Die weltfremde Politik der Grünen

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neuester Beitrag: 06.11.05 16:47
eröffnet am: 05.10.03 15:40 von: SchwarzerLo. Anzahl Beiträge: 589
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12.04.04 16:11

13475 Postings, 9087 Tage SchwarzerLordGrüne Politik - Benzin ist denen nicht teuer genug

Ö K O S T E U E R  
Benzin ist Grünen nicht teuer genug
| 12.04.04 |

Die Steuern auf den Verbrauch von Benzin und Strom sollten aus Sicht der Grünen weiter steigen. Der Rationalisierungsdruck müsse maßvoll vom Faktor Arbeit auf den Energieverbrauch umgelenkt werden, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion, Reinhard Loske, in einem Gespräch für die Dienstagsausgabe der Chemnitzer „Freien Presse“. Eine weiter entwickelte Ökosteuer könne die Lohnzusatzkosten senken und so Einstellungen attraktiver machen.

Die Ökosteuer bewertete Loske als Erfolgsgeschichte. Als Folge sei der Benzinverbrauch in Deutschland um rund zehn Prozent gesunken. Zudem verwies der Umweltexperte darauf, dass ohne Ökosteuer die Beiträge zur Rentenversicherung nicht bei 19,5 Prozent lägen, sondern bei 21,2 Prozent. Der stellvertretende Chef der FDP-Bundestagsfraktion, Rainer Brüderle, nannte die von der rot-grünen Bundesregierung eingeführte Ökosteuer hingegen ein Zeichen verfehlter Politik. Sie verteuere die Produktion und sorge dafür, dass Energie-intensive Betriebe ins Ausland abwanderten. Zugleich drossele die Ökosteuer den privaten Konsum und bremse die Binnenkonjunktur.  

Quelle: http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/...m?id=1453&camp=nlh20040412  

12.04.04 16:59

180 Postings, 7435 Tage CashhyGerüchten zufolge wird jetzt 20% des Benzins im

billigen Ausland getankt. Da freuen sich die dortigen Finanz-Minister.
Schon wieder ein grüner Erfolg!!  

12.04.04 18:13

1084 Postings, 7427 Tage P340was habt ihr nur gegen Trittin ? Steinwerfer Josch

wäre doch viel eher ein lohnenswertes Ziel ?!

Aber nein, ihr seid gegen Trittin weil es Benzin nicht auf Rezept gibt, ohne Zuzahlung versteht sich. Stattdessen ist auch noch auf euer beliebtestes Zahlungsmittel "die Flasch' Bier" Dosenpfand erhoben worden ;-))

Spaß beiseite, ich bin für 5 Eur/Liter, dann hab' ich Platz uffe Gass....  

12.04.04 18:21

13979 Postings, 8847 Tage TimchenIch versteh die ganze Aufregung auch nicht.

Tanken kann ich in Frankreich und Fahren will ich in Deutschland.
Ich bin auch für 5€ pro Liter.
Auf ihr grünen, macht endlich den Weg frei.
Ich werde es euch zu danken wissen.

timchen  

12.04.04 18:31

13475 Postings, 9087 Tage SchwarzerLordDas ist wie mit dem Atomstrom.

Hierzulande schalten wir ab, anderswo geht die Forschung weiter und es wird Geld verdient. Aber egal: Das grünrote Gewissen ist beruhigt, wenn der Atomstrom jenseits der Grenze in unsichereren Kraftwerken produziert wird.  

12.04.04 19:07

1084 Postings, 7427 Tage P340bei einer Halbwertzeit über zig Generationen hört

der Spaß auf. So'n paar Propeller oder so'n Aufwindkraftwerk kann man abmontieren und wiederverwerten. Den Atommüll höchsten zu Bomben. Kein guter Kreislauf. Und Geld kann man nicht vom Acker ernten, aber jahrelang verstrahltes Gemüse schon.  

