Es geht nicht darum, SMA "mit Dreck" zu bewerfen - es geht darum, die teils sehr verklärte, romantische Sichtweise auf das Unternehmen, die im wesentlichen auf Erfolgen von vor 8-10 Jahren beruhen, zu relativieren und auf die tatsächlich heutigen Gegebenheiten und Performance zurückzuführen. Ein neutraler Blick auf die Transofrmation 2014 muss zu dem Ergebnis kommenden, dass diese eigentlich komplett in die Hose gegangen ist. Keine der vor Urbon als Heilmittel und strategisches Instrument gepriesenen Maßnahmen waren erfolgreich! Die Reduktion von Materialkosten führte zu expoldierenden Wechselrichtern, so dass diese im Folgejahr umgehend zurückgedreht wurde. Der Ausflug nach China wurde zurückgedreht. Stattdessen wurde, bei allen bereits vorhandenen organisatorischen Missständen, das Personal zusammengestrichen, mit der Folge, dass strategisch wichtige, insb. organisatorische Projekte, nicht mehr durchgeführt werden konnten und die internen Abläufe heute schlechter sind, denn je.
SMA ist also, entgegen allen anders lautenden Lobgesänge, seit 2013 niemals wirklich aus der Krise herausgekommen! Und mittlerweile fehlen sowohl Cash-Flow als insb. auch Personalkapazitäten, um das zu bewerkstelligen.
Wenn Sie jedoch auf die blanken Zahlen schauen, ist Zweifel an SMA mehr als begründet. Die Konkurrenz (Solaredge, Enphase, etc.) erwirtschaftet Brutto-Margen von 34%, während SMA bei 17 % rumkrebst! Reinert setzt nun auf Large Scale (wohl, weil er aus dem Bereich kommt und sich dort auskennt), und 50% des Umsatzes wurde im abgelaufenen Quartal hier erwirtschaftet. Trotz einer Produktinnvoation konnten aber nur 2% EBIT-Marge hier erzielt werden. Der Markt ist u.a. bestimmt durch geringe Stückzahlen und professionelle Preisverhandlungen, d.h. eine Automatisierung wird sich hier kaum auszahlen und für professionelle Preisverhandlungen braucht man eine solide interne Zahlenbasis, die bei SMA aufgrund der katastrophalen EDV-Systeme schlicht nicht vorhanden ist. Commercial macht Miese und mit Residental können Sie ein Unternehmen allein nicht retten, zumindest nicht bei einer Produktion in Deutschland.
Was übrigens auch ein wenig untergegangen ist: Nicht nur Urbon hat das Unternehmen verlassen, sondern auch der bisherige Produktionschef Terlinden hat Anfang des Jahres das Weite gesucht - und der hatte intern ein Top-Standing!
SMA hat tolle Zeiten gehabt, als die Subventionen nur so sprudelten - seit 2013 versucht das Unternehmen, sich über die Runden zu retten, muss aber alle 1-2 Jahre 20-40% der Belegschaft abbauen.
Es ist Zeit, dass man aus der verträumten, verklärten historischen Sicht heraus kommt, sich von dieser verabscheidet, und stattdessen erkennt und annimmt, dass das Unternehmen seit 7 Jahren nicht aus der Krise herausgekommen ist. Natürlich würde ich es SMA wünsche, wenn man die Kurve kriegt, aber weder sehe ich eine schlüssige Strategie, noch schlüssige Zahlen. |