Der Antizykliker-Thread

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neuester Beitrag: 12.08.23 18:50
eröffnet am: 04.10.08 11:48 von: Candlestick Anzahl Beiträge: 13247
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23.01.10 19:43
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3329 Postings, 6012 Tage ArmitageMetro: Giralgeldschöpfung

Giralgeldschöpfung ist der Prozess, wie Banken Geld "erschaffen".

Kuckst Du:
http://de.wikipedia.org/wiki/Giralgeldschöpfung

Was aber Bill Clinton damit zu tun hat?
Der hat den Eigenhandel der Banken gelockert. Was zu einer Bilanzverlängerung geführt hat - bein gleichem Eigenkapital. Aber auch mir fehlt jetzt der Link zum Geldmachen...  

23.01.10 20:10
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3329 Postings, 6012 Tage ArmitageSehr gute Darstellung hier...



Boom-Baisse-Hausse-Passe!  

23.01.10 21:30
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6741 Postings, 6135 Tage Marlboromann@Metro Inflation, Geldbeschaffung ZB und GBBanken

Inflation

Inflation ist immer prozyklisch, d.h. sie steigt in Zeiten hoher Wachstumsraten des BIP (GDP) und nimmt bei langsamen Wachstum des BIP (GDP) ab. In dem Bild oben sieht man das BIP der USA von 1989 bis 2007. Nach dem 11 September 2001 setzte Greenspan die Zinsen auf Tiefsniveau. Nimmt man nun das BIP als Grundlage - Wachstum kann gleich Inflation sein, wenn der Leitzinssatz unter der BIP-Wachstumsquote liegt - so sieht ihr wie die Inflation in den USA eine Assetinflation wurde. Darauf gehe ich später noch genauer ein.

Zentralbank

Die Volksweisheit bei der Geldmengenerweiterung heißt Gelddrucken. Die Zentralbank schmeißt die Presse an.

Jede Zunahme der Aktivposten in der Notenbankbilanz entpsricht einer Schaffung, jede Abnahme eine Verminderung von Zentralbankgeld. In der Praxis kauft die Zentralbank z.B. von den Geschäftsbanken gegen Dollar Euro und damit war der Dollaranstieg gegenüber dem Euro bis von 1,60 bis auf 1,20ger im letzten Jahr von mir erklärt ( nur mal so nebenbei). Die ZB kann aber auch den Geschäftsbanken Kredit gewähren und so kann sie auch die Geldmenge erhöhen.

Geschäftsbanken - Giralgeld

Geschäftsbanken haben eine der ZB vergleichbare Funktion hinsichtlich der Bereitstellung von Giralgeld. Die Giralgeldmenge erhöht sich also nur im Rahmen der aktiven Giralgeldschöpfung. In diesem Fall kommt es zu einer Bilanzverlängerung.

Im Fall einer passiven Giralgeldschöpfung kommt es zu einer Umschichtung von Positionen, die keinen Einfluss auf die Geldmenge hat.

Es geht hier immer um die Sichteinlagen der Nichtbanken bei Geschäftsbanken, für die jene Geschäftsbank eine Mindestreserve halten musst und wenn diese nicht hat sich von der Zentralbank für ihre Positionen verschafft.

Beispiel:

Herr A kauft ein Auto aus dem Autohaus B mit einem Kredit von der Bank C. Herr A und das Autohaus B haben ihr Konto bei der Bank C. In diesem Fall ensteht kein Problem für Zentralbankgeld, da jenes Kapital auf der einen Bank nur das Konto gewechselt hat. Die Zinsen die Herr A aber der Bank C jetzt schuldet ist das neu erschaffene Giralgeld. Dieses neue Geld, erschaffen aus Kreditzinsen, muss die Bank C jetzt als Sichteinlage bei der ZB einbuchen als Überschussreserve. Die Geschäftsbanken sind gesetzlich verpflichtet einen bestimmten Prozentsatz der Nichtbanken als die Mindestreserven bei der Zentralbank zu hinterlegen. Mindestreserven sind ein geldpolitisches Sterungsinstrument.

