"Aktien: Ein Blick auf die Sentimentergebnisse über den Jahreswechsel hinweg verrät, dass sich das Umfeld für eine mögliche Verehrungsphase noch nicht eingestellt hat. Noch zur Vorwoche konnten wir ein Allzeittief (!) im mittelfristigen Sentiment für deutsche Aktien feststellen. Verehrung sieht anders aus!" Ich halte diesen Sentix - eigentlich der erste komplette Bericht im neuen Jahr - für überaus interessant: Zwei Dinge fallen auf: - Die mittelfristigen Stimmungswerte sind so tief, wie nie! Institutionelle etwas pessimistischer als Private, deren Laune bereits wieder steigt.
- Institutionell sind so hoch investiert, wie in der Phase 2004 bis Anfang 2008 nicht mehr.
Und jetzt kommt die bärische Interpretation der Herren Sentix: "Im Allgemeinen werden vom Datenkranz her Erinnerungen an den Januar 2008 wach, denn das Investitionsverhalten (Kaufen ohne mittelfristige Zuversicht) gleicht dem vor 24 Monaten[.]" Ich versuche, wenn ich was sehe, zu interpretieren, was dahinter steckt, welche psychologischen Prozesse zu dieser Situation führte und jetzt will ich eine bullische Interpretation der Daten präsentieren. Etwa 18 Monate nach dem Tief 2003 sackte die Stimmung ab (ähnliches Sentiment-Werte wie jetzt). Alle waren bis zur Halskrause investiert, es lief eigentlich performancemässig ganz gut und da kamen Zweifel. Genau diese Situation glaube ich, liegt jetzt vor - nur dass das Tief erst 9 Monate her ist. Das glaube ich, kann man mit der immer schneller werdenden Zeit erklären, es ging so fix herab, da wird man schneller ängstlich. Und jetzt die Frage Institutionelle versus Private... Vielleicht sind die Sentix-Privaten nicht ganz die Vollpfosten - und das neue Jahr 2010 ist für die Privaten schon ein alter Hut - genug Zeit, sich um das neue Jahr zu kümmern, die Profis steigen erst später ein und müssen sich (mental) neu positionieren. Das könnte erklären, dass der Sentimentverlauf der Privaen den Institutionellen voreilt. Alles geht es hoch oder runter - oder schön langsam weiter nach rechts oben...
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