12.04.04 20:44

13979 Postings, 8847 Tage TimchenJa, aber das mit dem Benzinpreis hat

doch Vorteile für alle. Endlich freie Fahrt auf deutschen Strassen bei 5€/l.
Beim Strom haben wir nichts davon. Der kommt bei allen aus der Steckdose.
Ob der Reaktor in Cattenom, Temelin oder in D in die Luft fliegt ist letztlich egal.
Die Reaktoren in D scheinen zumindest um einiges sicherer zu sein.

timchen  

16.04.04 08:41

13475 Postings, 9087 Tage SchwarzerLordVerein Gegenwind: Gegen grüne Pläne.

Immer mehr Menschen erkennen, was für ein Wahnsinn da auf sie zurollt. Das Windkraftdesaster nimmt seinen Lauf: http://www.gegenwind-ev.de/  

16.04.04 11:14

4690 Postings, 8650 Tage proxicomiDANKE SL, gleich mal einen Tipp abgegeben!

wo sie sich mal kümmern sollten.

wie kann man in einem nationalpark solche stahlungetüme aufstellen?

im selben nationalpark, sollen wieder bestimmte gebiete renaturisiert werden, ein vorschlag von den "grünen".
hier sieht man eindeutig, das diese leute nichts in der regierung zu suchen haben. völlig schizophrene entscheidungen.

ein krimineller würde vor jedem deutschen gericht wegen unzurechnungsfähig, in eine geschlossene anstalt eingewiesen.


#####################
gruß
proxi  

16.04.04 12:40

69033 Postings, 7505 Tage BarCodeJobmotor Umweltschutz

Gestern hat der Präsident des Umweltbundesamt Troge eine Studie vorgestellt, die im Auftrag des UBA erstellt wurde. Hier die Pressemeldung dazu. In diesem Ideologie verblendeten Umfeld sollte man vielleicht noch hinzufügen, dass Herr Troge von der CDU ist:
http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-presse/2004/pd04-032.htm


Jobmotor Umweltschutz: Fast 1,5 Millionen Beschäftigte

In Deutschland sind fast 1,5 Millionen Erwerbstätige im Umweltschutz beschäftigt. Das sind 3,8 Prozent aller Beschäftigten. Damit hat die Beschäftigung in diesem Bereich seit 1998 weiter zugenommen. Das ist das Ergebnis einer Studie von Wissenschaftlern des DIW, die das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt (UBA) in Auftrag gegeben haben. Bundesumweltminister Jürgen Trittin: "Umweltschutz bleibt auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein beschäftigungspolitisch dynamischer Bereich. Die Ergebnisse der Studie zeigen einmal mehr, dass eine anspruchsvolle, zukunftsorientierte Umweltpolitik nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch gut für Wirtschaftswachstum und soziale Sicherheit ist." UBA-Präsident Prof. Dr. Andreas Troge: "Fast 1,5 Millionen Arbeitsplätze sind nur die Untergrenze der tatsächlichen Beschäftigungswirkungen des Umweltschutzes. Eine Reihe von Branchen haben wir wegen der Abgrenzungsprobleme oder fehlender Datengrundlagen bewusst nicht einbezogen. Dies gilt beispielsweise für den integrierten Umweltschutz und den Ökotourismus."

Die Berechnungen der Wissenschaftler des DIW (Deutsches Instituts für Wirtschaftsforschung) beziehen sich auf das Jahr 2002. Damit wurden die aktuellsten verfügbaren Zahlen zu den Arbeitsplätzen im Umweltschutz ausgewertet.

Die Zahl der Beschäftigten im Vergleich zu 1998 ist insbesondere bei den erneuerbaren Energien (+ 52.000), dem Export von Umwelttechnologie (+ 25.000) sowie bei den umweltbezogenen Dienstleistungen (+ 22.500, davon 3.000 im Zusammenhang mit erneuerbare Energien) gestiegen. Damit konnten Beschäftigungsrückgänge, die auf geringere Umweltschutzinvestitionen insbesondere bei den Gebietskörperschaften und das konjunkturbedingte niedrige Niveau der Ausgaben im produzierenden Gewerbe zurückzuführen sind, mehr als kompensiert werden.