Analyse des Geldmarktes mit Blick auf BIP und Immobilienblase in den USA

Die Erklärung inflationärer Prozesse sind untrennbar mit der Analyse des Geldmarktes verbunden.

Geld hat vier Funktionen:

1. Recheneinheit

2. Wertaufbewahrungsmittel

3. Liquiditätsreserve

4. Kreditübertragungs- und Schuldentilgungsmittel

Wie ihr oben im Bild gesehen habt, war das BIP der USA von 2001 an gestiegen, somit auch die Inflaiton, wie oben beschrieben. Da die ZB aber die Zinsen nicht mit erhöhte kam es zu einer Störung im Geldsystem

Funktion des GeldesStörungWirkung
Tauschmittel, Recheneinheit Geldersatz (reale Güter), Devisenflucht, Schwarzmärkte
Wertübertragung Flucht in Sachwerte, Devisenflucht
Kreditübertragung Verringerung von Investitions- und Sparanreizen; langfristige negative Wachstumseffekte.

Die Immobilienblase war nur eine Flucht in Sachwerte aus Wertübertragungen zum eingentlichen Inflationswert. Nur das die Statistik meist in ihren Rahmenbedingungen nicht diesen oder jenen Wert mehr vorsieht und somit falsche realitätsfremde Daten liefert für die Inflationsraten.

Durch das Anheben der Mindestrevern haben die Banken die Sichteinlagen erhöhen müssen, somit ist das zuviele Geld wieder weg und über Nacht, schwups, hat man die vorherige Inflation einfach weggefegt, welche man von 2001 an hatte losgelassen. Sie ist nicht mehr im System vorhanden. Und was machen wir nun Kirk? Wir fahren die Investitionsquote hoch. Effekte haben ich vorher beschrieben im Harrod-Domar-Wachstumsmodel. 

 

24.01.10 09:37
4

5913 Postings, 5860 Tage learnerMalboroman

Was mir bei der positiv dargestellten Staatsverschuldung nicht einleuchten will ist der immer kleiner werdende Gestaltungsspielraum des Staates durch immer mehr Schulden. Zudem erfordern immer mehr Schulden am Ende immer mehr Staatseinnahmen, die durch immer höhere Abgaben der Bürger geleistet werden müssen. Dieses Geld fehlt dem Konsum.

Die einzige Möglichkeit das nicht über höhere Abgaben zu steuern sind wiederum eine höhere Verschuldung. Schön zu sehen an der momentanen Geldpolitik in Deutschland. Alles in der Hoffnung, dass der kommende Aufschwung das Geld wieder einspielt. Hat es das in den letzten Jahrzehnten getan?

Ich habe mal gehört, dass Schulden unsozial sind, da sie eine Form der Umverteilung von unten nach oben sind. Diejenigen, die bereits über ausreichend Kapital verfügen, um dem Staat Geld zu leihen profitieren davon. Bezahlen müssen dass alle, also auch die, de kein Vermögen besitzen. Leider werden diese Schulden nicht ausschließlich in die Zukunft gesteckt, sondern auch in die Aufrechterhaltung des Sozialstaates. Somit wird dieses Geld in der Zukunft keine  "Zinsen" bringen.

Wenn Staatsverschuldung die Lösung aller Probleme ist müsste es Japan doch blendend gehen. Tut es offensichtlich nicht und das obwohl die Japaner eine hohe Sparquote haben.

Kann ja sein, dass Staatsverschuldung ein Aspekt ist, der die wirtschaftlichen Prozesse so beeinflusst, wie hier beschrieben wird. Weiß ich nicht. Dennoch scheint es andere Faktoren zu geben, die dazu führen, dass ein Gemeinwohl prosperiert.

