Die Fakten, anhand der ich mich orientiere bzw. die die Russland-Erzählung stark in Frage stellen ...
1. Dass Russland der Kriegstreiber ist, wurde nicht nur von den westlichen Staaten a la USA und Europa, sondern faktisch fast von den mit Abstand größten Teil der UN-Mitgliedsländer. Selbst Länder, die in der Vergangenheit eng an der Seite Russlands standen, konnten sich nur zu einer Enthaltung durchringen. Einzig Syrien, Nordkorea, Belarus, Eritrea und Russland selbst haben dem widersprochen. D.h. dass Russland Krieg treibt ist breiter internationaler Konsens.
2. Würde Russland der Erzählung folgen um die unterdrückten Menschen in der Ostukraine schützen zu wollen, dort wo es seit 2014 immer wieder zu gewaltsamen Konflikten kommt, hätte sich Russland auf genau diese Gebiete konzentriert und den Rest der Ukraine in Ruhe gelassen und keine solch große Flüchtlingswellen verursacht.
3. Flüchten die Menschen nicht nach Russland, sondern gen Westen, was ebenso der These des Befreiers spricht.
4. Gäbe es diesen hochproblematischen Nationalsozialismus in der Ukraine, wäre die Politik und Sprache in den vergangenen Jahren eine Andere gewesen. Menschenrechtsorganisationen und erst recht die EU hätte auf solche Mißstände aufmerksam gemacht, denn es ist die Ukraine, die sich ja bekanntlich um einen EU-Beitritt bemüht. All dies gibt es nicht. Interessanterweise gibt es hingegen Berichte von Folterungen und Repressionen in den Republiken in der Ostukraine. Hinzu kommt, dass demokratische Strukturen nicht Ansatzweise erkennbar sind, stattdessen jene Republiken nach Außen vor allem durch Intransparenz glänzen. Wer darin irgendeine Verbesserung für die dortige Bevölkerung sieht, der muss wahrlich viel Fantasie mitbringen.
5. sind seit Beginn der Invasion durch Russland so viele Menschen zum Opfer gefallen wie seit Ausbruch des Konfliktes 2014 bis Beginn der Invasion. Auch das passt einfach nicht zur Erzählung Russlands und ist keinesfalls verhältnismäßig.
Ferner stellt sich die Frage, wenn sich ethnische Russen in der Ostukraine unterdrückt fühlen, weshalb wandern sie dann nicht nach Russland aus, wo es angeblich so viel besser ist? Die Grenzen gen Osten dürften doch relativ durchlässig sein oder nicht? Aber auch das passiert nicht bzw. nur geringfügig, weil es den Menschen in der Ostukraine so schlecht eben dann doch nicht ging, zumal im Donbass das Durchschnittseinkommen und der Wohlstand mit am Höchsten lag. |