Bundesumweltminister Trittin: "Das dynamische Wachstum der Beschäftigung in Zukunftsfeldern des Umweltschutzes wie den erneuerbaren Energien, modernen Umweltdienstleistungen und dem Export von Umweltschutztechnik belegen, dass hier bedeutende Innovationspfade vorhanden sind. Diese gilt es zu nutzen und weiter auszubauen."

Hinweis: Zu der Studie "Aktualisierung der Schätzung der Beschäftigungszahlen im Umweltschutz" gibt es ein Hintergrundpapier, das im Internet (www.umweltbundesamt.de, Rubrik "Presse - Hintergrundpapiere") abgerufen werden kann.



Gruß BarCode  

16.04.04 12:45

2101 Postings, 8170 Tage ribaldJobmotor Umweltschutz

Ist schon richtig, aber jeder Arbeitsplatz
in diesem Bereich wird bedeutend stärker staatlich
subventioniert als ein Arbeitsplatz im Kohle-
bergbau.
Das waren Zahlen vom BuWiMi, die ich u.U. auch
noch finde.
Wollen wir mal hoffen, dass sich diese Subventionen
als Zukunftsinvestitionen auszahlen.
Genaues weiß man nicht.

Schaun mer mal
ribald
 

16.04.04 13:06

69033 Postings, 7505 Tage BarCodeRibald: Dieses Märchen wird auch durch ständige

Wiederholung nicht wahr. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien wird von privater Hand vorfinanziert und dann durch die Mindestvergütungen des EEG refinanziert. Die Mindestvergütungen des EEG werden auf den Strompreis umgelegt. Dies ist ein Investitionsanreiz, der auf lange Sicht angelegt ist, eine Förderung, in die ein Absenkungsmechanismus eingebaut ist und die im Gegensatz zur Kohlesubvention nicht Steuer finanziert, sondern vom Verbrauch finanziert wird. Es gehört zu den Aufgaben der Allgemeinheit, Das Zukunftstechnologien gefördert werden. Das hier gewählte Modell ist insofern beispielhaft, als sich die jeweilige Technologie selbst erledigt, wenn sie in einem vorher festgelegten Zeitraum nicht wettbewerbsfähig ist.
Die Investitionen in Fonds der erneuerbaren Energien sind steuerlich nicht besser gestellt, als die investitionen in jeden x-beliebeigen geschlossenen Fond.

Gruß BarCode  

16.04.04 13:08

69033 Postings, 7505 Tage BarCodeAlle Tippfehler beabsichtigt! o. T.

16.04.04 13:12

2101 Postings, 8170 Tage ribaldSorry, BarCode

Definier mal "Subventionen" und geh dann etwas
sachlich an das Thema.
Das BuWiMi hat Recht, was die Interessenverbände
umdeuten, ist reine Verblödung.
Ich hab ja nichts gegen Windernergie, aber man
soll endlich aufhören, das Thema ideologisch zu
verbiegen.

Schaun mer mal
ribald  

16.04.04 13:38

69033 Postings, 7505 Tage BarCodeRibald: klar kann man darüber streiten,

was Subventionen sind. Wir alle essen Butter zu einem Spott-Preis, der weit unter dem der Herstellkosten liegt, weil der Agrarsektor voll subventioniert wird. Das wird dann über die Steuern wieder reingeholt. Das ist inzwischen so komplex strukturiert, dass ohne Subventionen der ganze Sektor zusammenbrechen würde. Man hat nie daran gedacht, hier eine Bremse einzubauen oder Marktstrukturen zu fördern.
Da kann man sehen, dass man einen ganzen Wirtschaftsbereich in seiner Überlebensfähigkeit zerstören kann, indem man ihn kaputt subventioniert. Andererseits halte ich den Anspruch, der dahinter steht, nämlich die Landwirtschaft unter praktisch nicht mehr funktionierenden Bedingungen als Wirtschafrszweig zu erhalten, richtig. Aber der Weg war wohl falsch.