Welchen Einfluss hat die Globalisierung mit ihren Wohlstandsverteilungseffekt auf ein Hochlohnland mit einem umfangreichen sozialen Netz, dass bereits hoch verschuldet ist? Sind Schulden in so einem Umfeld immer noch als Gesund einzustufen?

Was ist ein Land wert, dessen Bevölkerung schrumpft. In Ostdeutschland werden ganze Siedlungen abgerissen, weil diese nicht mehr gebraucht werden. Der demographische Faktor sorgt dafür, dass in Deutschland jedes Jahr eine Stadt wie Kassel verschwindet. Immer weniger Menschen müssen immer mehr Schulden bedienen.

Ich würde den hier vorgetragenen Argumenten erst zustimmen, wenn ich es erleben würde, dass die Schulden reduziert würden und es trotzdem wirtschaftlich gut laufen sollte. Aber das scheint ja in weiter Ferne zu sein.  

24.01.10 10:18
4

9108 Postings, 6736 Tage metropolislearner

Zur Entwicklung der Verschuldung siehe hier:

http://www.steuerzahler.de/files/19765/Verschuldung_19_1_2009.pdf

Man sieht, dass in "wirtschaftlich guten Zeiten" 2005-2008 durchaus eine Stagnation gelungen ist. Eine Rückzahlung der Schulden ist ja weder geplant noch gewollt noch förderlich (siehe mein letzter Beitrag)

Warum sollen Schulden unsozial sein?
- Die "Reichen" profitieren, weil sie ihr Geld arbeiten lassen können. Sie zahlen dafür 25% AbgSt und eine schleichende Enteignung durch Inflation. Am Ende steht wenigstens die Erhaltung des Kaufwertes. Durch die Verschuldung wird eine horrende Inflation verhindert und die Werte der Reichen erhalten.
- Die "Armen" profitieren, weil mit dem Geld im wesentlichen der Sozialhaushalt finanziert wird. Ohne Staatsverschuldung wäre der Wohlfahrtsstaat nicht ansatzweise umsetzbar.
- Unsere Kinder profitieren, weil Infrastruktur und Bildung eine Zukunft ermöglichen.

Je mehr Schulden also gemacht werden umso besser, zumal wenn sie zu Investitionen führen. Die Grenze wird lediglich durch den Schuldendienst definiert, der im Rahmen des Möglichen bleiben muss.

Was Japan betrifft wurden die Schulden meines Wissens gemacht, um sinnlose Konjunkturpakete zu schnüren. Das Geld hätte in das Sozialsystem gesteckt werden sollen, um die Sparquote (aus Angst vor Altersarmut) zu verringern.
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gez. metro, bekennender Trendfolgedepp.

24.01.10 13:26
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10180 Postings, 6081 Tage Eidgenosse@Metro

Das Forderungen nie bezogen werden stimmt so nicht. Spätestens wenn du in Rente gehst möchtest du doch deine Rentenpapiere verkaufen, oder willst du sie mit ins Grab nehmen?
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Investiere in Bildung und Gesundheit, das kann Dir niemand nehmen.

24.01.10 13:50
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9108 Postings, 6736 Tage metropolisForderung werden gezogen

..allerdings immer individuell. Der Staat muss einfach nur kurzfristig refinanzieren, dann ändert sich nix am Saldo der Verschuldung. Wichtig ist eben, dass es immer einen "nächsten Gläubiger" gibt, der Bereit ist, neue Anleihen zu zeichnen. Wenn nicht mehr, dann ist der Staat insolvent.  
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gez. metro, bekennender Trendfolgedepp.

24.01.10 14:17
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10180 Postings, 6081 Tage EidgenosseDie nächsten Gläubiger

werden wohl zunehmend die Notenbanken sein da die ja unendlich Geld haben. Von daher kann dieses Spiel noch lange weitergehen wenn man sich an der zunehmenden Zahl der Nullen vor dem Koma nicht stört.

Ein Cappucino in Rom hat auch mal 10000 Lire gekostet das hat auch niemand gestört.
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Investiere in Bildung und Gesundheit, das kann Dir niemand nehmen.

