Nach den vergangenen Wochen und dem gestrigen Abend scheint klar zu sein, dass der BVB nicht nur ein Trainer Problem hat. 1. Abwehrproblem: Die Abwehr ist nicht gut aufeinander abgestimmt und lässt in der Intensität einiges vermissen, mag es mangelndes Potential sein, oder fehlende Bereitschaft. 2. Torwartproblem: Man kann ja mal patzen, aber die letzten Wochen sollten doch zu dem Schluß führen, dass für Bürki zumindest mal eine Pause notwendig, wenn nicht sogar zwingend erforderlich scheint. Das Zusammenspiel mit der Abwehr ist auch zumindest mal fragwürdig. 3. Trainerproblem: Ich denke, dass wurde ausreichend dargestellt, dass hier definitv Handelungsbedarf besteht. 4. Motivationsproblem: In einer Phase, in der ein Spiel nach dem anderen verloren geht, fängt man automatisch an verschiedene Dinge und sich selbst in Zweifel zu ziehen, und Gründe dafür zu suchen. Ich sehe das Problem allerdings auch vom BVB mitverursacht und nicht allein bei den Spielern. Jedes Jahr aufs Neue werden die Topstars verkauft und durch Talente ersetzt, dass wirft die Frage auf, wie kann sich etwas grossartiges entwickeln, wenn ich die Filetstücke immer wieder verscherbel. Motivation geht verloren, weil man ständig dem Druck ausgesetzt ist, die hohen Ziele des BVB mit weniger Qualität umzusetzen. Die Gewinne durch die Spielervekäufe sind ja schön für den BVB, und mitunter auch für die Aktionäre. Aber wie kann eine Firma auf Dauer bestehen, wenn Sie nach und nach Ihre besten Mitarbeiter versilbert. Man sollte mal eine Liste von Spielern aufführen, die wirklich mit dem BVB die nächsten Jahre planen und mit dem Verein Titel holen möchten und sich dafür aufopfern. Ich denke es wird eine längere Liste geben von Spielern, die den BVB als Sprungbrett sehen, und das ist keine gute Entwicklung. Wenn ich weiß, nächstes oder übernächstes Jahr spiele ich bei einem Topverein, wie kann ich dann alles für den BVB geben. Peter Bosz ist meiner Ansicht nach auch niemand, der als großer Motivationskünstler angesehen werden kann und aus den Spielern auch mal 110 % rauskitzelt. Das ist eine absolute Negativspirale in der sich die Spieler mental befinden, die Presse gibt ihr übriges dazu, was unterbewusst auch an den Spielern nagen wird. Es wird schwierig sein, von jetzt auf gleich den Schalter umzulegen. 5. Sturmproblem: Auch wenn Auba gestern mal wieder getroffen hat, die Körpersprache und die Einstellung scheinen zu fehlen, wenn Auba nicht da ist, wird es schwer, obwohl eigentlich alle wissen sollten, wo das Tor steht. Zu Beginn der Saison schien es noch zu heissen, wer hat nocht, wer will noch mal. Jetzt ist mehr die Devise: Egal wieviel Tore wir schiessen, der Gegner schiesst eh eins mehr, also lassen wir es doch gleich.
In der gegenwärtigen Verfassung kann man am Samstag ganz stark davon augehen, dass es eine krachende NIederlage gibt, selbst wenn man sich vornimmt an diesem Tag alles zu geben.
Andererseits besteht der BVB natürlich nicht nur aus Problemen, auch wenn es derzeit den Anschein macht, aber wer nur auf Talente setzt und keinen Führungsspieler in seinen Reihen hat, wird entweder seine Ansprüche runterschrauben müssen oder aber es muss ein Umdenken stattfinden. Die Spielerwerte werden sich nicht verbessern, wenn man nicht mehr international spielt. Solange nicht einer für den anderen einsteht und auf dem Platz alles gibt, wird sich der Abwärtstrend weiter fortsetzen. |