Insofern finde ich es einen Riesenfortschritt, wenn mal intelligentere Varianten der Zukunftsförderung ausprobiert werden. Die Windenergie wird meines erachtens zu stark gefördert. Es darf nicht sein, dass unökonomische Standorte sich durch Förderung rentieren. Da fängt der Humbug an. Aber das wird sich geben, wenn die Förderung abgesenkt wird. (Das passiert in jährlichen Schritten).
Die Sonnenenergie ist insofern Zukunftsfähig, weil sie so gut dezentral eingesetzt werden kann. Trotzdem werden beide zusammen in der jetztigen form nie den Strombedarf decken können. Insofern fehlt uns die "zündende" Zukunftsidee noch.
Aber durch die Förderung, die einen Effektivitätszwng beinhaltet, sind alle gezwungen, daran zu arbeiten.
Denn eins ist so sicher wie das Amen in der Kirche: die fossilen Energieträger sind begrenzt.

Gruß BarCode

 

16.04.04 13:44

176 Postings, 8116 Tage A0123456Grünen-Politik?

Das "Treiben" der Grünen als Politik zu bezeichnen ist an sich schon ein Widerspruch. Hier leben verkrachte Existenzen auf Kosten der Allgemeinheit ihren persönlichen Wahnsinn aus. Was haben Typen wie Cohn-Bendit, Trittin, Ströbele und Fischer und wie diese Müslivertreter alle heißen in einem Parlament zu suchen? Müssen wir so lange warten, bis auch der letzte dumme Wähler kapiert, dass Strom nicht einfach aus der Steckdose kommt?  

16.04.04 13:46

2101 Postings, 8170 Tage ribaldBarCode, also sind

wir uns einig, Du nennst es Förderung und das
BuWiMi nennt es ökonomisch korrekt "Subvention".

Viele Grüsse
ribald  

16.04.04 13:46

2101 Postings, 8170 Tage ribaldA0123456

16.04.04 13:57

69033 Postings, 7505 Tage BarCodeA0123456: Ja, wir müssen warten.

Die Grünen erreichen im Moment etwa 8-10% der Wählerstimmen. Ob deren Wähler alle dumm sind, sei mal dahingestellt (vor allem im Vergleich zu den Wählern anderer Parteien). Jedenfalls ist es in der Demokratie so, dass nicht einer recht hat, und der Rest hat sich dem zu beugen. Wenn du der Meinung bist, es steht in deinem Ermessen, zu entscheiden, wer etwas in einem Parlament zu suchen hat, dann such dir irgendeine Bananenrepublik, putsch dich an die Macht, und dann kannst du alle deine Gewaltphantasien an deinen ungeliebten politischen Gegnern austoben. Das haben wir hier in Deutschland, Gott sei Dank und hoffentlich für immer, hinter uns.

Gruß BarCode  

16.04.04 14:11

13475 Postings, 9087 Tage SchwarzerLord@A0123456

Stimmt, das kann man auch so formulieren.  

16.04.04 14:25

2101 Postings, 8170 Tage ribaldBütikofer ist auch so ein illustrer Typ

Bütikofer gibt als Beruf schlicht "Politiker" an.
Das habe er gelernt.

In Heidelberg begann sein politisches Engagement als Studentenvertreter.
Bütikofer war dort Mitglied in einer maoistischen Hochschulgruppe (1974-1980, Kommunistische Hochschulgruppe, KHG)

und engagierte sich ab 1982 in der Grün-Alternativen Liste.
1984 wurde er in den Stadtrat von Heidelberg gewählt.
Kurz danach trat er den Grünen bei, zog 1988 für die Grünen und seinen Wahlkreis Heidelberg in den baden-württembergischen Landtag ein.
Dort profilierte er sich in der Funktion als finanzpolitischer Sprecher seiner Partei als "Finanzexperte und wortgewaltiger Redner".    