24.01.10 16:03
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5913 Postings, 5860 Tage learnermetropolis

Wenn es so wäre mit den Schulden verstehe ich den Europäischen Stabilitätspakt nicht und auch die griechische Misere ließe sich doch einfach dadurch lösen, dass die Griechen noch mehr Schulden machen mit der Auflage diese ausschließlich für Infrastruktur und Bildung auszugeben. Die Gläubiger würden jubeln und der Euro steigt wieder.

Die Frage des Rahmens ist treffend ausgedrückt und dort bleiben meine Bedenken einer schrumpfenden Gesellschaft bei gleichzeitigen verschärften internationalen Wettbewerb. Da sind höhere Steigerungen des BIP ncht so einfach zu generieren und das ist doch immer als Zauberformel von allen Parteien zitiert worden, sowie Grundlage für steigende Beschäftigung.

Die Art der Beschäftigungsverhältnisse ist sicher ein weiterer Faktor, der nicht gerade optimistisch stimmen sollte. Es sind in den letzten Jahren einfach zu viele gut bezahlte versicherungspflichtige Jobs abgebaut worden. Die Wirtschaft muss ständig Kosten sparen, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Das schwächt auch die Staatsfinanzen.

Na ja jetzt könnte man weiter schreiben, habe aber keine Zeit mehr. Bis denne.  

24.01.10 16:15
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1018 Postings, 6683 Tage TurboLukehierzu

Börse und Realwirtschaft. Gibt es einen Zusammenhang?

...Eine Reihe langfristige Analysen kommt zum Schluss, dass die Börse sowohl in den USA als auch in Europa und Japan im Zeitraum von 1889-1980 der realwirtschaftlichen Entwicklung stets vorausgelaufen ist Wie eigene Untersuchungen zu diesem Thema vermuten lassen, ist damit aber seit den frühen 80er Jahren Schluss Seither können weder die Schwankungen der Wachstumsrate des Bruttoinlandprodukts noch die Schwankungen der Wachstumsrate der industriellen Produktion mit der Börsenentwicklung in Zusammenhang gebracht werden. Dieses Ergebnis gibt uns einen Hinweis darauf, dass Börsenkurse in der neuesten Geschichte von spekulativen Blasen dominiert werden und nur noch wenig mit Dividendenerwartungen zu tun haben. Seit Beginn der 80er Jahre haben die Börsenkurse den Bezug zur Realwirtschaft verloren.

 

mehr im Link Quelle: http://mathias-binswanger.ch/index.php/...gibt-es-einen-zusammenhangr

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Mein Blog:
http://turboluke.wordpress.com/

24.01.10 16:46
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162 Postings, 5758 Tage trendwelleVermögensstatus Deutschland

hallo zusammen,

auf den ersten Blick ist der Vermögensstatus sicherlich positiv. Allerdings sollte man sich nicht nur einen Chart dazu anschauen, sondern einmal in die einzelnen Posistionen schauen. Vieleicht sollte man auch mal die Buchwerte, Cash flow, EBITAD heranziehen. Wie es die Banken bei Unternehmen tun!

Wie würde es dann aussehen? Anbei eine Aufstellungen des Vermögensstatus 2006/2007/2008

http://www.bundesbank.de/download/statistik/sdds/...egen_jahr2008.pdf
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„Das Glück ist das einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“
 (Albert Schweitzer)

24.01.10 20:17
4

3329 Postings, 6012 Tage ArmitageSentix at nite...

Aktien:
Jetzt bekommen die Marktteilnehmer die Konsequenzen aus ihrem Verhalten mit voller Wucht präsentiert. Das „Kaufen ohne Überzeugung“ hat besonders bei den Institutionellen zu starken Stopp-Loss Aktivitäten geführt.
Hintergrund sind die dünnen Risikobudgets, welche den Übermut zum Jahreswechsel nun in die Schranken weist. Ab jetzt haben wir es mit Angst zu tun… die Zeit für antizyklisches Handeln reift heran!

