Vorläufige Zahlen für Q2 2025 bestätigt. secunet hat seine detaillierten Ergebnisse für Q2/H1 2025 veröffentlicht. Damit werden die im Juli veröffentlichten vorläufigen Zahlen bestätigt und die Prognose für das Gesamtjahr bekräftigt. Nach einem sehr starken Jahresauftakt ließ die Dynamik im zweiten Quartal nach: Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 8 % auf 93,4 Mio. EUR, verglichen mit einem Wachstum von 36 % im ersten Quartal. Das EBIT sank im Vergleich zum Vorjahr um 23 % auf 5,4 Mio. EUR und die Marge verringerte sich um 2,3 Prozentpunkte auf 5,8 %. Der Auftragsbestand lag zum Quartalsende bei 192,5 Mio. EUR, ein Rückgang von 5 % gegenüber Q1. Dies ist auf die Verzögerung des deutschen Haushaltsbeschlusses zurückzuführen. Lagebericht. In der Telefonkonferenz betonten CEO Marc-Julian Siewert und CFO Jessica Nospers, dass das schwächere Quartal eher auf das Timing als auf die Nachfrage zurückzuführen sei. Ein erheblicher Teil der verteidigungsbezogenen Aufträge des Unternehmens ist an den Bundeshaushalt gebunden, der voraussichtlich im September verabschiedet wird. Die Beschaffung dürfte sich im vierten Quartal beschleunigen. Sonderfonds und NATO/EU-Cyberverteidigungsinitiativen dürften das erhöhte Ausgabenniveau bis mindestens zum Ende des Jahrzehnts aufrechterhalten. Das Management betonte, dass secunet operativ auf diese verzögerte Nachfrage vorbereitet sei. Die Vorproduktion für Verteidigungsgüter mit langer Lieferzeit läuft bereits, und das Liefermodell des Konzerns sollte dazu beitragen, den komprimierten Lieferplan zu bewältigen und die Belastung des Betriebskapitals zu begrenzen. Neuer CEO gibt strategische Richtung vor: Der neue CEO von secunet, Siewert, skizzierte vier strategische Prioritäten: Beschleunigung der Cloud-nativen Transformation mit führender Position bei zertifizierten, souveränen Cloud-Diensten, Expansion in den Bereichen Verteidigung und Raumfahrt, Bereitstellung von Interoperabilitätslösungen für EU- und NATO-Institutionen und Ausbau der internationalen Präsenz in Europa, dem Nahen Osten und Afrika. Fazit Die Prognose für das Gesamtjahr bleibt bei einem Umsatz von rund 425 Mio. EUR, einer EBIT-Marge von 9,5–11,5 % und einer EBITDA-Marge von 14,5–16,5 %. Die Auftragskonzentration im vierten Quartal könnte zwar dazu führen, dass sich einige Auslieferungen aufgrund von Budgetplanungen auf Anfang 2026 verschieben, die langfristigen Wachstumschancen scheinen jedoch intakt. Wir haben unsere mittelfristigen Schätzungen leicht angehoben, um den strukturellen Rückenwind durch höhere Verteidigungsausgaben zu berücksichtigen. Dies führt zu einem revidierten Kursziel von 190,00 EUR (alt: 180,00 EUR). Nach der jüngsten Kurskorrektur erhöhen wir unsere Bewertung von „Verkaufen“ auf „Halten“. |