das ich nach einem ordentlichen Kursgewinn (z.B. 100%) soviel Aktien verkaufe, dass mein eingesetztes Kapital nach Steuer wieder für Neuinvestitionen bereitsteht. Es liegt dann praktisch nur noch der Gewinn in der Aktie vor. Ich bin sogar soweit gegangen, dass ich mir ein zweites Depot bei meiner Bank zugelegt habe und diese Position in das zweite Depot verschoben habe, um eine "physische" Trennung zu haben. Hat auch den Vorteil, dass ich bei einem Wiedereinstieg den Altbestand vom Neubestand trenne. Ich brauche dann auch keinen Kursanstieg von 100% oder mehr abzuwarten, ich kann auch nach 50% bereits mein eingesetztes Kapital rausziehen und den Gewinnbestand entsprechend aufstocken. Ist zwar viel Psychologie dabei, aber für mich ist das die optimale Lösung. So lassen sich Kursschwankungen leicht aussitzen (siehe Telekomvorwurf bei Drillisch) und ich werde vor unsinnigen Handlungen bewahrt. Im Lauf der Jahre sammelt sich so das eine oder andere Unternehmen im Gewinndepot und man kann zB die "Lehmannpleite" etc. ruhiger analysieren und kriegt nicht so leicht die Panik. Das Ganze Börsengezocke bringt alles nichts, wenn man nicht gut schlafen kann. Und ich kann mit diesem Vorgehen sehr gut schlafen.
Für die Interessierten hier noch ein Rechenbeispiel:
Kapital 5.000 euro Kauf Drillisch zu 5€/Aktie Depotbestand 1.000 Aktien Kurs verdoppelt sich auf 10,00 euro und der Bruttogewinn beträgt somit 5.000 euro Ich verkaufe 575 Aktien, kriege also brutto 5.750 euro Der Vorsteuergewinn berechnet sich zu 575 x 5 euro = 2.875 euro darauf zahle ich Steuer und Soli rund 750 euro Es verbleiben bei mir 5.000 euro (mein eingesetztes Kapital) und 425 Drillischaktien für das "Gewinndepot"
Ich habe jetzt den Vorteil, dass sich an weiteren Kurssteigerungen partizipiere und zusätzlich 425 x 1,60 euro Dividende kassiere (680 euro brutto) ´ Einige Zeit später: Angenommen der Dividendenabschlag hat dazu geführt, dass Drillisch im Sommer bei 12 euro notiert (hatten wir schon mal). Ich nehme wieder meine freien 5.000 euro und kann also 415 Drillischaktien kaufen. Der Kurs steigt um 50% auf 18 euro. Gleiches Spiel wie vorher. Ich verkaufe 300 Stück und kann meinem Gewinnbestand 115 Aktien zuschlagen. Im Nettogewinndepot liegen dann 540 Aktien :)
Um das Ganze noch etwas auszuweiten: Die 5.000 euro Startkapital liegen natürlich nicht so rum. Da hatte ich ein Zertifikat, das mir netto 10% Gewinn einbrachte. Davon kaufe ich nochmal welche direkt ins Gewinndepot (zB für 16 euro = 31 Stück), mein reiner Nettogewinnbestand beläuft sich nun somit bereits auf 571 Aktien.
Das habe ich übrigens auch mit Freenet und anderen gemacht. Ist vielleicht etwas skuril, aber es hilft psychologisch ungemein.
So, nun aber PROST
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