Renten:
Die Renten profitieren weiter von den schwächelnden Aktienmärkten. Die Kurslücken sind geschlossen und die Anleger wagen sich aus der Defensive. Doch das geschieht nicht mit rechter Überzeugung…

FX:
Dem Euro bläst der Wind massiv ins Gesicht. Insbesondere die Irritation um die Finanzsituation in Griechenland rüttelt an der Einheitswährung und lässt das 6-Monatssentiemnt auf ein Allzeittief (!) fallen. Beim Stand von 1,40 Euro/USD geht es nun um sehr viel. Auf temporäre Stabilität darf man hoffen, auf mehr aber nicht.  

24.01.10 20:19
7

9108 Postings, 6736 Tage metropolisAnimusX

erwartet eine weitere Kursschwäche bis 5100/5300, da sich der Markt wohl noch nicht ausgekotzt hat. Auf Sicht von wenigen Tagen kann es aber bis 5800 hochgehen.

Stabilisierend sollte ME das Sentiment wirken, siehe hier:
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gez. metro, bekennender Trendfolgedepp.
Angehängte Grafik:
unbenannt.jpg (verkleinert auf 68%) vergrößern
unbenannt.jpg

24.01.10 20:50
11

9108 Postings, 6736 Tage metropolisSentix sieht recht positiv aus

...aus antizyklischer Sicht. Sogar überraschend positiv, man erwartet eine klare antizyklische Kaufgelegenheit.

Das Sentiment ist ähnlich wie bei AnimusX, daher kein neuer Chart. Interessant ist, dass das mittelfristige Sentiment durch die Decke geht und die Investitionsgrade schon wieder auf April 09- Niveau sind. Das sieht alles recht konstruktiv aus! Sentix erwartet folgerichtig noch mal einen Auskotzer in den nächsten Tagen (die halbe Strecke wurde bis Freitag geschafft) anschließend dann den Turnaround mit der obligatorischen, lang ersehnten Verehrungsphase

Ich schließe mich im Prinzip an, wenn ich auch zeitlich gesehen nicht ganz so optimistisch bin: ME kann die Korrektur noch bis Ende Februar dauern, evtl. sogar in den März rein. Punktemäßig stimme ich aber überein (Dax 5300).

Die daraus folgende Strategie ist klar. Jedenfalls sollte man wie immer kaufen, wenn die Kanonen donnern, sprich, sich eine Bodenbildung abzeichnet (siehe Juli 09).
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gez. metro, bekennender Trendfolgedepp.

24.01.10 23:51
8

3329 Postings, 6012 Tage ArmitageArmitages Chartecke

Auch wenn ich nicht den schwarzen Gürtel in Charttechnik habe, mache ich mich mal ab und daran mir diese Dinger anzukucken und etwas dabei zu denken. Wenn Charts dann grundsätzlich Candle-Sticks, da diese einen komplexen und verwirrenden Tag einerseits gut zusammenfassen, andererseits jedoch mehr relevante Information bieten, als eine simpler „Punkt“ in einem Linienchart… Und beim Blick auf eine Kerze versuche ich den Markt – genauer die Marktteilnehmer mit ihrem Mind-Setting zu verstehen. Was ist passiert, wie hat sich das entwickelt, wann kamen Wendepunkte etc.

Aber ich versuche nicht zu komplexe Sachen zu erkennen. Ich bin da total simpel gestrickt, also ein M, ein W verstehe ich – Trendkanäle, Keile verstehe ich auch, versuche aber immer den marktökonomischen Hintergrund zu verstehen. Zum Beispiel bei einem Dreieck oder Keil: Der Kurs stößt sich immer den Kopf (klar, da verkauft einer immer zu diesem Kurs) und schießt irgendwann drüber hinaus (der Verkäufer hat nix mehr).

