Original-Research: HPI AG (von GBC AG): - 14:46 05.03.15
Original-Research: HPI AG - von GBC AG
Einstufung von GBC AG zu HPI AG
Unternehmen: HPI AG ISIN: DE000A0JCY37
Anlass der Studie: Research Comment Empfehlung: - Kursziel: - Letzte Ratingänderung: - Analyst: Felix Gode, CFA
Hauptversammlung stimmt Kapitalerhöhung unter Bezugsrechtsausschluss um 4 Mio. EUR mit großer Mehrheit zu +++ Unternehmensanleihe im Volumen von 6,26 Mio. EUR in nachrangige Schuldverschreibung mit unbefristeter Laufzeit gewandelt +++ Kursziel und Rating bleiben ausgesetzt Am 26.02.2015 hielt die HPI AG eine außerordentliche Hauptversammlung ab. Diese wurde einberufen, da zuvor der hälftige Verlust des Grundkapitals der Gesellschaft eingetreten war.
Im Rahmen der Hauptversammlung wurde über einen weiteren Sanierungsschritt abgestimmt, der eine Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts für die Aktionäre in Höhe von 4 Mio. EUR vorsieht. Dabei hat sich die auf Sondersituationen spezialisierte Private Equity-Gesellschaft Carlson Private Equity bereit erklärt, die Kapitalerhöhung vollständig zu zeichnen. Der Beschlussvorschlag für diesen Sanierungsschritt wurde von der Hauptversammlung mit einer Mehrheit von 99,972 % angenommen.
Bereits am 25.02.2015 fand darüber hinaus eine Gläubigerversammlung für die 9 % Unternehmensanleihe im Volumen von 6,256 Mio. EUR statt. Die Gläubigerversammlung hat sich dabei mit einer Mehrheit von 100 % dafür ausgesprochen, die Anleihe in eine nachrangige Schuldverschreibung mit unbefristeter Laufzeit (Eigenkapitalanleihe) zu ändern, bei einer gleichzeitigen Absenkung des Zinssatzes auf 3,5 %. Die Zinszahlungen erfolgen ferner nur, wenn die HPI AG im Vorjahr einen positiven Jahresüberschuss erwirtschaftet hat.
Auf Grund der eigenkapitalähnlichen Ausgestaltung der Anleihe kann diese nach HGB und IFRS als Eigenkapital bilanziert werden und entlastet die Bilanz der HPI AG damit entscheidend. Nachdem das Eigenkapital der HPI AG zum 31.12.2013 bei -2,65 Mio. EUR lag und in 2014 lt. Unternehmensaussagen voraussichtlich ein erneuter Verlust von 2,80 Mio. EUR entstanden ist, dürfte das Eigenkapital zum 31.12.2014 bei rund -5,5 Mio. EUR gelegen haben.
Mit der beschlossenen Umwandlung der Anleihe über 6,256 Mio. EUR sowie der beschlossenen Kapitalerhöhung um 4 Mio. EUR dürfte das Eigenkapital auf einen Wert von rund 4,6 Mio. EUR anwachsen. Darüber hinaus sind weitere Sanierungsschritte geplant, um das Eigenkapital noch weiter zu stärken. Dabei werden unter anderem auch mit den Gläubigern der weiteren ausstehenden Anleihen mit einem Gesamtvolumen von 4,65 Mio. EUR Lösungen angestrebt. Auch die Wandelung von Darlehensverbindlichkeiten in Eigenkapital ist eine weitere Option, die laut Unternehmensaussage verhandelt wird. Sollten alle Maßnahmen erfolgreich abgeschlossen werden, würde das Eigenkapital der HPI AG dann auf über 10 Mio. EUR anwachsen.
Neben der bilanziellen Sanierung und Stärkung der Liquiditätssituation hat die HPI AG auch operative Maßnahmen eingeleitet und zum Teil bereits umgesetzt, um die Ertragssituation zu stärken und die Rentabilität wiederherzustellen. So wurde neben umfangreichen Kostensenkungen im Fixkostenbereich auch das Beteiligungsportfolio bereinigt. In diesem Zuge wurden die Beteiligungen an den Gesellschaften ce global, VCE und AZEGO veräußert. Die 80 %ige Beteiligung an der REW Energy GmbH soll ebenfalls an die Minderheitsgesellschafter verkauft werden. Damit hält die HPI AG lediglich noch die 100 %igen Beteiligungen an der HPI GmbH und der 3KV GmbH sowie die 50,02 %ige Beteiligung an der MRL Mannesmannröhren Logistik GmbH, welche zusammen Umsatzerlöse in Höhe von über 100 Mio. EUR pro Jahr erzielen. Im Jahr 2016 soll auf dieser Basis bereits wieder ein Gewinn erzielt werden.
Insgesamt betrachtet, hat die HPI AG mit den Zustimmungen der Gläubiger- und Hauptversammlung einen großen Schritt getan, um die bilanzielle Situation zu stabilisieren und die Rentabilität in Zukunft wieder herstellen zu können. Gleichzeitig sind noch weitere Schritte notwendig um den begonnenen Prozess fortzusetzen. Insbesondere auf der operativen Seite müssen die Beteiligungen wieder in die Gewinnzone geführt werden.
Wenngleich wir Rating und Kursziel unverändert ausgesetzt belassen, da die Geschäftsberichte für 2013 bzw. 2014 noch nicht vorliegen, stimmen uns die Beschlüsse von Haupt- und Gläubigerversammlung sowie die eingeleiteten Restrukturierungs- und Sanierungsmaßnahmen positiv, dass die Restrukturierung der HPI AG erfolgreich sein kann. Eine fundierte Einschätzung und Bewertung der Gesellschaft ist jedoch aus unserer Sicht noch immer nicht möglich und verlangt zumindest den Geschäftsbericht 2013 als Planungsbasis. Gemäß den Aussagen der Gesellschaft ist mit einer Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2013 bis Ende April 2015 zu rechnen.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden: http://www.more-ir.de/d/12715.pdf
Kontakt für Rückfragen Jörg Grunwald Vorstand GBC AG Halderstraße 27 86150 Augsburg 0821 / 241133 0 research@gbc-ag.de ++++++++++++++++ Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach §34b Abs. 1 WpHG und FinAnV Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (4;5;7); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter: http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung.htm |