Gewinnmitnahmen ergeben auf mittlere Sicht nur dann Sinn, wenn der eigene Glaube an das Investment nachgibt. Stochastisch betrachtet ist jener, der sich in Langeweile übt, nicht schlechter aufgestellt als der, der nur halbgar einzeln tradet oder halbherzige SL setzt. Für den semiprofessionellen Anleger ist es die Frage des Aufwandes. Habe ich bspw. 9 – 12 Werte im Depot kann man das mal hin und wieder handisch mit nem Taschenrechner machen. Hast Du regelmäßig über 25 Werte im Depot schreibst Du Dir besser eine Taylorpolynom und gibst die Limitordern ein, die dann Gegenstand Deines wesentlichen Monitoring sind. Oder Du nimmst direkt eine professionelle Software, die wird Dir aber Grundlagenentscheidungen, für die auch wieder ein gewisser Grad an stochastischem Verständnis notwendig ist, nicht abnehmen.
Wenn Du zwei Beispiele inkl. durchrechnest, Verkaufslimit bei 128.-€ Einstandskurs a) 103.-€ und b) <95.-€, wirst Du sehen, dass dies erst Musik macht, wenn der Kurs noch mal um weitere 5- 10 % unter den break even fällt, also bei a) ab – 10% kumul. bei b) ab 12% kumul. vom Verkaufskurs. Also noch innerhalb einer der üblichen Volatilität, aber lohnt sich das in Summa? Für einzelne Trades? Aus meiner Sicht macht man entweder Trading oder nicht. Gegen einzelne Trades spricht auch wieder die Stochastik. Aktuell - beim jetzigen Niveau <130 - würde ich das nur machen, wenn ich glaube, dass der Wert nochmal unter der 100.-€ klatscht, ansonsten das einfach bis April aussitzen, dann sollte a) das PEG-Ratio unter 1 sein, und b) wir müssten bis dahin wissen, wie die Gefahr durch Samsung einzuschätzen ist, ob die durch Regressnahmen schwächeln oder wirklich zu berücksichtigen sind.
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