Richtig, hier wurde "umgewandelt". Ich versuch's nochmal kurz zusammenzufassen:
Vodafone war bis letztes Jahr am US-Mobilfunkriesen Verizon Wireless beteiligt. Diese Beteiligung wurde für mehrere Mrd. verkauft. Im Zuge dessen hatte Vodafone plötzlich sehr viel Cash "herumliegen" und musste einen Teil davon "unterbringen". Daher kam es zu folgenden Kapitalmaßnahmen:
1. Zusammenlegung (Reverse Split) der Vodafone-Altanteile im Verhältnis 11:6 und Umbuchung in neue ISIN GB00BH4HKS39. Der Aktienkurs der neuen ISIN wurde im Zuge dessen ebenfalls im entsprechenden Verhältnis angepasst.
2. Weiterhin erfolgte auf Basis der Vodafone-Altanteile eine (steuerpflichtige) Entflechtung (Spin-Off) im Verhältnis 1:0,0263001 zu Verizon Communications Inc-Aktien. (US92343V1044).
3. Abschließend wurde eine (steuerpflichtige) Bardividende i.H.v. 0,4928005 USD (0,358225 €) je Stck. der Vodafone-Altanteile gezahlt.
Der gesamte Gegenwert der Kapitalmaßnahmen betrug incl. Bardividende (ohne Berücksichtigung von Steuer) in etwa dem Wert der alten Gattung vorher.
Nun hast du zwar für die Verizons und die Dividende Steuer bezahlt, allerdings wurde auch gleichzeitig dein Einstandskurs der neuen Vodafones deutlich nach oben korrigiert, d.h. wo du in der alten Gattung einen Gewinn (= Kurs über Einstand) hattest und diesen hättest versteuern müssen (wenn man die Vor-2009-Problematik außer Acht lässt, das ist ein Sonderfall wegen Steuergesetzänderung), hast du nun einen sehr großen Verlust von 5,06 vs. 2,6x (der aktuelle Kurs). Bedeutet: wenn du die neuen Vodafone-Anteile nun verkaufst, kannst du diesen Verlust steuerlich geltend machen, musst also auf Kursgewinne anderer Aktien die du vielleicht noch hältst oder dieses Jahr gehalten hast keine Steuern bezahlen.
Dass für euch die 2009-Problematik greift ist natürlich Pech, aber im Prinzip kommst du nur aktuell deiner Steuerpflicht nach, indem du (wie es nun gilt) auf Kurserträge Steuern bezahlst (und nichts anderes ist die Dividende und auch die Verizons: die Realisierung eines Teils deiner Altgewinne). Dass die Kursgewinne früher nach der Spekulationsfrist steuerfrei waren ist nun leider leider passé. Und die Steuern auf Aktiengeschäfte werden sich in den nächsten Jahren noch weiter erhöhen. Vielen Dank liebes FA. ABER: einen Teil versteuern ist immer noch besser als das Geld ohne Zinsen von der Inflation auffressen zu lassen! Insofern hoffe ich, dass deine "Lehre" aus der Aktion nicht heißt: nie wieder Aktien. Einfach das nächste Mal in diesem oder einem ähnlichen Forum informieren!
Bemerkung am Rande (und ich hoffe das verwirrt nicht, aber so sind unsere Steuergesetze - schön einfach): mit den Erträgen aus dem Verizon-Bezug und der Bardividende darfst du diese Verluste nicht verrechnen, das sind für das FA zwei getrennte Ertragsarten.
Dass dir die Bank vor der Aktion nichts empfehlen konnte (z.B. vorzeitiger Verkauf) ist klar, das dürfen sie schlicht und ergreifend nicht, weil ihnen sonst von zig Millionen Anlegern der Hintern wegen Fehlberatung weggeklagt wird, egal was sie raten.
Was sie aber grundsätzlich können sollten (ich kann nicht für die PSD sprechen) ist dir die steuerlichen Hintergründe in der Art wie oben zu erläutern.
Was ich nicht verstehe: du hast im ersten Post geschrieben, dass du überrascht warst von der Aktion - du schaust aber schon Nachrichten und interessierst dich für ein Unternehmen in das du investiert bist, oder? Und du hast doch schon auch lange vorher von deiner Bank einen Brief über den ganzen Quatsch bekommen, oder? |