Guten Morgen!
Die heute Morgen veröffentlichten Q3 Zahlen der Bastei Lübbe AG zeigen mMn erneut auf, dass man in der Konsolidierung des Kerngeschäfts Buch und Roman schon sehr weit fortgeschritten ist. Auf der anderen Seite macht das die negativen Entwicklungen bei der Tochter Daedalic umso ärgerlicher.
Im Kernbereich hat Bastei Lübbe trotz gesunkener Umsätze (damit war ja gerechnet worden, weil man zuletzt wegen der prekären Finanzlage ja nur unterdurchschnittlich in Autoren und Manuskripte investieren konnte).
Im Bereich Buch sank der Umsatz von 59,1 auf 56,2 Mio Euro, gleichzeitig stieg das Ebit aber von 1,8 auf 2,3 Mio Euro. Und im Bereich Roman betrug der (wegen der Veräußerung der Rätselheftsparte nicht vergleichbare) Umsatz 6 Millionen Euro und das um Verkaufseffekte korrigierte Ebit 1 Mio Euro (nach 0,8 Mio Euro im Vorjahr)!
Fasst man den Kernbereich zusammen, hat man trotz (wie gesagt: erwarteten) Umsatzrückgang eine Ebitsteigerung von 2,6 Mio Euro auf 3,3 Mio Euro erreicht - das entspricht einem Plus von gut 25%.
Die Ebitmarge für den Kernbereich beträgt dabei 5,3 %. Damit ist man auf einem sehr guten Weg bei steigenden Umsätzen (dadurch dass sich die finanzielle Lage deutlich verbessert hat, kann Bastei Lübbe auch wieder mehr in Autoren, Manuskripte und externes Wachstum investieren, was dann in der Folge eben auch zu Umsatzwachstum führen sollte), die angepeilte Ebitmarge von "zwischen 6 und 8 %" erreichen zu können.
WIe gesagt, angesichts der mMn sehr erfreulichen Entwicklung im Kernbereich ist die Tatsache, dass diese positiven Ergebnisse von der schlechten Entwicklung bei Daedalic verdeckt werden mehr als bedauerlich. Umso richtiger, wenn auch schmerzhaft, ist es aber nun, Nägel mit Köpfen zu machen und das Problem Daedalic ein für allemal zu lösen.
Wie auch immer man das anstellt, das Ziel muss sein, dass der Einfluss der Beteiligung auf die gut laufenden Geschäfte des Kernbereichs minimiert wird (Verkleinerung der Daedalic, keine riskanten und teuren Entwicklungen mehr) oder (mMn besser noch) ganz verschwindet ((Teil)Veräußerung der Anteile oder Einstellung)!
Diese letzte Hürde muss man nun auch noch nehmen, um in Zukunft als seriöses Verlagsunternehmen an der Börse wahrgenommen werden zu können, was dann auch der Aktie gut tun würde.
Die Tatsache, dass die Nettoverschuldung erneut ganz erheblich abgebaut werden konnte und am Ende des Geschäftsjahres nur noch bei 10 Mio Euro liegen soll, wird in Verbindung mit dem gut laufenden Kerngeschäft (und dem deutlich erkennbaren Willen, bei Daedalic den nötigen Schnitt zu setzen) sicher auch dafür sorgen, dass die aufgrund der Buchverluste wegen der Abschreibungen erneut notwendigen Verhandlungen mit den Banken wegen der ergebnisseitig gebrochenen Covenants eher weniger Probleme bereiten sollten (da war Bastei Lübbe vor ein paar Jahren noch in viel tieferen Wasser)!Ich
Erfreulicherweise hat Bastei Lübbe ja durch die Erhöhung der Beteiligung an dem sehr erfolgreichen Verlag "Community Editions" auch ein weiteres kleines Zeichen in Richtung Ausbau des Kerngeschäfts gesetzt.
Alles in allem bleibt es dabei, dass Bastei Lübbe auf dem richtigen Weg ist und da auch schon ein gutes Stück vorwärts gekommen ist, jetzt aber dann tatsächlich den letzten Ballast aus den "wilden Jahren" loswerden muss! |