Sorry Leute. Wenn ihr Fußballfan sein wollt, geht ins Stadion. Was nutzen mir als Aktionär >500Mio Umsatz, wenn bei "normalem" Geschäftsverlauf unter dem Strich vielleicht 10 Mio EUR Gewinn hängen bleiben?
Unternehmen werden auf Basis von Gewinn/Free Cashflow bewertet, nicht auf Basis von Umsatzzahlen.
Wenn man dem BVB als Fanaktie ein vergleichsweise hohes KGV von 20 zubilligen möchte, ok. Dann braucht der BVB aber mindestens 20 Mio EUR nachhaltig ausschüttbares Ergebnis, um allein den heutigen Aktienkurs zu rechtfertigen. Woher soll ein nachhaltiger Kursanstieg kommen, wenn Foristen über 10 Mio Gewinn bei 500 Mio EUR Umsatz spekulieren und das als vermeintlichen Erfolg feiern?
Wenn der Jahresgewinn niedriger ausfällt als nicht planbare Transfergewinne, hat das Unternehmen ein gewaltiges Kostenproblem! Man bezahlt seinen Kader offensichtlich so hoch, dass bereits im base case Szenario Transfergewinne, CL Viertelfinale und Bundesliga top 4 eingepreist sind.
2024 mit 43,3 Mio EUR Gewinn inkl. CL Finale und eines Megatransfers von Jude Bellingham war ein best case Szenario.
Die Frage ist, womit kalkuliert der BVB im worst case, womit im base case, womit im best case und wie lauten die Eintrittswahrscheinlichkeiten?
Ich hege die Befürchtung, der base case (= Szenario mit der höchsten Eintrittswahrscheinlichkeit) für 2024/2025 liegt tatsächlich im Bereich von ca. 10 Mio EUR Jahresgewinn (2% Umsatzmarge).
In dem Fall hätte die Aktie betriebswirtschaftlich betrachtet kein Steigerungspotenzial, solange zusätzliche Sponsoreneinnahmen, Antrittsprämien etc. in Gehaltserhöhungen investiert werden statt in die Erhöhung des nachhaltigen Gewinnpotenzials.
Der BVB muss sein nachhaltiges Gewinnpotenzial m.E. auf min. 30 Mio EUR (= 6% Umsatzmarge) steigern, um Anlegern eine betriebswirtschaftlich fundierte Perspektive für nachhaltige Kurse über 5 EUR zu liefern. Andernfalls bleibt es immer wieder nur bei kurzen Zocks mit anschließendem 40% Einbruch. Hat da außer Daytradern irgendwer Bock drauf?
Die fehlende Transparenz hinsichtlich der Publikation kurz-, mittel- und langfristiger Ziele für Umsatz, GEWINN und Dividende macht es betriebswirtschaftlich orientierten Anlegern schwer bis unmöglich, in Fußballaktien zu investieren. Was bleibt sind Fußballfans und Kurzfristzocker + Shortseller, welche kurzfristig euphorisierte Fans (siehe außerbörslicher Handel in den letzten Minuten des CL-Halbfinals => LS-Kurs +30% auf 4,80 €) wieder und wieder skalpieren.
Insofern seid einfach ehrlich und schreibt, welcher Anlegergruppe ihr euch zuordnet. Die meisten wollen kurzfristig eine Euphoriewelle reiten / traden, die langfristige Kursentwicklung (= Haltefrist über mehrere JAHRE!! (für Daytrader ist bereits das Halten einer Position über das Tagesende hinaus eine schier unüberwindbare Hürde)) ist Kurzfristzockern herzlich egal. Man argumentiert aber unheimlich gern über weit in der Zukunft liegende Erfolgspotenziale, um möglichst viele Lemminge mit ins Boot zu hieven, um eine schnellst- und größtmögliche Kurslawine auszulösen. Trader lieben Vola... Langfristanleger hassen Vola! |