Die Aktie scheint aktuell einen Boden auszubilden. Gestern standen wir in der Spitze bereits wieder auf 12,11 Euro je Aktie. Hab auf mehr gehofft, allerdings ist wohl noch etwas Geduld gefragt.
Beim Durcharbeiten einiger Branchenstudien und der Investorenmappe von K+S ist mir aufgefallen, dass insgesamt in der Branche von einer jährlich steigenden Düngernachfrag (insbesondere Kali) in Höhe von 2 bis 3 Prozent jährlich ausgegangen wird. Gemäß der Hochrechnungen werden wir folglich beginnend in 2 bis 4 Jahren global eine Unterversorgung mit Kali haben können. Dabei ist sehr relevant, dass es aktuell lediglich 3 Projekte zur Ausweitung der Produktionskapazität gibt. Eines davon betrifft K+S in Bethune und eines ist natürlich die große Mine Jansen. Diese wird allerdings frühestens 2027 die Produktion beginnen (wer sich noch an Bethune erinnert weiß, dass Verzögerungen und Kostensteigerungen beim Erschließen einer neuen Kalimine absolut üblich ist).
Hinsichtlich Jansen wurden alle Pläne bereits mehrfach nach hinten verschoben. Auch soll die anvisierte jährliche Outputmenge nun deutlich geringer ausfallen. Weitere Verzögerungen, Kostensteigerungen und Kapazitätsreduktionen sind absolut zu erwarten.
Hinzu kommt, dass Bergbau immer mehr zu einer geopolitischen Angelegenheit wird. Insbesondere im Hinblick auf systemrelevante Substanzen wie seltene Erden, etc. Ist Kali systemrelevant für den Westen ? - Jup, absolut.
K+S geht selbst davon aus (aber auch in anderen neutraleren Studien erwähnt), dass es im Laufe der Zeit wohl eine Aufprämie für u.a. Kali aus dem Westen geben wird. Der Rest der Vorkommen wird von Russland/China kontrolliert.
Insofern ist zu erwarten, dass an den Märkten u.a. auch für Kali und folglich auch für die Förderunternehmen eine geopolitische Prämie eingepreist werden dürfte. Gerade heute im Handelsblatt gelesen, dass China immer mehr Minen auf der Welt kaufen würde und sich wohl ein Groß der Rohstoffvorkommen unter den Nagel reißen möchte um sein Erpressungspotenzial zu maximieren.
Vor diesem Hintergrund sollte u.a. K+S mittelfristig deutlich profitieren.
Ferner ist die Leerverkaufsmenge noch immer wesentlich. Auch wenn einige der Leerverkäufer, die die Meldeschwelle überschritten hatten in den letzten Tagen ihre Short Position reduziert haben, dürften die unter dem Radar liegenden Mengen erheblich sein. Gestern konnte man kurz sehen, wie schnell der Kurs ohne Anlass 40 Cent nach Norden schießt. Sollte so etwas mit guten Branchennews zusammenfallen und zugleich mehrere Leerverkäufer unter Kaufdruck kommen, sind auch mal schnell 2 bis 4 Euro Kursgewinn binnen weniger Tage drin...
Ich denke, in der Aktie steckt mehr Musik als mancher glauben mag. Auch wenn im Falle weiterer Leerverkäufe durchaus auch noch niedrigere Kurse aufkommen könnten. Insgesamt ist die Aktie aktuell deutlich überverkauft.
|