Das alles, also eine Chartanalyse mit dem dicken Daumen versuche ich mit den Aussagen in Aufsatz Nummer 8613 zu verbinden.
Ich habe folgendes geschrieben:

„Meine Theorie ist,
(a) dass die Wellen eher kürzer werden. Die Welt ist ein Dorf, alles vernetzt, d.h. eine Krise entwickelt sich schneller.
(b) Die Amplitude wird größer, weil alle Wellen (z.B. die Länderwellen) sich überlagern und verstärken.
Beim Abschwung noch stärker, weil der alle erwischt (aus der Seite der Börsenkurse) - der Aufschwung zieht die zusammengezogenen Wellen wieder auseinder, so dass es unregelmäßige Muster gibt.... Und die rechte Seites des Vaus etwas ausgefranster wird...“

Die in der Luft liegende Konsolidierung hat einen Auslöser gebrauscht, den hat Obama geliefert. Und das Tempo war sehr schnell, dadurch wurde die Amplitude kürzer und auch kürzer als z.B. bei der Korrektur im Juli, da hat ein „Gleichschalter“ wie der Obama’sche Bankenangriff gefehlt… Der obigen der beiden Charts sieht eigentlich nicht besonders cool aus Bullensicht aus.

Wie kann man diese Tempoverschärfung aus dem Chart herausnehmen? Recht einfach dies, indem man das Raster gröber stelle und auf drei Jahre geht und nur noch Wochenkerzen anzeigen läßt (der untere Chart).
Und dann sieht der Chart unter Bollinger-Gesichtspunkte gar nicht mehr so furchtbar aus.

Und wenn wir schon bei Bankenkritik sind vergleichen wir die charttechnische Situation mit dem 2008er Lehman-Abstieg. Und von dieser Dynamik sind wir noch weit entfernt.
Immer noch ein Bullenmarkt!

A.  
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chartvergleich.png

25.01.10 08:46
4

3329 Postings, 6012 Tage ArmitageRadikal neue Entwicklungshilfe

Mal was zum Lesen und diskutieren...


US-Ökonom empfiehlt Deutschland als Kolonialmacht

Von Laura Himmelreich

Der Plan ist revolutionär: Der US-Ökonom Paul Romer will in der Dritten Welt ganze Städte neu gründen - die Verwaltung sollen ausländische Demokratien wie Deutschland übernehmen. Als Vorbild dient dem Wissenschaftler der Wirtschaftsboom in Hongkong. Kritiker warnen vor Kolonialismus.


http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,668449,00.html  

25.01.10 09:27
1

6741 Postings, 6135 Tage Marlboromann@Learner noch einmal zu den Staatsschulden

Wenn die Bevölkerung in einem Staat die Wohlfahrt steigert, z.B. gemessen am BSP, dann ist eine Ausweitung der Geldmenge in einen gewissen Rahmen positiv. Man muss aber dabei immer den Kapitalkoeffizienten ermitteln und darf ihn nicht überstrapazieren. Dieses Geld kann aber auch vom Staat durch Staatsverschuldung erschaffen werden, wenn die Banken es nicht mit Giralgeld erschaffen, für Deutschland nehme man z.B. die Entwicklungshilfe in der sich auch die Hermesbürgschaften mit verstecken: Damit haftet der deutsche Steuerzahler beim Ausfall von Auslandsgeschäften, was wieder sehr wichtig ist für das Factoring.

Erst wenn ich über dem Kapitalkoeffizienten Geld erschaffe bzw. Geld ohne Wohlfahrtmehrung der Bevölkerung oder über der Wohlfahrtmehrungserschaffung der Bevölkerung destabilisiere ich das Fiatfeld. Das Geld ist dann automatisch inflationistisch geprägt worden.

Die Wohlfahrtmehrung kann man aber auch viel besser an der Handelsbilanz ersehen. Die Länder in der EU mit Handelsbilanzüberschuss ( 4 an der Zahl zu den restlichen) muss mit seinen Handelsbilanzüberschuss das Handelsbilanzdefizit der anderen Länder ausgleichen. Ist diese gesamte EU-Handelsbilanz negativ, so bricht der EURO auseinander, weil keine monetären Steuerelemente genutzt werden müssen. Dafür sind diese alle beim EURO beitritt an die Kette gelegt worden.

