In der Tat noogman es tut sich einiges bei Nordex. Die stehen vor einem Superjahr 2014 und 2015 wird wohl auch sehr gut werden, vielleicht sogar noch besser. Da das Gabriel-Eckpapier so nicht umgesetzt wird und es danach aussieht, als ob alle Windparks, die bis zum August genehmigt sind noch in den Genuss der alten Einspeisevergütungen kommen, dürfte das deutsche Geschäft zu 95%iger Sicherheit in den nächsten 15/18 Monaten super laufen. Global wird Wind ohnehin mit schönen Wachstumraten aufwarten können. Ich mach mir um die Jahre 2014 und 2015 gar keine Sorgen und ich bin absolut der Meinung, dass diese Aussichten in der Nordex-Aktie bei weitem noch nicht eingepreist sind.
Wo hast du mit den Zeschkey-Aussagen bezüglich Übernahme ein Problem noogman ?
Zeschkey hat doch eigentlich nur das gesagt wie die Zukunft aussehen könnte und da hat er zwei Optionen dazu genannt. Bleibt die Windbranche so wie sie derzeit ist, sieht Zeschky Nordex sehr gut auf Kurs, spielt aber bei den Windmühlen in der Zukunft nur noch der Preis eine Rolle, dann wird Nordex laut Zeschky ein Problem bekommen. So sehe ich das auch und dass alle Windanlagenbauer ein Problem mit der Marge haben, das haben selbst die Großen wie Siemens oder Vestas gezeigt. 3, 4 Jahre wird das nicht gut gehen für die Branche mit EBIT-Margen unterhalb 7/8% zu arbeiten. Das gilt auch für Siemens. Siemens hat sich z.B. aus der Solarbranche verabschiedet, weil man keine EBIT-Marge oberhalb 5% erzielen konnte !!! Bei Wind kommt Siemens derzeit auch auf nur 4,8%. Daran sieht man, dass Nordex mit ihrer neuen Strategie (Schwerpunkt auf 22 Fokusmärkte) und ihren neuen Windmühlen gegenüber den Großen durchaus mithalten kann. Zudem hat Zeschky im Bloomberg-Interview, Ende Januar, über mögliche Partnerschaften und Kooperationen geredet, falls es zu einer Branchenkonsolidierung kommen sollte. Die Betonung liegt auf FALLS.
Zeschky redete also von den generellen Problemen bzw. von der Zukunft der Windbranche und nicht unbedingt explizid vom eigenen Unternehmen. In die Zukunft auf Sicht von über 2 Jahren kann Zeschky natürlich auch nicht schauen und deshalb macht sich der gute Mann auch Gedanken über die 2 Jahre hinaus. Nicht mehr und nicht weniger war in dem Interview zu lesen meiner Meinung nach. Außerdem hat Zeschky nicht zu entscheiden ob es zu einer Übernahme kommen könnte oder nicht, einzig die Nordex-Aktionäre könnten das entscheiden.
Klatten hin oder her. Ich hab dir es schon mal geschrieben noogman. Ob Klatten nun 20% an Nordex hält oder 24% ist doch für Klatten total egal. Erst bei 25,01% hat man eine Sperrminorität und somit hätte man sich schon vor Jahren die Frage stellen müssen warum stockt Klatten zumindest nicht über die 25% auf. Da die Nordex-KE ja super gelaufen ist und die neuen Nordex-Aktien wie geschnitten Brot an den Mann gebracht wurden konnten, musste Klatten nicht einspringen, dass die KE voll durch geht. Genau so sehe ich das rund um Klatten und die KE. Darüber mache ich mir nun wirklich gar keinen Kopf und dass Klatten ihre rd. 16 Mio. Nordex-Aktie über die Börse verkaufen würde, halte ich für mehr als unwahrscheinlich. Die würde ja damit ihr Nordex-Invest selbst in den Keller schicken. So blöd wird sie dann doch nicht sein, denke ich mal.
Dass die Deutsche Bank zugekauft hat möchte ich jetzt nicht überbewerten. Eigentlich hat ja die Fondsabteilung der Deutschen Bank gekauft, die DWS. Die DWS hat z.B. Nordex in ihren "DWS Zukunftsressource Fonds", "DWS European Opportunities" und "DWS Deutschland" drin. Entweder gewichtet die DWS Nordex jetzt höher in einem ihrer Fonds oder man hatte Geldzuflüsse in die Fonds und hat dann halt Nordex dazu gekauft. Sicher mal in der Annahme, dass Nordex über Kurspotential verfügt.
So viel zu deiner Post noogman und meine Einschätzungen dazu.
Ich bin aber der Meinung, dass von dem Zeschky-Interview die Verhandlungen über neue Avallinien mit wesentlich besseren Konditionen bei weitem noch nicht an der Börse angekommen ist. Es sind ja nicht nur die Einsparungen durch die neuen Avallinien in einer Größenordnung über 10 Mio. € jährlich ("am Ende einen zweistelligen Millionenbetrag jährlich an Finanzierungskosten zu sparen" laut Zeschky). Die bessere Konditionen ergeben sehr gute und auch neue Chancen für Nordex. Vor allem das Geschäftsfeld "Project Development", das ja EBIT-Margen im zweistelligen Bereich bringen dürfte, könnte Nordex mit neuen, deutlich günstigeren Avallinien ausbauen. Bis jetzt ist das "Project Development" noch ein recht kleines Nordex-Geschäftsfeld, aber in diesem noch kurzen Jahr hat es bis jetzt einen schlüsselfertigen Verkauf an die Stadtwerke München gegeben (10 MW - Verkaufspreis ca. 14 Mio. €) und in der letzte Woche hat man für das eigene Polen-Projekt "Orla-Windfarm" mit einer Gesamtkapazität von 37,5 MW die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung als Windparkfremdkapitalgeber gefunden. Bessere Avalkreditlinien helfen natürlich auch bei Turn Key-Projekten, die sicher auch bessere Margen abwerfen als der reine Windmühlenverkauf.
Auch beim hochmargigen Servicegeschäft (Vestas kommt da auf eine EBIT-Marge von 15%) hat Nordex noch Aufholpotential. Nordex hat derzeit 3.200 Windmühlen in ihrem Servicegeschäft unter Vertrag und man will diese Zahl in diesem Jahr um 15% laut Zeschky steigern. In 2013 dürfte der Servicemumsatz bei rd. 135 Mio. € gelegen haben und wenn Nordex es schafft rd. 3.600 Windmühlen bis zu Ende des Jahres unter Serviceverträge zu bekommen, dann würde das eine Jahresumsatz im Servicebreich von um die 155 Mio. € bedeuten.
Ich bin sehr positiv zu Nordex und es sieht ja nun wirklich so aus, als ob Nordex vor 2 sehr guten Jahren steht. Dreh- und Angelpunkt für die Nordex-Aktie wird meiner Einschätzung nach die Entwicklung der EBIT-Marge sein. Da Nordex in den Bereichen Turn Key-Projekte, Project Development und Service noch genügend an Potential hat und die Konkurrenz aufgrund niedriger Margen sich keinen Preiskampf erlauben werden bzw. wollen, bin ich für die Nordex-Margenentwicklung in den kommenden Quartalen sehr optimistisch. |