Was haben die Spekulationen um die grüne Zukunft der Welt nicht für einen Boom ausgelöst? Bis ins Jahr 2007 kannten Aktien von Unternehmen, die von einer nachhaltigen Neuausrichtung in der Energiepolitik zu profitieren versprachen - Stichwort regenerative Energien - nur eine Richtung: Nach oben! Ob Solarfabrikanten, Windanlagenhersteller, Biogasproduzenten, Wasserkraftwerksbetreiber - alles wurde gekauft. Der Deutsche schien sein Geld sicher untergebracht zu haben. In der Tat waren die Aussichten eindeutig. Es würde sich ein Gesinnungswandel einstellen und auf absehbare Zeit, auch gesetzlich fixiert, würden die Anteile grünen Stroms am hiesigen Markt ausgebaut. Das heißt aber nicht, dass jedem branchenverwandten Unternehmen zwingend eine goldene Zukunft bevorstand. Denn bis zu einer goldenen Zukunft ist der Weg weit. Mit Ausbruch der Finanzkrise nahmen Investoren aller Orten ihre grünen Investments noch einmal genauer unter die Lupe und schienen auf einmal nicht mehr so sehr davon überzeugt. Überhaupt hatten sie gute Gewinne eingefahren und entschlossen sich, diese mitzunehmen. Der Chart der Nordex SE ist eine brillante Dokumentation dessen: Bis 2007 auf über 35 Euro war die Aktie angeschwollen und danach auf unter 10 Euro eingebrochen. Seither konnte die Aktie mit der Erholung am Gesamtmarkt nicht mithalten, verlor ständig und notierte zuletzt wieder auf Höhe des Krisentiefs um die 7 Euro.
Am Markt ist es eben manchmal wie mit der Liebe. Die positivsten Emotionen können von einem Tag auf den anderen ins absolute Gegenteil kippen. Plötzlich ist niemand mehr überzeugt, plötzlich stehen weitere Kursgewinne in Frage und jeder drückt den Verkaufs-Knopf, bis fast nichts mehr übrig bleibt. Man würde es wohl schlicht als Marktbereinigung bezeichnen. Nordex konnte bisher zumindest nicht viele Käufer anziehen und der Kurs blieb unten. Wenn man jedoch in diesem Umfeld eine abgeschlossene Bodenbildung erkennt, finden sich geniale Einstiegskurse. Und das ist die Frage der Stunde.
Das Unternehmen schreibt schwarze Zahlen und ist in der Tat einer der großen Player auf dem Deutschen Strommarkt. Jedoch ist das Unternehmen noch auf Wachstum eingestellt und gibt daher noch keine allzu großen Gewinne oder Dividenden ab. Man befindet sich noch in der Findungsphase. Außerdem steht schon Konkurrenz aus Fernost vor der Türe, die sich mit fortschreitender Zeit auch immer besser - und vor allem billiger - im Windanlagenbau versteht. Überhaupt ist China selbst der Markt mit den größten Absatzmöglichkeiten, da dort immer mehr Menschen mit Energie versorgt werden müssen. Und weil auch der Chinese ungern auf den Straßen Pekings einen Mundschutz ob der viel zu dreckigen Luft trägt, bietet es sich an, diese Energie aus ausstoßneutralen Quellen, wie der Windkraft, zu gewinnen. Nordex jedenfalls könnte fundamental sogar noch ein wenig günstiger sein, um auch von dieser Seite einen Boden zu bestätigen.
Der Chart jedenfalls ist nach einigen Berührungen mit der 7-Euro-Unterstützungszone in einen Seitwärtsmarkt übergegangen, wird allerdings am oberen Ende horizontal noch von der 8-Euro-Marke eingeschlossen. Ein Ausbruch hier wäre ein erlösendes Signal für die Bullen. Nicht zuletzt beziehen wir im Insider-Signal noch Indikationen aus einer weiteren Quelle: Den Insider-Transaktionen. Hier gab es zuletzt immer wieder Käufe von einer Beteiligungsgesellschaft namens Ventus Venture Capital Fund. Hinter diesem trivialen Namen steht niemand Geringeres als die reichste Frau Deutschlands, Quandt-Erbin Susanne Klatten. Die Nordex-Aktie wird also auch aus dieser Sicht kräftig unterstützt. Ein Ausbruch über die 8 Euro ist also ein wahrscheinliches Szenario. Hier wäre dann auch von weiteren Kursgewinnen auszugehen. Dennoch ist nicht gewahr, dass es sich aktuell um den endgültigen Boden handelt. Nötige Vorsicht und ein geschickter Stopp wären nützlich. http://www.stock-world.de/analysen/..._Wieder_Wind_in_den_Segeln.html |