TK-Trends 2014: Konsolidierung, Big Data, LTE, Netzausbau
Das Jahr 2014 wird für die TK-Branche sicher nicht einfach. Der Wettbewerbsdruck zwingt die Unternehmen, sich mit neuen Angeboten von der Konkurrenz abzuheben. Die Trends werden LTE, Big Data, der weitere Netzausbau und die Optimierung von Prozessen sein.
Von Marie-Anne Winter
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Die TK-Anbieter müssen 2014 verstärkt in den Netzausbau investieren.Die TK-Anbieter müssen 2014 verstärkt in den Netzausbau investieren. Das Jahr 2013 war für die Unternehmen der Telekommunikations-Branche kein leichtes, und es ist nicht zu erwarten, dass es 2014 einfacher wird. Auf dem europäischen Telekommunikations-Markt tummeln sich rund 200 Anbieter, die von Land zu Land mit sehr unterschiedlichen Bedingungen zurechtkommen müssen. Insgesamt steht der TK-Markt vor in einem tiefgreifenden Umbau. Sämtliche Anbieter stehen massiv unter Druck, sich beispielsweise durch neue Services von ihren Konkurrenten abzusetzen. Nach Einschätzung von Michal Harris, Director Market Insight and Strategy bei Amdocs, haben die Service Provider inzwischen die wahre "Macht der Netze" entdeckt, und zwar durch die Möglichkeiten zur Verbesserung der Kundenerfahrungen und in Bezug auf mögliche Umsatzsteigerungen.
Auch für 2014 wird erwartet, dass die Telekommunikationsanbieter weiterhin darum kämpfen werden, sich vom Wettbewerb abzuheben. Erwartet werden zusätzliche Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur sowie eine sich fortsetzende Konsolidierung. Gleichzeitig steht parallel zur Verbesserung der Kundenerfahrungen unter Einbeziehung von Big Data die fortlaufende Optimierung der Prozesse im Vordergrund.
Drei Top-Trends für 2014:
•Konsolidierung: Der Druck durch die Sättigung des Marktes, zunehmenden Wettbewerb, die Suche nach neuen Wachstumstreibern sowie die allgemeinen Wirtschaftsbedingungen zwingen die Service-Provider dazu, ihre Geschäfte zu rationalisieren und zu konsolidieren. In der ersten Hälfte des Jahres wurden im europäischen Telekommunikationsmarkt Fusionen und Akquisitionen in Höhe von 60 Milliarden Euro angekündigt, was einer Verdoppelung des Volumens im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres entspricht. Für 2014 ist ein weiteres Wachstum in diesem Bereich zu erwarten. •Big Data: Waren die Service-Provider 2013 noch damit beschäftigt, die operativen Herausforderungen im Umgang mit Big Data zu bewältigen, geht der Trend 2014 dahin, den eigentlichen Wert von Big Data zu erkennen und diese zur Steigerung der Einnahmen einzusetzen. Dies fördert nahtlose und damit gleichbleibende Kundenerfahrungen; Kunden können viel stärker personalisierte Services erwarten wie etwa proaktive Warnungen, wenn das Datenlimit erreicht wurde, oder Hinweise auf besondere Angebote der bevorzugten Anbieter. •Netzwerke: Für 2014 erwartet Amdocs, dass sich die Service Provider vom Rollout der LTE-Netze weg bewegen und vermehrt ihre massiven Investitionen in die Netzwerke ausschöpfen und optimieren werden. Sie werden die effiziente Nutzung der Netze mit innovativen Preisstrategien und einem umfangreichen Service-Angebot kombinieren. Das war in diesem Jahr bereits bei Angeboten in Kombination mit einem Zugang zu Sky Sport TV oder Spotify Premium zu beobachten. Service-Provider werden verstärkt auf den Einsatz von Small Cells, WiFi-Offload und die Ausnutzung von SON (Self Optimizing Network) - Technologien setzen, um ihre Netzwerkinvestitionen zu optimieren.
Andere Wachstumsbereiche und Trends umfassen Themen wie die Zunahme des Segments der Wearable Devices wie Smartwatches oder Datenbrillen, Smart-Home, die nächste TV-Generation oder mobile Finanzservices.
Wichtig wird es aber vor allem, in der nächsten Zeit die notwendigen Milliardeninvestitionen für den Ausbau superschneller Mobilfunk- und Glasfasernetze zu stemmen. In einer Studie der Beratungsfirma Boston Consulting für den europäischen Telekomverband ETNO schlagen die Branchenbeobachter bereits Alarm: Der Zugang zu Glasfaserverbindungen sei in Asien und Nordamerika 20 Mal höher und die Verbreitung schneller LTE-Mobilfunknetze 35 Mal größer als in Europa. Um den Ausbau der Netze entscheidend vorantreiben zu können, sei allerdings auch eine paneuropäische Regulierung bzw. Deregulierung nötig, um die Zersplitterung des Marktes zu überwinden. |