Die Spatzen haben es ja von den Dächern gepfiffen, dass die USA die Strafzölle gegen die China-Solaris erweitern. Jetzt werden auf alle China-Module egal woher die Zellen kommen Anti-Subventionszölle erhoben. Die Zölle sind in etwa auf gleicher Höhe wie die von 2012. Also zwischen 18 bis 33%. Welche Anti-Dumping-Zölle kommen wird ja erst am 25. Juli bekannt gegeben.
Die China-Solaris haben jetzt kaum noch ein Schlupfloch in den USA um die Strafzölle umgehen zu können, außer man lässt die Module außerhalb Chinas bauen (natürlich mit Nicht-Chinazellen) z.B. bei Flextronic oder Jinko baut ihre US-Module in Südafrika, denn dort hat man ja eine Modulproduktion. Auch Canadian Solar sollte nicht das große Problem bekommen. Jedoch werden natürlich die Produktionskosten steigen. Bis jetzt lagen die Jinko-Produktionskosten für US-Module bei etwa 0,54 $/W (Aufpreis Taiwan-Zellen inkl. Logistik) und die reinen Modulproduktionskosten außerhalb Chinas liegen laut Renesola um etwa 0,04 bis 0,06 $/W höher wie in China. Ganz so dramatisch ist die Geschichte dann also doch nicht, zudem war es ja abzusehen, dass die Strafzölle erweitert werden.
Man kann das Thema jetzt sehen wie man will, aber dass in China ganz andere marktwirtschaftliche Maßstäbe bzw. Wertvorstellungen gibt steht wohl außer Frage. Sieht man z.B. an Yingli. In der westlichen Welt wäre Yingli schon lange in der Insolvenz. Sieht man auch an der eigentlich schon in der Pleite befindlichen LDK (kann ja schon seit einem Jahr nicht mal mehr die Zinsen bezahlen), denn die haben einen Kredit über 321 Mio. $ von der China Development Bank in der letzten Woche bekommen hat. Das wäre in der westlichen Welt undenkbar.
Mal sehen wie die Börse mit dem Thema umgeht, aber ich denke dann doch, dass es zu keinen allzu großen Verwerfungen kommen sollte (ist jetzt aber nur ein Bauchgefühl von mir), denn es war absolut absehbar und schon seit Wochen, dass den Amis gar nichts anderes übrig bleibt um die Strafzölle zu erweitern.
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