Minensektor vor M&A-Erholung - Investoren mit Bergen von Geld
5. Februar (Bloomberg) –- Die weltweiten Vermögenswerte der Bergbaubranche werden im laufenden Jahr wohl zum Ziel von Übernahmen und Fusionen werden. Denn bislang brachliegendes Beteiligungskapital... Von Jesse Riseborough und Ruth David
5. Februar (Bloomberg) –- Die weltweiten Vermögenswerte der Bergbaubranche werden im laufenden Jahr wohl zum Ziel von Übernahmen und Fusionen werden. Denn bislang brachliegendes Beteiligungskapital im Umfang von 8 Mrd. Dollar dürfte dieses Jahr zum Einsatz kommen, angesichts der attraktiven Bewertungsniveaus und der Erwartung einer robusten Nachfrage nach Rohstoffen.
Einige der Großen unter den Private-Equity-Gesellschaften sind auf den Zukauf von Vermögenswerten scharf, während die weltgrößten Produzenten wie Rio Tinto Group missliebige Bergwerke loswerden wollen. Der ehemalige Chef von Xstrata Plc, Mick Davis, und Aaron Regent von Barrick Gold Corp. schmieden Pläne für eine Rückkehr in das Geschäft - durch den Kauf von Bergbauprojekten mit Rückhalt durch private Beteiligungsfonds.
In der vergangenen Woche gingen zwei neue Investmentgesellschaften für den Minensektor an den Start. Eine davon wird von Warburg Pincus LLC unterstützt, während die andere von zwei Ex-Bankern von JPMorgan Chase & Co. gegründet wurde.
Während es Buyout-Firmen seit 2012 zunehmend auf den Bergbau abgesehen haben, kamen von den in den letzten zwei Jahren eingesammelten knapp 10 Mrd. Dollar nur etwa 14 Prozent zum Einsatz, zeigen Daten von Bloomberg Industries. Dies könnte sich aber ändern, wenn die Gesellschaftensie seitens ihrer Investoren zum Handeln gedrängt werden, meint Michael Rawlinson, Co-Chef Investmentbanking Minen und Metalle bei Barclays Plc in London.
"Sie haben alle Vorbereitungen getroffen, doch keiner macht was", erklärt Rawlinson in London. "Der Sand rinnt durch das Stundenglas und das Geld wird ihnen weggenommen, wenn sie nicht damit anfangen, es auszugeben."
Der Optimismus im Hinblick auf eine Erholung bei den Übernahmen und Fusionen in diesem Jahr kommt während der jährlichen Bergbaukonferenz Indaba in Kapstadt, die in dieser Woche fast 8000 Manager, Banker und Analysten zusammenbringt. Im vergangenen Jahr waren die Fusionen und Übernahmen in der Branche auf Jahressicht um mehr als die Hälfte auf 81 Mrd. Dollar gesunken, zeigen Daten von Bloomberg.
Nach einer Studie von Ernst & Young LLP vom Montag haben allein Beteiligungsgesellschaften die Kapazität, in diesem Jahr Transaktionen im Bergbausektor im Volumen von 10 Mrd. Dollar abzuschließen. "Private Kapitalfonds haben 2013 mit dem Einsammeln von Geldern verbracht", sagt Lee Downham, Chef für weltweite Transaktionen im Bergbausektor bei E&Y in London. "Wir gehen davon aus, dass sie 2014 eingesetzt werden."
X2 Resources, geführt von Davis und einem Team ehemaliger Xstrata-Manager, wolle mindestens 3 Mrd. Dollar bei Investoren einsammeln, bevor mit dem Kauf von Bergwerken begonnen wird, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person in der vergangenen Woche. Davis habe bislang 1 Mrd. Dollar von Noble Group, Asiens größtem Rohstoffhändler, und dem Finanzinvestor TPG zusammengebracht.
X2 fokussiert sich laut informierten Kreisen auf Minen, die bereits in Betrieb sind oder kurz vor der Inbetriebnahme stehen. Warburg Pincus, mit einem weltweiten Beteiligungsfonds im Volumen von 11 Mrd. Dollar, schaue sich nach Aktiva kleinerer Bergbauunternehmen um, zusätzlich zu den ungewollten Projekten der Branchengrößen, sagt Peter Kukielski, Executive-in-Residence bei Warburg Pincus für Mineninvestments. Zuvor hatte er das Bergbaugeschäft des weltgrößten Stahlkonzerns ArcelorMittal geleitet.
Andere Beispiele für Bergbau-Beteiligungsfonds sind Waterton Global Resources Management mit Sitz in Toronto und die Beteiligungsgesellschaft Greenstone Resources aus London, die im vergangenen Jahr von dem ehemaligen Xstrata-Manager Mark Sawyer und dem Ex-JPMorgan-Banker Michael Haworth gegründet worden war.
"2014 ist eine großartige Zeit, um Aktiva zu kaufen", sagt Bergbau-Analyst Paul Gait von Sanford C. Bernstein Ltd. in London. "Der Bergbausektor ist noch immer unbeliebt."
Das könnte sich allerdings ändern. Citigroup Inc. nahm im vergangenen Monat erstmals seit drei Jahren wieder eine positive Haltung für die Branche ein und erhöhte die Einstufung auf "Bullish". Die US-Bank verwies auf Rückenwind durch die Rohstoffnachfrage aus China, dem größten Käufer, und die besseren Wachstumsaussichten in den USA und Europa.
Potenzielle Käufer werden durch solche Anzeichen auf einen nahenden Tiefpunkt angezogen, während die Bewertungen weiter gedämpft sind. Gleichzeitig gehören BHP Billiton Ltd., Rio Tinto und Anglo American Plc zu den führenden Bergbaukonzernen, die ungewollte und kostenträchtige Aktiva verkaufen wollen - denn die Branche versucht, Ausgaben zu kontrollieren und Gewinne zu stützen. Genau diese Kombination aus reduzierten Werten und dem Zustrom zum Verkauf stehender Minen lockt die Private-Equity- Investoren an.
"Private Equity schaut sich den Sektor mit einem verstärkten Interesse an, was vorher nicht wirklich der Fall war", sagt Raj Khatri, Senior Managing Director, Leiter für Metalle und Minen in Europa bei der Investmentbank Macquarie Group Ltd. in London, im Interview mit Bloomberg News. "Immer mehr Geld konzentriert sich jetzt auf den Sektor. Für die richtigen Vermögenswerte zum richtigen Preis ist es ein wirklich exzellenter Zeitpunkt zum Kaufen."
--Mit Hilfe von Firat Kayakiran und Liezel Hill. Editors: Larry Reibstein, Barbara Brendel
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