Forschung in Würzburg
Auch Forscher der Uni Würzburg arbeiten derzeit an einer Schluckimpfung. Sie verwenden dafür den gleichen Bakterienstamm, der auch bei Typhusimpfungen zum Einsatz kommt: Salmonella Typhi Ty21a. Allerdings mit einem bedeutsamen Unterschied: Die Bakterien sind so modifiziert, dass sie Antigene von SARS-CoV-2 produzieren. Antigene sind Eiweißmoleküle auf der Oberfläche des Virus, anhand derer unser Immunsystem den Erreger erkennt und Antikörper bildet. Im Dünndarm sollen die Bakterien die Antigene dann dem menschlichen Immunsystem präsentieren. Sie sollen daraufhin von Immunzellen aufgenommen und in lymphoides Gewebe weitertransportiert werden und eine Immunantwort in Gang setzen. Auch das Vakzin aus Würzburg bedient gleich zwei Strukturproteine. Das zweite sei eine Art Sicherheitsanker. Es handelt sich dabei nach Angaben der Forscher um ein Protein, von dem sich gezeigt habe, dass es nur selten mutiert. Wann kommt die Schluckimpfung?
Die Schluckimpfung von Oravax befindet sich bereits in der ersten klinischen Studienphase. Sie wurde bereits an Tieren getestet. Im zweiten Quartal 2021 stehen Tests am Menschen an.
Das Würzburger Vakzin ist noch in der präklinischen Entwicklung. Erst dann können klinische Studien folgen.
Wann genau ein oraler Impfstoff verfügbar sein wird, lässt sich also noch nicht sagen. Das vergangene Jahr hat gezeigt, dass Corona-Impfstoffe schnell zugelassen werden können. Aber das hängt natürlich maßgeblich vom Ausgang der Studien ab. |