Inflationssünder wie Griechenland müssen jetzt Deflationssünder werden: Runter mit den Löhnen, Gehältern, Mieten, Lebensunterhaltskosten usw.. Für die Inflationssünder wie Griechenland, Italien, Spanien, Portugal und Irland neuerdings, mussten die Überschussländer Defizitländer werden, um die Geschichte auszugleichen. Wir haben also den Blauen Brief erhalten, für den der Club-Med verantwortlich war.

Dazu muss man sich auch mal die Geschichte dieser Länder vor Augen halten, die immer hohe Lohnzuwächse durch Währungsabwertungen ausgeglichen hatten, vor dem Euro. Die Länder wollen nicht, müssen aber, ihre Defizite einschränken und der Bevölkerung langfristige Minusrunden aufs Auge drücken. Ich glaube das es dabei zu großen Demonstrationen und Unruhen kommen wird.

Fazit: Staatsschulden können eine Segen sein, wenn sie der Mehrung der neu erschaffenen Wohlfahrt Rechnung tragen, ansonsten sind sie eine Last.  

25.01.10 15:26
3

3329 Postings, 6012 Tage ArmitageShortgelegenheit

Jetzt den VIX shorten...  
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vix.png (verkleinert auf 72%) vergrößern
vix.png

25.01.10 16:30
2

9108 Postings, 6736 Tage metropolisFinde ich gut

dass es in diesem Thread auch Bären gibt, Armi.

;-)
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gez. metro, bekennender Trendfolgedepp.

25.01.10 16:37
1

9108 Postings, 6736 Tage metropolisOb man mit Copy&Paste Kurse vorhersagen kann?

AL kann es: Copy September 08 => Paste Januar 10

http://www.ariva.de/forum/...Das-Original-397561?page=239#jumppos6000
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gez. metro, bekennender Trendfolgedepp.
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dax_23_01_2009.jpg (verkleinert auf 48%) vergrößern
dax_23_01_2009.jpg

25.01.10 16:40
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6741 Postings, 6135 Tage MarlboromannAchtung: US Immobilienpreise ziehen das erstmal an

Der durchschnittliche Hauspreis stieg von Dezember 2008 bis Dezember 2009 um 1,5%, das erstemal seit August 2007 das die durchschnittlichen Hauspreise anstiegen. 

Original Nachricht: www.realtor.org/press_room/news_releases/2010/01/december_down

Bestand an zu verkauft stehenden Häusern hat in einem Jahr um 6,6% abgenommen. Die Anzahl bei unbezahlten Häusern hat im Bestand ünber 11% abgenommen.

December Existing-Home Sales Down but Prices Rise; 2009 Sales Up

Washington, January 25, 2010

After a rising surge from September through November, existing-home sales fell as expected in December after first-time buyers rushed to complete sales before the original November deadline for the tax credit. However, prices rose from December 2008 and annual sales improved in 2009, according to the National Association of Realtors®.

Existing-home sales – including single-family, townhomes, condominiums and co-ops – fell 16.7 percent to a seasonally adjusted annual rate1 of 5.45 million units in December from 6.54 million in November, but remain 15.0 percent above the 4.74 million-unit level in December 2008.

For all of 2009 there were 5,156,000 existing-home sales, which was 4.9 percent higher than the 4,913,000 transactions recorded in 2008; it was the first annual sales gain since 2005.

Lawrence Yun, NAR chief economist, said there were no surprises in the data. “It’s significant that home sales remain above year-ago levels, but the market is going through a period of swings driven by the tax credit,” he said. “We’ll likely have another surge in the spring as home buyers take advantage of the extended and expanded tax credit. By early summer the overall market should benefit from more balanced inventory, and sales are on track to rise again in 2010. However, the job market remains a concern and could dampen the housing recovery – job creation is key to a continued recovery in the second half of the year.”