  Der studierte Philosoph und Historiker saß bis 1996 im Stuttgarter.
Bütikofer machte sich auch einen Namen als Obman im Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der Steueraffäre um den Tennisstar Steffi Graf und ihren Vater Peter Graf.  
http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/18/...-0-178738,00.html    

 

16.04.04 14:44

69033 Postings, 7505 Tage BarCodeRibald: Wir haben es kapiert,

du magst Bütikofer nicht. Deswegen musst du doch nicht bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit immer den gleichen Text dazu posten. Ehrlich gesagt: In deinem "Milljöh der sozialdemokratischen Mitte", wo du dich ja selbst einordnest, möchte ich über die Karrierewege der "Kanalarbeiter" und "Parteisoldaten" auch nicht näher Bescheid wissen. Wer sich da hochgedient hat, kommt oben auch nicht gerade als frische Reformkraft an!

Gruß BarCode  

16.04.04 14:53

2101 Postings, 8170 Tage ribaldBarCode

Ich bin schon seit ewig aktiver Umweltschützer,
mein Schwiegervater hat schon ökologischen Anbau
praktiziert, da gab es die Grünen noch gar nicht.
Vor vielen Jahren, als es mit dem NATO-Doppelbeschluss
Ärger gab, haben mich Grüne abwerben wollen. Ich habe
etwas gegen Berufspolitiker, die noch nie etwas im Beruf
geleistet haben und daher auch nicht wissen, was Arbeit
ist und wie der Normalmensch lebt und denkt.
Deshalb lehne ich Figuren wie Fischer, Trittin, Bütekover
usw., usw. grundsätzlich ab.
Umweltschützer sind wir inzwischen (fast) alle.
Bei Euren sog. Reformen kommt viel Schei.. raus.

Schaun mer mal
ribald  

16.04.04 14:58

13979 Postings, 8847 Tage TimchenWenn jeder Grüne und jeder Grün-Wähler an

einem geschlossenen Windkraft- bzw. Photovoltaik-Fonds beteiligt ist,
dann wird doch noch alles gut. Die Wege der Erkenntnis sind unterschiedlich lang,
aber wir werden alle am gleichen Ziel ankommen. Die einen mit etwas mehr Geld, die anderen mit etwas weniger.

timchen  

16.04.04 14:59

129861 Postings, 7492 Tage kiiwiiAuch interessant

aus  http://www.politikforum.de


Artikel des Umwelt- und Landwirtschaftsministers von Brandeburg Wolfgang Birtler, 56:

.......Nein, Windkraft ist nicht gleich Klimaschutz Zudem ist das Verfahren gar nicht so Kosten-Nutzen-effektiv, wie seine Befürworter gern vermitteln
Beim Thema Windkraft drehen sich nicht nur Rotoren, sondern auch Meinungen Auch ich habe früher die Nutzung der Windkraft eher positiv gesehen Wenn ich mich jetzt als Kritiker von Windkraftanlagen oute, ist das auch eine gezielte Provokation Bei bundesweit 13000 Windkraftanlagen - davon 1200 Windräder allein in Brandenburg - darf niemand die Augen davor verschließen, dass es an der Zeit ist, über Kosten, Nutzen und Alternativen nachzudenken

Immer wieder lese ich schwärmerische Berichte von den vorzüglichen Umweltwirkungen der Windkraftnutzung Hierzu ist zunächst einmal anzumerken, dass Windkraft an sich keine einzige Tonne Kohlendioxid substituiert Vielmehr werden bei der Herstellung und Errichtung von Anlagen Unmengen an Klimagasen produziert Bekanntlich ist in Europa genug Strom vorhanden Kein Kohlekraftwerk wird schließen müssen, auch wenn der letzte Horizont durch Rotorblätter verwirbelt wird In Deutschland, dem Land mit den meisten Windrädern der Welt, gehört die Windkraftbranche zu den großen Eisen- und Stahl-Verbrauchern Bis ein Windrad so viel verwertbare Energie erzeugt hat, wie zu seiner eigenen Herstellung aufgewandt wurde, vergehen bis zu 20 Jahre

