New York, 10. Feb (Reuters) - Die US-Börsen haben am Montag von der Genehmigung des Irak für "U-2"-Aufklärungsflüge im Land profitiert und deutlich im Plus geschlossen. Die Ankündigung des Irak habe die nervösen Anleger zunächst etwas beruhigt, sagten Händler. Der Dow-Jones-Index stieg zum Handelsschluss um 0,71 Prozent auf rund 7920 Punkte, nachdem er zuvor kurzfristig ins Minus gerutscht war. Der Nasdaq-Index legte 1,11 Prozent auf 1297 Zähler zu, und der breiter gefasste S&P-500-Index gewann 0,76 Prozent auf 836 Punkte. Irak hat nach Angaben seines UNO-Botschafter Mohammed Alduri Aufklärungsflüge der UNO- Waffeninspektoren im gesamten Land ohne Bedingungen genehmigt. Todd Leone von S.G. Cowen sagte dazu: "Der Irak hat die Flüge der U-2-Maschinen erlaubt und das ist eine große positive Nachricht." Die USA taten die Genehmigung Iraks in ihrer Bedeutung jedoch als nicht wesentlich ab. "Der Kern der Sache, für den sich der Präsident (George W. Bush) interessiert, ist die Entwaffnung, und dies (die Genehmigung der Flüge) verändert den Kern der Sache nicht", sagte ein Sprecher des US-Präsidialamts. "Jedes Mal, wenn eine Nachricht mit einer positiven Wendung über den Irak kommt und die Dinge etwas weniger bedrohlich aussehen, kommt eine kleine Rally der Erleichterung", sagte Andrew Baker von der Investmentbank Wedbush Morgan. "Aber dann glauben die Investoren nicht daran, und wir gehen wieder nach unten." Der US-Aktienmarkt hatte Ende vergangener Woche angesichts der Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen eines Krieges in Irak so niedrig wie seit vier Monaten nicht mehr geschlossen. Die UNO-Chefinspektoren werden dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UNO) am Freitag ihren Bericht vorlegen, der möglicherweise über Krieg oder Frieden entscheiden wird. Im Blickpunkt während der Börsensitzung standen nach Händlerangaben auch einige Fusionsspekulationen. Die Aktien des US-Satellitenfernsehbetreibers Hughes Electronics, der zu 80 Prozent zum Autokonzern General Motors (GM) gehört, legten rund 4,6 Prozent auf 10,20 Dollar zu. Die "New York Times" hatte am Wochenende berichtet, die Telekommunikationsfirma SBC stehe in ernsthaften Verhandlungen über einen Kauf der Hughes-Sparte DirecTV von GM. SBC-Titel verloren 2,7 Prozent auf 24,50 Dollar. Die Papiere des US-Pharma- und Medizintechnikkonzerns Johnson & Johnson (J&J) stiegen um 0,4 Prozent auf 52,04 Dollar. Das Unternehmen will den Konkurrenten Scios für 2,4 Milliarden Dollar übernehmen. Scios-Aktien kletterten gut vier Prozent auf 43,92 Dollar. Die Aktien von OSI Pharmaceuticals verloren knapp 2,8 Prozent auf 13,79 Dollar. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, die Pharmafirma Cell Pathways für Aktien im Wert von rund 32 Millionen Dollar übernehmen zu wollen. Die Titel von Cell Pathways kletterten gut 47 Prozent auf 0,75 Dollar. Die Titel von United Technologies notierten mit plus 0,5 Prozent wenig verändert mit 63,98 Dollar. Der US-Industriekonzern hatte zuvor seine seine Gewinnprognosen für das laufende Jahr bekräftigt. An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,23 Milliarden Aktien den Besitzer. 1869 Werte legten zu, 1410 gaben nach und 179 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,19 Milliarden Aktien 1781 im Plus, 1467 im Minus und 6 unverändert. An den US-Kreditmärkten fielen die zehnjährigen Staatsanleihen um 9/32 auf 100-7/32. Sie rentierten mit 3,97 Prozent. Die 30-jährigen Bonds verloren 23/32 auf 107-28/32 und hatten eine Rendite von 4,86 Prozent. |