An NAR practitioner survey2 shows first-time buyers purchased 43 percent of homes in December, down from 51 percent in November. Repeat buyers rose to 42 percent of transactions in December from 37 percent in November; the remaining sales were to investors.

The national median existing-home price3 for all housing types was $178,300 in December, which is 1.5 percent higher than December 2008. “The median price rose because of an increased number of mid- to upper-priced homes in the sales mix,” Yun said. It was the first year-over-year gain in median price since August 2007.

NAR President Vicki Cox Golder, owner of Vicki L. Cox & Associates in Tucson, Ariz., said market conditions are challenging in some areas. “There’s a shortage of lower priced homes for sale in much of the country, resulting in multiple bids in some areas,” she said.

“Raw unsold inventory has been trending down. As the market heats up again this spring, buyers may need to be prepared to move quickly on a particular home – the best advice is to begin working with a Realtor® now to be able to use the tax credit and benefit from the increased buying power in the current market,” Golder said.

Total housing inventory at the end of December fell 6.6 percent to 3.29 million existing homes available for sale, which represents a 7.2-month supply4 at the current sales pace, up from a 6.5-month supply in November. Raw unsold inventory is 11.1 percent below a year ago, is at the lowest level since March 2006, and is 28.2 percent below the record of 4.58 million in July 2008.

Distressed homes, which accounted for 32 percent of sales last month, continue to downwardly distort the median price because they generally sell at a discount relative to traditional homes in the same area. For all of 2009, the median price was $173,500, down 12.4 percent from $198,100 in 2008; distressed homes accounted for 36 percent of total sales last year.

 

25.01.10 16:42

6741 Postings, 6135 Tage MarlboromannYen short gegenüber Dollar beobachten

Ich denke das der Yen bald gegenüber dem Dollar an Wert verlieren wird.  

25.01.10 17:28
6

3329 Postings, 6012 Tage ArmitageShort-Time...

Mitglied des BT auf Gran Canaria in Shorts entdeckt...  
Angehängte Grafik:
baerenbilder.png
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25.01.10 17:50
2

9108 Postings, 6736 Tage metropolisEs ist schlimm

wenn man "witzig" bewertet werden will, aber wohl keiner den Witz versteht. Na egal.

Armitage, wir haben doch nichts gegen Bären, oder? Entscheide dich:
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gez. metro, bekennender Trendfolgedepp.
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25.01.10 18:05
5

9108 Postings, 6736 Tage metropolisIch halte es für noch kein Kontrasignal

wenn Altbären nun verstärkt aus dem Winterschlaf erwachen und ihr "Shortprogramm" durchziehen - selbst von Gran Canaria aus.

Ersteinmal: Es sei ihnen vergönnt, sie haben lange genug gelitten. Der finanzielle und mentale Speck war nahezu aufgezehrt und muss nun neu angefuttert werden. Nur so kann die Hausse langfristig weiterlaufen, denn wir brauchen die Wall of Worry - sprich das Bärenkanonenfutter - damit sie ständig befeuert werden kann.

Zum zweiten ist der Downtrend (ich behaupte es beginnt einer) mit ca. 5 Tagen noch zu jung um wieder zu drehen. Die Masse liegt nur 1/3 der Zeit falsch, aber 2/3 der Zeit richtig. Wenn sie also jetzt shortet, dann ist das Trendkonform und logisch. Knifflig wird es erst, wenn das Milchmädchen shortet, sprich der Downtrend von den Medien verinnerlicht wurde. Soweit kann es aber nach einer Woche noch nicht sein, das dauert 1-2 Monate.

Fazit: Mit den Bären heulen oder im Bullenstall in der hintersten Ecke verkriechen sind die einzigen Optionen zu Zeit. Gegenlongen ist unnötiger Heroismus.
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gez. metro, bekennender Trendfolgedepp.

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