLÄNE Spannend wird, in welchem europäischen Land Vonovia das nächste passende Kaufobjekt entdeckt. In Schweden werde man aufgrund der günstigen Preise mehr sehen, sagte CEO Buch im Dezember. Auch in Österreich suche man nach geeigneten Gelegenheiten.
Vonovia war 2018 das fünfte Jahr in Folge bei Akquisitionen unterwegs. Sie hat in diesem Zeitraum sieben Immobilienportfolios oder -unternehmen mit einem kumulierten Enterprise Value von 22,14 Milliarden Euro und insgesamt 291.000 Wohnungen gekauft. Die jährlichen Synergien sollen 227 Millionen Euro übersteigen.
Nachfolgend eine Auswertung der Prognosen von Analysten zum Gesamtjahr 2018 und 2019:
=== . PROG PROG PROG Gj Gj18 ggVj Zahl Gj17 Mieteinnahmen Bewirtschaftung 1.996 +20% 5 1.668 EBITDA bereinigt 1.379 +3% 4 1.335 FFO 1 k.A. 920,8 FFO 1 je Aktie 2,15 +13% 3 1,90 Ergebnis nach Steuern/Dritten 2.410 -0% 3 2.411 Ergebnis je Aktie 2,79 -45% 6 5,06 . PROG PROG GESAMTJAHR Gj19 Zahl Mieteinnahmen Bewirtschaftung 2.120 4 EBITDA bereinigt 1.637 4 FFO 1 je Aktie 2,17 6 Ergebnis nach Steuern/Dritten 1.858 3 Ergebnis je Aktie 2,38 6 Dividende je Aktie 1,60 8 === - alle Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis, FFO und Dividende je Aktie in Euro
- Bilanzierung nach IFRS
- Quellen: Angaben des Unternehmens. Prognosen von Factset
- FFO = Funds from operations
- ggVj = Veränderung in Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum
- k.A. = keine Angaben
- das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr
- alle Angaben ohne Gewähr
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