Damit bin ich beim Thema Arbeitsplätze, welches die Windkraftbefürworter - offenbar weil Umweltargumente allein nicht als tragfähig empfunden werden - gern in den Mittelpunkt ihrer Argumentationen rücken Wenn durch Windkrafträder oder Anlagenbauer Arbeitsplätze geschaffen werden, dann begrüße ich dies rückhaltlos

Wie immer in der Wirtschaft ist aber auch hier eine Kosten-Nutzen-Rechnung anzustellen Aus der Vorstellung des Energieberichts 2002 der Bundesregierung geht hervor, dass jeder Arbeitsplatz in der Windkraftbranche mit 150000 Euro subventioniert wird Ist dies Wertschöpfung in einer Region für eine Region? Ich kann nur vermuten, wie viele Windkraftanlagen im Eigentum geschlossener Beteiligungsfonds abschreibungswilliger Zahnwälte sind In den allermeisten Fällen bleiben den Gemeinden nur die Pachteinnahmen für das Land, das sie den Betreibern von Windkraftanlagen zur Verfügung stellen Alles andere: Pustekuchen um im Bild zu bleiben

Dass sich die Windkraft derzeit nicht rechnet, belegt letztlich das Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG mit seiner Einspeisungsverpflichtung in die Stromnetze Zwar mag die propagierte monatliche Mehrbelastung mit einem Euro pro Familie auf den ersten Blick gering erscheinen; aber leider ist dies nur die halbe Miete Denn um eben diese Netze überhaupt für die Aufnahme der Windkraft fit zu machen, müssen die regionalen Stromversorger Millionen investitieren, um die Schwankungen der Einspeisung ausgleichen zu können Windkraftanlagen arbeiten nämlich diskontinuierlich: An durchschnittlich nur 77 Tagen im Jahr erzeugen sie Strom, während sie die restlichen 288 Tage stillstehen Die erwähnten Investitionskosten werden auf die Stromkunden der jeweiligen Einzugsgebiete umgelegt Diese Kosten können allerdings erheblich sein und die Strompreise insgesamt in die Höhe treiben

Der Tourismuswirtschaft verdirbt die Verspargelung der Landschaft das Geschäft, wie Umfragen eindeutig belegen Im Gegensatz zu Strommasten sind die bis zu 130 Meter hohen Windräder irritierende, bewegliche Landmarken Bei Nacht und trüber Sicht sind ihre blinkenden Positionslichter ein Horror für Anwohner und Autofahrer Dass gerade Umweltschützer, die doch sonst um jeden Meter Bach kämpfen, sich über die negativen Wirkungen von Windkraftfeldern auf die Aviofauna hinwegsetzen, will ebenfalls nicht in meinen Kopf Gegen Windkraft zu sein, heißt noch lange nicht, gegen erneuerbare Energien zu Felde zu ziehen Im Gegenteil sehe ich in diesem Bereich große Chancen für die Umwelt und für die Wirtschaft Die Windkraft soll einen Platz, aber nicht den Platz im Energiemix bekommen Wo Windhöffigkeit und Umgebung es zulassen, wird es auch langfristig Windkraftanlagen geben können

Für Brandenburg etwa favorisiere ich die konfliktärmeren Möglichkeiten bei der Nutzung von Solartechnik und Biomasse - übrigens auch mit Blick auf den regionalen Arbeitsmarkt

Die exklusive steuerliche Förderung der Windkraft hat die Entwicklung anderer erneuerbarer Energieträger gewiss nicht vorangetrieben - möglicherweise sogar blockiert Nachdem die Stromnetze einmal für die Windkraftbetreiber ausgebaut sind, wird kaum ein Stromanbieter noch einmal Geld für die Biomasse oder den Solarstrom ausgeben wollen  

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